Sonntag, 29. September 2013

Kardinal Lehmann: "Täter, die vielleicht nur einmal eine Dummheit gemacht haben"




Mit dem Datenschutz bei Geheim- und Personalakten müsse sehr sorgfältig umgegangen werden, sagte der Mainzer Bischof. "Nicht um den Eindruck zu erwecken, wir haben etwas zu vertuschen, sondern um Tätern, die vielleicht nur einmal eine Dummheit gemacht haben, überhaupt eine Chance zu geben weiterzuleben." Das sei zuerst alles nicht so gut überlegt worden. "Deswegen bin ich ganz froh, dass wir die Studie neu ausgeschrieben haben", ergänzte Lehmann. Doch auch dieser Schritt könne noch zu Konflikten führen.

Mainzer Kardinal Lehmann versucht abzulenken

Lehmann: Hohe Dunkelziffer von Missbrauch in Sport und Familien
Mainz - In der Debatte über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche hat sich der Mainzer Kardinal Karl Lehmann zu Wort gemeldet. Lehmann verweist auf hohe Dunkelziffern auch in Sport, Familie und Therapie. Für die Kirche dürfe das aber keine Entschuldigung sein. Dennoch sei sie auf einem guten Weg.

(dpa)

Samstag, 28. September 2013

Bischof aus Peru wegen Sex-Vergehen zwangslaisiert

Papst Franziskus hat den peruanischen Weihbischof Gabino Miranda Melgarejo wegen sexueller Vergehen in den Laienstand zurückversetzt. Wie die Peruanische Bischofskonferenz am Donnerstag laut Kathpress in Lima mitteilte, wurde dem 53-jährigen Weihbischof von Ayacucho der Klerikerrang entzogen. Dies ist die höchste im katholischen Kirchenrecht vorgesehene Strafe für einen Geistlichen.

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Polen: "Es ist das erste Mal, dass sich die Spitze der Bischofskonferenz so förmlich für Fälle von Kindesmissbrauch entschuldigt."

Warschau, 28.09.2013 (KAP) Polens Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Vatikanbotschafter Erzbischof Jozef Wesolowski und einen weiteren Priester eingeleitet. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Warschau begründete die Maßnahme am Freitag mit einem Rechtshilfeersuchen der Dominikanischen Republik. Die beiden polnischen Geistlichen stehen im Verdacht, in dem Karibikstaat sexuellen Missbrauch an Minderjährigen begangen zu haben.




zur Erinnerung:



Freitag, 27. September 2013

Im Bistum Warschau ist ein wegen sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochener Pfarrer für die Betreuung von mehr als 30 Ministranten seiner Gemeinde zuständig.

Das Urteil sei schließlich noch nicht rechtskräftig und werde angefochten, begründete ein Sprecher der Warschauer Kurie am Freitag.

Während der Nuntius in den Vatikan abberufen wurde, um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, ist der Ordensgeistliche verschwunden...

Die Staatsanwaltschaft in der Dominikanischen Republik ermittelt gegen den aus Polen stammenden Nuntius und einen weiteren Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen.

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"Weil nie ausgeschlossen werden kann, dass sich solcher Machtmissbrauch wiederholt"

Die katholische Kirche im Kanton Luzern will das Bewusstsein ihrer Verantwortlichen schärfen für Grenzverletzungen und Missbrauch im Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen. An einer Tagung von Freitag ging es darum, aus Fehlern zu lernen, Möglichkeiten und Massnahmen kennenzulernen, um Missbrauch und Gewalt vorzubeugen sowie in Verdachtsfällen richtig zu handeln.

Ex-Vatikan-Botschafter unter Missbrauchsverdacht

Gegen den ehemaligen Botschafter des Vatikan in der Dominikanischen Republik sind nun auch in seiner Heimat Polen Ermittlungen aufgenommen worden. Josef Wesolowski steht unter dem Verdacht des Kindesmissbrauchs. Gegen den 65-jährigen Nuntius wird bereits im Vatikan und in der Dominikanischen Republik ermittelt. Wesolowski wurde am 21. August abberufen. Der Vatikan machte den Vorfall aber erst Anfang September publik.

Die Kirche wolle, dass die Täter bestraft würden und die Opfer Hilfe erführen, betonte Polak. Er erteilte den Hoffnungen von Opfern auf eine Entschädigung durch die Kirche aber eine Absage: "Die straf- und zivilrechtliche Verantwortung liegt beim Täter."

