Sonntag, 15. April 2012

Heiliges Höschen, erhöre uns!



Trier - Ihr Spott gilt der sogenannten Heilig-Rock-Wallfahrt: In Trier haben Künstler die Feierlichkeiten rund um die Tuchreliquie auf die Schippe genommen. Als Parodie haben sie die "Heilige Unterhose" von Karl Marx ausgestellt. "Die Heilig-Hos'-Wallfahrt ist eröffnet", sagte der Initiator Helmut Schwickerath bei der Enthüllung des Kunstwerks am Samstag. 


"Heiliger Karl, bitte für uns" 
Künstler Schwickerath hat sich für die Marx-Unterhose eine Legende zusammengedichtet: Haushälterin Demuth habe das gute Stück auf einer Reise von London in ihre saarländische Heimat mitgenommen, um es zu stopfen. Die Hose gelangte in die Hände ihres Schwagers und blieb lange verschollen - bis ein Forscher sie Ende des 20. Jahrhunderts bei dem letzten Überlebenden der Familie auf dem Speicher fand. "Überzeugend, oder?", sagte er schmunzelnd. Die Hose wird vier Wochen lang zu sehen sein. 

"Papst trifft Hitler"
Vor der Unterhosen-Enthüllung hatten zwei Künstler zur Wallfahrt als Papst und Adolf Hitler verkleidet gegen die Verbindung von Kirche und Staat protestiert. Sie erinnerten mit ihren Kostümen auch an das 1933 zwischen der NS-Diktatur und dem Vatikan geschlossene Reichskonkordat. Kurzzeitig führten Polizisten die Künstler auf eine Wache, um deren Personalien festzustellen.