Montag, 23. April 2012

- erneutes Salz in die Wunden der Opfer -


Motto: "Jetzt gebe ich auch noch mein Senfchen dazu, was das Äckermännchen mit seinem Mützchen und sein Pressesprecherchen Hervorragendes leisten, um die Missbrauchsfällchen aufzuklären und Präventiönchen zu leisten: Bitte geht doch alle in das "Räumchen der Stille" und schweigt weiter."


"Seit einer guten Woche pilgern die Menschen in den Trierer Dom, zum Heiligen Rock, zur Tunika des heiligen Jesus von Nazareth. „Jesu letztes Hemd“, so nennen Sie das Teil auch schon einmal. Sie sehen es als Ikone. Als ein Bild also, dass die Christen an Jesus erinnert und daran, dass er mit aller Konsequenz für Gott und für die Menschen gelebt hat, bis sie ihn am Schluss nackt ausgezogen und an einem Kreuz aufgehängt und ermordet haben. Und um sein letztes Hemd haben die römischen Soldaten gewürfelt. Diese Tunika also, ist jetzt das Ziel vieler Tausender jeden Tag.

In den letzten Monaten gab es eine Befürchtung: Viele in der Kirche wollen sich ja immer noch nicht abfinden damit, wie mit den schlimmen Verbrechen umgegangen wird, die seit 2010 aufgedeckt wurden. Mit sexuellen Übergriffen von Priestern auf Kinder und Jugendliche, verübt größtenteils in den vergangenen Jahrzehnten.

Sie haben recht mit ihrer Kritik. Ganz klar. Und viele von ihnen haben gewarnt, dass der Heilige Rock in Trier zum „Deckmäntelchen“ werden könnte, sozusagen zum Teppich, unter den das alles gekehrt würde. Und sie haben ein Gegenmotto ausgegeben, mit dem sie die Wallfahrt jetzt auch begleiten: „Der Heilige Rock darf kein Deckmantel werden!“.
Mit Aktionen wollen sie mit dafür sorgen, dass ihr Motto sich durchsetzt, dass der Heilige Rock nicht zum „Deckmäntelchen“ wird.

Ich bin zuversichtlich, dass sie Erfolg haben. Die Wallfahrtsleitung hatte sich das sowieso schon vorgenommen. Der schändliche Missbrauch in der Kirche  - und,   vor allem die Opfer dieser Verbrechen - bleiben im Blick: Ein besonderer „Raum der Stille“ steht zur Verfügung, damit dort über die Verbrechen nachgedacht werden kann. Über Buße. Und Reue. Und darüber, was zur Prävention, also zur Vorbeugung, zu tun ist. 

Keine Angst! Der Heilige Rock ist und wird kein Deckmantel."








Lieber Herr Rempe, oder "agr" (und ich schreibe jetzt nicht "Altfriedchen"), 

um es einmal mit den plakativen und  militaritistischen Ausdrücken Eurer Exzellenz zu formulieren: Vielleicht einfach mal raus aus der Schusslinie?
Nachdem die Lage sich in den letzten Tagen etwas entspannt hat, sind die o.a. Formulierungen Öl ins offene Feuer! Oder anders: Salz in die Wunden der Opfer!