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Gericht: Priester hat "Seele eines Kindes zerbrochen" - "Es wäre 'ein völlig falsches Signal' gewesen, hätte der 58-Jährige als freier Mann weiterleben können."

Das Landgericht Würzburg hat am Freitag den Ordensgeistlichen, der auch in Schröck als Pfarrer gewirkt hatte, wegen Missbrauchs eines Jungen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Der Vorsitzende würdigte das Verhalten des Ordens, der den Geistlichen sofort nach seiner Selbstanzeige aller Ämter enthob, ihn in ein abgelegenes Kloster entsandte und dort eine Art Hausarrest über ihn verhängte. Bis heute hat der Pater dort laut Pöpperl, „nur noch Pflichten, aber keine Rechte“. Nach seinen eigenen Angaben wurde dem 58-Jährigen „das Taschengeld gekürzt“, er musste sein Auto abgeben und darf keine sportlichen oder kulturellen Veranstaltungen besuchen. Wenn das Urteil rechtskräftig ist, kommt ein kirchenrechtliches Verfahren auf ihn zu, das mit seiner Entfernung aus dem Orden enden kann. „Dann wäre er Hartz-IV-Empfänger“, so sein Anwalt Klaus Wasserburg.

Das Opfer des Paters nahm das Urteil der Kammer „wohlwollend zur Kenntnis“. Der inzwischen 25-Jährige als Nebenkläger aufgetreten. Der Vorsitzende dankte ihm ausdrücklich für sein „vorbildliches Verhalten“ vor Gericht und seine „klaren Worte“. Der sehr intelligente junge Mann hatte gesagt, dass es ihm „gar nicht gut“ gehe. Bis heute leidet er an Depressionen und wird seit mehreren Jahren therapiert. Durch die 80000 Euro Schmerzensgeld des Ordens ist der Student für eine Weile finanziell abgesichert. Seine Mutter, Zahnärztin von Beruf, ist verarmt und lebt von Hartz-IV. Hätte das Gericht ihr nicht die Fahrtkosten zum Prozess vorgelegt, hätte sie nicht nach Würzburg kommen können.

Ob der Angeklagte Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen will, ist unklar. Sein Verteidiger konnte dazu „jetzt unmöglich etwas sagen“.

den vollständigen Artikel auf "op-marburg.de" lesen

Die Frage, wie die Selbstanzeige des katholischen Priesters zu werten ist und welche Informationen zu welchem Zeitpunkt dem Bistum Würzburg bzw. dem Missbrauchsbeauftragte der DBK, Bischof Dr. Stephan Ackermann persönlich vorlagen,  bleibt weiterhin offen. Der Geistliche hatte sich 2011 beim Missbrauchsbeauftragten seines Ordens gemeldet. Allerdings tat er dies nach Darstellung des Opfers erst, nachdem er erfahren hatte, dass der inzwischen 25-jährige junge Mann ihn seinerseits anzeigen wollte. 
Dies entspricht der typischen Ackermann-Strategie: Der Missbrauchsbeauftragte drängte in vergleichbaren Fällen den Täter zur Selbstanzeige - allerdings erst, wenn der Fall drohte, an die Öffentlichkeit zu gelangen bzw. die Presse bereits darüber berichtete! Beispiel: "Es gab gravierende Fehler" .

Polens Bischöfe entschuldigen sich für Kindesmissbrauch

Warschau, 27.9.13 (Kipa) Polens katholische Kirche hat sich für sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester entschuldigt. Die Opfer seien tief verletzt worden und jeder Einzelne brauche von der Kirche eine Entschuldigung, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Weihbischof Wojciech Polak, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Warschau. «Wir entschuldigen uns.» Polak betonte, die Kirche in Polen nehme das Pädophilie-Problem «sehr ernst» und wolle nichts verbergen.
Quelle: "kipa-apic.ch"



  • zur Erinnerung: "Bischof Ackermann lehnt Entschuldigung der Kirche ab" (Hamburger Abendblatt, 04.05.2010)
  • "Schuld sind konkrete Personen"- Fachleute aus der Opferarbeit raten Bischof Ackermann dazu, sich nicht öffentlich für die Kirche zu entschuldigen (Focus online: "Wird es eine öffentliche Entschuldigung geben?" Ackermann: "Es haben Menschen in der Kirche Schuld auf sich geladen. Sowohl die Täter als auch die Verantwortlichen, die den Vorwürfen nicht nachgegangen sind, wie sie es hätten tun müssen – auch nach damaligen Kriterien. Verbrechen sind Verbrechen. Ich habe angekündigt, mich mit Opfern sexuellen Missbrauchs zu treffen, wenn sie das möchten. Es geht darum, an den Schicksalen der Opfer Anteil zu nehmen, die Taten ganz klar zu verurteilen. Mich für die Taten vergangener Generationen zu entschuldigen, halte ich aber für problematisch. Fachleute aus der Opferarbeit haben mir gesagt: Verantwortlich sind die Täter. Die individuelle Schuld könnte durch eine Entschuldigung der Institution Kirche vernebelt werden. Es ist genauso falsch zu sagen, „die Kirche“ sei Schuld, wie es falsch ist, zu sagen, „die sexuelle Revolution“ oder „die Reformpädagogik“ sei Schuld am sexuellen Missbrauch. Schuld haben immer konkrete Personen.") (04.05.2010)

klägliche Übersicht des Kindesmissbrauchs innerhalb der katholischen Kirche über "bekannt gewordene Fälle" - der Verantwortliche für Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit? - Dr. Stephan Kronenburg (!)



zur Übersicht auf "kirchensite.de"



"online mit dem Bistum Münster" ? - Online mit dem ehemaligen Pressesprecher des Bistums Trier,  Stephan Kronenburg, zur Zeit im Bistum Münster, Leitung Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der bischöflichen Pressestelle Bistum Münster. - Daher fällt die angebliche "Übersicht" wohl auch so kläglich aus und unvollständig aus.


Factum fieri infectum non potest!
Geschehenes kann nicht ungeschehen gemacht werden!



Würzburg: 2 Jahre und neun Monate Haft für katholischen Priester


Quelle: "Newsticker bild.de

Donnerstag, 26. September 2013

Missbrauchsprozess in Würzburg: Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Haft für katholischen Pfarrer

Würzburg - Ein katholischer Pfarrer muss sich derzeit vor Gericht für den sexuellen Missbrauch eines Buben verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat nun das geforderte Strafmaß verkündet.

Im Würzburger Missbrauchsprozess gegen einen katholischen Priester hat die Staatsanwaltschaft eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und vier Monaten gefordert. Der 58 Jahre alte Geistliche hatte in dem Verfahren am Landgericht Würzburg gestanden, sich wiederholt am Sohn seiner Haushälterin vergangen zu haben. „Er ist die Schutzperson und er missbraucht diese Stellung über mehrere Jahre“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Trapp am Donnerstag. Die Verteidigung plädierte für eine Bewährungsstrafe und verwies zur Begründung auf das Geständnis des Angeklagten.

Würzburg: Katholischer Priester in Missbrauchsprozess schuldfähig

In Würzburg steht ein katholischer Priester wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. Ein Gutachter hält ihn für schuldfähig - der Mann habe keine schwere Persönlichkeitsstörung.

Im Würzburger Missbrauchsprozess gegen einen katholischen Priester hat ein Gutachter den Angeklagten als schuldfähig eingestuft. Der 58-Jährige habe pädophile Züge, aber keine schwere sexuelle Störung, erläuterte der Psychiatrie-Professor Henning Saß am Donnerstag. Er sehe keine deutliche Gefahr, dass sich Übergriffe auf Kinder wiederholen könnten.

Priester betonte, er sei nicht pädophil

Der Priester hatte in dem Verfahren vor dem Landgericht Würzburg zugegeben, sich in den 1990er Jahren wiederholt am Sohn einer Freundin vergangen zu haben, die einige Jahre auch für ihn als Haushälterin arbeitete. Er betonte jedoch, er sei nicht pädophil.

Das Urteil wird am Freitag erwartet. Eine offene Frage ist, wie die Selbstanzeige des Mannes zu werten ist. Der Geistliche hatte sich 2011 beim Missbrauchsbeauftragten seines Ordens gemeldet. Allerdings tat er dies nach Darstellung des Opfers erst, nachdem er erfahren hatte, dass der inzwischen 25-jährige junge Mann ihn seinerseits anzeigen wollte.


Teisendorf/Traiskirchen: Pater V. geht in die Offensive - der gebürtige Teisendorfer zur Anklage: „Ich habe nicht getan, was mir vorgeworfen wird.“

Seit Oktober steht der gebürtige Teisendorfer Pater Fabian Vordermayer wegen Missbrauchsverdacht in den Schlagzeilen österreichischer und bayerischer Medien. Über seine Anwälte hat er immer wieder seine Unschuld beteuert, doch Anfang August wurde Anklage erhoben wegen Vergewaltigung, geschlechtlicher Nötigung, sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person, Körperverletzung, Nötigung und Stalking in zwei Fällen. Von ursprünglich angeblichen drei Opfern geht die Staatsanwaltschaft nunmehr von einem aus. Im Herbst soll es zum Prozess kommen. Jetzt geht Pater Fabian in die Offensive. In einem Interview mit der Badener Zeitung schildert er nahezu unglaubliche Geschichten von Intrigen im Stift Melk und Eifersüchteleien, die zu dieser aus seiner Sicht völlig haltlosen Anklage geführt haben. Chefredakteurin Nicole Kranzl stellte das doppelseitige Interview der Heimatzeitung zur Verfügung, die es in den wesentlichen Auszügen veröffentlicht, autorisiert von Pater Fabian. „Ich muss vor ein Schöffengericht und mich da mit dem öffentlich entstandenen Bild ‚Der Pfarrer und der junge Kerl‘ auseinandersetzen“, erklärt der 47-Jährige im Telefonat mit der Heimatzeitung zu seiner Motivation, an die Öffentlichkeit zu gehen. Er will um seinen Ruf und seine Unschuld kämpfen.

Erster Missbrauchsfall in slowakischer Kirche aufgedeckt

Prag/Bratislava, 25.9.13 (Kipa) In der katholischen Kirche der Slowakei ist ein erster Fall von sexuellem Kindesmissbrauch aufgedeckt worden. Wie slowakische Medien am Mittwoch berichten, soll ein 47 Jahre alter Priester aus dem mittelslowakischen Zlata Moravce (Goldmorawitz) zwischen November 2011 und August 2012 ein damals elfjähriges Mädchen missbraucht haben. Der Fall werde derzeit von der Polizei in Nitra (Neutra) untersucht.

Mittwoch, 25. September 2013

Bistum Aachen: Seit wann wusste das Bistum Bescheid?

Die Staatsanwaltschaft Krefeld will die Auslieferung des früher im Bistum Aachen wirkenden und nun in Südafrika lebenden Priesters K. wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen erreichen. Der suspendierte Priester, dem in Deutschland sexueller Missbrauch von Kindern in 37 Fällen vorgeworfen wird, steht auch in Südafrika wegen Missbrauchs vor Gericht.

Ex-Papst über kirchlichen Missbrauch: "Ich habe nie versucht, diese Dinge zu beschönigen"

Der SPIEGEL berichtete 2010 von Vorwürfen gegen Kardinal Ratzinger, der sich Anfang der achtziger Jahre in seiner Funktion als Erzbischof in München nicht ausreichend darum gekümmert haben soll, einen mutmaßlichen Kinderschänder aus der Kinder- und Jugendseelsorge zu entfernen.

Vertreter von Missbrauchsopfern bemängeln seit jeher, Ratzinger habe es an Engagement fehlen lassen, wenn es darum ging, die Verbrechen aufzuarbeiten und Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Forderung katholischer Reformgruppen: "Bischöfe aus dem Amt entfernen, die sexuellen Missbrauch vertuscht oder verharmlost haben"

Katholische Reformgruppen aus aller Welt haben eine stärkere Beteiligung von Laien und Frauen in der Kirche gefordert. In einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief an Papst Franziskus sprachen sie sich unter anderem für die Priesterweihe für Frauen aus und  dafür, Bischöfe aus dem Amt zu entfernen, die sexuellen Missbrauch vertuscht oder verharmlost haben.

den vollständigen Artikel auf "evangelisch.de" lesen

Dienstag, 24. September 2013

Zollitsch: "Es wurde deutlich, wie tief der Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit bisweilen auch bei uns ist."

Eine bescheidene und barmherzige Kirche: Als wir vor drei Jahren im Zuge der Aufdeckung der sexuellen Übergriffe und des Missbrauchs von Minderjährigen in eine enorme Vertrauenskrise gerieten, konnte man erleben, wie sehr die Kirche von so manchen als zu machtvoll im Auftreten, als respektlos und unbarmherzig wahrgenommen wurde. Es wurde deutlich, wie tief der Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit bisweilen auch bei uns ist. Geistliche, als Hirten Garanten einer beschützenden Nähe zu den Menschen, und mit ihnen die Kirche wurden als fern empfunden.

Benedikt äußert sich zu Missbrauch

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat nach seinen Worten nie die Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche zu vertuschen versucht. Was den Missbrauch Minderjähriger durch Priester angehe, „kann ich dies nur mit tiefer Bestürzung zur Kenntnis nehmen“, schrieb Joseph Ratzinger in einem Brief an den italienischen Autor und Mathematiker Piergiorgio Odifreddi.

„Ich habe niemals versucht, diese Dinge zu verschleiern“, fügte er in dem Brief an, der am Dienstag mit seiner Zustimmung auszugsweise von der römischen Zeitung „La Repubblica“ veröffentlicht worden ist. 

Dominikanische Republik: Staatsanwalt präsentiert Beweise gegen pädophilen Nuntius

Santo Domingo - Der do­mi­ni­ka­ni­sche Staats­an­walt Bo­li­var San­chez, der mit der Er­mitt­lung ge­gen Nuntius Jo­sef We­so­lowski we­gen Kin­desmiss­brauch­s be­auf­tragt war, er­klär­te, dass man ge­nü­gend Be­wei­se zur Ve­rur­tei­lung des pädophi­len Kir­chen­man­nes vorle­gen kön­ne. San­chez sag­te, dass auf dem Com­pu­ter der Pfar­rei mehr als 87.000 por­nographi­sche Da­tei­en ge­fun­den wur­den, in de­nen Kin­der in Un­ter­wä­sche, beim masturbie­ren und wäh­rend se­xu­el­ler Hand­lun­gen mit Erwach­se­nen zu se­hen wa­ren. Wei­te­re por­nographi­sche Auf­nah­men mit Kin­dern wer­den auf dem per­sön­li­chen Lap­top We­so­lowskis ver­mu­tet, den er bei sei­ner Abrei­se wahr­schein­lich mit sich ge­nom­men hat. 

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Würzburg: Priester gesteht Missbrauch eines Fünfjährigen

Anders als zuvor gegenüber den Gutachtern räumte der Geistliche im Gerichtssaal ein: "Es war eine sexuelle Komponente dabei, ja."

Ein katholischer Priester hat vor dem Landgericht Würzburg den wiederholten sexuellen Missbrauch eines Jungen gestanden. "Ich möchte im Wesentlichen der Anklage zustimmen", sagte der 58-Jährige zum Auftakt des Prozesses. Er sei jedoch nicht pädophil.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihm zuvor Kindesmissbrauch in 14 Fällen vorgeworfen. Der Geistliche soll sich zwischen 1993 und 1998 am Sohn einer Freundin vergangen haben. Der Junge war anfangs fünf Jahre alt.

Die Mutter des Kindes arbeitete zeitweise als Haushälterin für den Priester und lebte mit ihrem Sohn und einer Tochter in dessen Pfarrhaus im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der Geistliche hatte sich 2011 selbst angezeigt. "Ich bedauere die Taten zutiefst", sagte er.

Vor Gericht wollte der Angeklagte zunächst nur eine kurze Erklärung abgeben, sagte dann aber doch umfassend aus. Anders als zuvor gegenüber den Gutachtern räumte der Geistliche im Gerichtssaal ein: "Es war eine sexuelle Komponente dabei, ja."

Montag, 23. September 2013

Missbrauch: Priester vor Gericht

Gegen einen Priester des Deutschen Ordens beginnt morgen vor dem Landgericht Würzburg der Prozess wegen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Der Mann hatte sich im März 2011 beim Missbrauchsbeauftragten selbst angezeigt.

Nach Angaben des Ordens wurde er daraufhin mit sofortiger Wirkung seiner Aufgaben als Seelsorger enthoben. Das Opfer, an dem sich der Priester in den 1990er Jahren vergriffen haben soll, habe außerdem Geld und „andere Hilfestellungen“ erhalten, heißt es in einer Pressemeldung. Unabhängig vom Ausgang des Prozesses wird auch ein kirchliches Verfahren auf den Angeklagten zukommen. Ihm droht die Entlassung aus dem Priesterstand. 

Samstag, 21. September 2013

Eltern werfen katholischer Kirche mangelndes Mitgefühl bei Missbrauchsfällen in Johannesburg vor

Eltern aus der deutschen katholischen Gemeinde in Johannesburg erheben nach der Festnahme eines Priesters schwere Vorwürfe gegen das Bistum Aachen. Dabei geht es um den aus Willich stammenden Geistlichen K., der seit 2007 in der südafrikanischen Gemeinde Dienst tat und mehrere ihrer Kinder missbraucht haben soll. Er wurde vorvergangene Woche in Südafrika verhaftet. Seit fünf Jahren gebe es einen Verdacht gegen K., seine Vorgesetzten in Aachen hätten ihn aber lediglich suspendiert und selbst wenig zur Aufklärung des Falles beigetragen. Stattdessen seien die betroffenen Minderjährigen und ihre Eltern von Vertretern der Kirche in der deutschen Gemeinde isoliert und unglaubwürdig gemacht worden. 

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South Africa frees German paedophile suspect on bail

South Africa has released a German Catholic priest, wanted for child abuse by Germany, on bail but will put him on trial in November for committing similar acts in the country, sources said Friday.

The priest, whose identity was not given but who was said to be in his fifties and from Aachen in western Germany, was arrested on September 13 as he left a court in the northern town of Brits where he was standing trial for assault and acts of indecency.

The arrest was based on an international warrant and a German extradition request issued several years ago, sources familiar with the case said.

Bail was set at 5,000 rands (375 euros/$505) and his release was conditional on staying in Kwazulu-Natal province where he is being hosted by the Ishowe diocese.

The South African trial will open on November 8.

den vollständigen Artikel auf "expatica.com" lesen

Der SPIEGEL: Wenig Mitgefühl mit Missbrauchsopfern

Quelle: "Der SPIEGEL"




Ermittlungen gegen peruanischen Bischof wegen Missbrauchsvorwürfen

Lima (dpa) - Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den Weihbischof der peruanischen Diözese Ayacucho hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Gabino Miranda aufgenommen. Der 53-Jährige sei vom Vatikan bereits seines Amtes enthoben worden, sagte der emeritierte Bischof von Chimbote, Luis Bambarén. Gegen Miranda liegen mehrere Anzeigen wegen Kindesmissbrauchs vor, wie die Nachrichtenagentur Andina berichtete. Miranda soll Mitglied des Opus Dei sein. Die ultrakonservative Organisation verfügt in Peru über erheblichen Einfluss.

Freitag, 20. September 2013

Bistum Trier / Südafrika: "Prälat Prassel, der Vorgesetzte von Pfarrer K., ließ sich auf kein Gespräch ein und klagte die Eltern als die Schuldigen an."



Bischof Ackermann bei der Ernennung von Monsignore Dr. Peter Prassel zum Prälaten



"...Vielmehr wurde die Familie von Prälat Dr . Peter Prassel (damaliger Leiter des Auslandssekretariats der
Deutschen Bischofskonferenz), bei einem Besuch im März 2008 in der Gemeinde in Johannesburg mit den
Worten unter Druck gesetzt „sollte der Fall nach außen dringen, wäre eine Wiedergutmachung nicht möglich“.

Empörend findet die Mutter auch, dass die Bischofskonferenz K. den Pfarrer Stefan Hippler als Seelsorger zur Seite gestellt habe.

Kurz nach Bekanntwerden der Vorfälle im Erstkommunion-Camp besuchte der damalige Leiter des katholischen Auslandssekretariats, Dr. Peter Prassel, unsere Gemeinde und wohnte der Jahresvollversammlung am 9. März 2008 bei. Doch statt einer erhofften Anhörung der betroffenen Eltern beschränkte sich Prälat Prassel darauf, folgendes Statement abzugeben:


Zitat (verbatim):

,,Ich muss Ihnen eine Mitteilung machen: 
Erstens, es liegt eine Anzeige gegen Pfarrer K. vor.
Zweitens, diese Anzeige ist voreilig gemacht worden.
Drittens, die Kirche hat ein internes Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Viertens, sollte der Fall nach außen dringen, ist eine Wiedergutmachung nicht möglich.
Fünftens, ich bin nicht bereit, hierzu Fragen zu beantworten oder eine Diskussion zuzulassen."


Der Gemeinde wurde ein Redeverbot erteilt.

Nach seiner Rückkehr aus Südafrika legte Dr. Prassel völlig überraschend sein Amt als Leiter des katholischen Auslandsekretariats nieder (Verlautbarung des Vatikans vom Gründonnerstag, 20.03.2010.)

Man hätte nach Bekanntwerden der schwerwiegenden Anschuldigungen gegen Pfarrer K. vermutet, dass dies Anlass genug sei, ihn sofort vom Amt zu suspendieren. Er blieb jedoch noch ein gutes Vierteljahr im Amt, wurde erst in der Woche vom 19. Mai 2008 suspendiert.

Dies hatte zur Folge, dass es zu Ausgrenzungen der Betroffenen in der Gemeinde kam. Durch das verhängte Redeverbot wurde nie offen über den Fall informiert – die Gerüchteküche hatte Hochkonjunktur.

Als die südafrikanische Polizei Pfarrer K. in Folge unserer Anzeige verhörte, ist ihm von Anfang an ein Priester zur Seite gestellt worden.

Die Diözese Johannesburg leitete gemäß den „Leitlinien“ eine Voruntersuchung des Falles ein, stellte diese dann aber ein, als die südafrikanische Staatsanwaltschaft im Mai 2008 die Ermittlungen begann. Ein Kontakt mit uns wurde seit dieser Zeit nicht gehalten.

Am 10. Mai 2008 richteten wir einen Brief an Erzbischof Zollitsch, in dem wir u. a. schrieben:
“… Insbesondere hatten wir ein aktives, sofortiges, menschliches seelsorgerisches Handeln in Fürsorge für die Opfer erhofft, wozu auch Gespräche mit den Kindern und ihren Eltern gehört hätten …”

Am 17 Juni 2008 erhielten wir das Antwortschreiben auf unseren Brief, verfasst vom Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Dr. H. Langendöfer, in dem uns mitgeteilt wurde: “… Sollte sich der Verdacht gegen Pfarrer K. [...] als begründet erweisen, werden wir selbstverständlich Hilfen anbieten, wie sie in den Leitlinien für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz vorgesehen sind …"






Deutschland/Südafrika: Priester unter Missbrauchsverdacht - Auslieferung beantragt

Die Staatsanwaltschaft Krefeld will die Auslieferung des in Südafrika lebenden Pfarrers K. wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen erreichen. Der Mann sei in Auslieferungshaft gewesen, aber nach inoffiziellen Informationen gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß, sagte eine Behördensprecherin am Freitag.

Die Behörde hat nach eigenen Angaben einen entsprechenden Auslieferungsantrag gestellt. K. werden in Deutschland sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in 37 Fällen vorgeworfen. Nach Angaben des Bistums Aachen steht der suspendierte Priester auch in Südafrika wegen Missbrauchs vor Gericht.

Bereits seit März 2010 wird ihm in der kleinen Stadt Brits bei Johannesburg der Prozess gemacht, da er sich 2008 in einem Kommunions-Camp Kindern angenähert haben soll. Er war in dieser Zeit aber weiterhin auf freiem Fuß, bis er vor einigen Tagen von den südafrikanischen Behörden in Haft genommen wurde.

Donnerstag, 19. September 2013

Bistum Würzburg: Der Ordensgeistliche war "geschätzt und beliebt" - sein Opfer drei Jahre alt, als der Missbrauch begann

Weil er den Sohn seiner Haushälterin sexuell missbraucht haben soll, steht ein katholischer Ordensgeistlicher ab kommendem Dienstag vor dem Würzburger Landgericht.

Wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf Anfrage erklärte, soll der katholische Priester das Kind zwischen 1991, als der Junge drei Jahre alt war, bis 1998 insgesamt 14 Mal sexuell missbraucht haben. Einige der mutmaßlichen Missbrauchshandlungen sollen im Pfarrhaus seiner Gemeinde stattgefunden haben.

13 Jahre lang war der Pater Pfarradministrator einer kleinen Gemeinde im Landkreis Main-Spessart. Die Mutter des mutmaßlichen Opfers, das heute 25 Jahre alt ist, war seine Haushälterin. Nachdem der Pater die Gemeinde Ende 2009 verlassen hatte, wurde er Seelsorger im Bistum Fulda und übernahm eine Gemeinde in Hessen.

Hier war der Ordensgeistliche geschätzt und beliebt. Bei seiner Verabschiedung hieß es, man müsse „einen Schatz loslassen“, mit dem Pater gehe „etwas Großartiges“ und „das Licht, das er zum Aufleuchten gebracht“ habe, brenne „in den Herzen“ der Gemeindemitglieder weiter.



Anmerkung ca: 
Ist es auszuschließen, dass das Bistum Würzburg bereits schon vor 2009 über den Missbrauch informiert war und der Pater daher in die Seelsorge versetzt wurde?

Mittwoch, 18. September 2013

Trier/Südafrika: "There was no Christian act to see what the boys needed - the feeling I got was don't upset us,' he said.




The father who cannot be identified to protect his son, said the youngster was so traumatised that he eventually moved to Germany while some of the other four alleged victims moved to other parts of Europe. And instead of support the church accused his son and Kerkhoff's four other alleged victims of making up stories. The father also claimed that the five families were isolated by the Church and made to feel like trouble makers until eventually they all left the church. "There was no Christian act to see what the boys needed - the feeling I got was don't upset us,' he said. The father welcomed the arrest of Kerhoff who is already facing charges for the Hartebesstpoort incident, following The New Age reports on the priest's arrest by Interpol this week. 

He recalled how he had addressed a church meeting in 2010 two yaers after the alleged abuse, declaring that he believed the boys :"Those stories were strong enough to make a legal case." "What I find so sad and disappointing is that when the parents needed support, assistance and guidance where did it come from? NOT THE CHURCH!! It is surprising that this came from the Police with the support of the Teddy Bear Clinic who were wonderful. Not a word from anyone here or from the church! Not a phone call to ask how the boys were! No contact to ask how they were coping! Not a question, do you need any help! Not a word," the father said in a letter that he read out at the meeting.

Interpol wants Kerkhoff to be estradicted to Germany to face 36 charges of sexual offences against children in that country but the South African boy's father wants to see Kerkhoff's current trial to be over before extradition so that there is justice for the local victims.

den vollständigen Artikel auf "thenewage.co.za" lesen



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Dienstag, 17. September 2013

Betroffeneninitiativen fordern Bischof Ackermann aufgrund weiterer Lüge zum Rücktritt auf





Gemeinsame 



P r e s s e e r k l är u n g 

von "Schafsbrief.de" und "MissBiT" 



Betroffeneninitiativen fordern Rücktritt von Bischof Dr. Ackermann als Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz


Die Betroffeneninitiativen "Schafsbrief.de" und "MissBiT" beziehen sich auf folgenden Artikel im  "Trierischen Volksfreund" vom 16.09.2013.

Hier ist zu lesen:

„ ...Im Bistum Trier hatten bis Februar 56 Missbrauchsopfer einen Antrag gestellt. Neuere Zahlen sollen erst im Herbst veröffentlicht werden, hieß es gestern auf Volksfreund-Anfrage. Alle 56 Anträge wurden nach Bistumsangaben bewilligt.“

Dies ist eine Lüge!

Nachweislich liegen unseren Initiativen zwei Anträge vor, die weit vor dem genannten Termin Februar 2013 gestellt wurden und über die bis dato nicht entschieden wurde.

Es ist nicht hinnehmbar, dass der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen sexuellen Missbrauchs in seinem Bistum falsche Angaben über die Anträge der Betroffenen macht und sich die Betroffenen somit erneut diffamiert fühlen. Zudem wird die Öffentlichkeit dadurch getäuscht.

Von Betroffenen wird im Zuge des Antragsverfahren bisweilen ein Glaubwürdigkeitsgutachten verlangt. Bischof Ackermann verbreitet in seinem Bistum ohne Scheu nicht belastbare Zahlen. 

Betroffene dürfen nicht weiter als „verhandelbare Masse“ eines „Experten“ zählen, der durch seine Lügen in Kauf nimmt,  Retraumatisierungsszenarien auszulösen.

Lügen und Gefährden - eine gefährliche Mischung im Kontext der Missbrauchsaufarbeitung! 

Aus diesem Grund fordern wir den Rücktritt von Bischof Dr. Ackermann als Missbrauchsbeauftragter der deutschen Bischofskonferenz.





Saarbrücken, den 17.09.2013


Textquelle: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Missbrauchsleitlinien-Trierer-Bischof-spricht-von-Nulltoleranz-ein-Opfervertreter-von-Gummivorschrift;art806,3645264

Ein ausnahmsloses Beschäftigungsverbot für sexual-straffällig gewordene Priester nach dem Beispiel der US-Kirche lehnt die Bischofskonferenz damit ab

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, sagte dazu, dadurch werde eine große Zahl betroffener Geistlicher keine Funktion in der Seelsorge mehr ausüben können. "Natürlich wird jemand, der Täter geworden ist, nicht mehr eingesetzt im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Aber das heißt natürlich, dann auch nicht mehr im allgemeinen Feld der Pastoral, etwa als Pfarrer, weil Kinder und Jugendliche zu diesem Feld dazugehören." Dazu komme das Kriterium des Ärgernisses: Die Erfahrung zeige, dass die Pfarreien einen straffällig gewordenen Priester auch dann nicht mehr akzeptierten, wenn er eine Strafe erhalten, sich seiner Verantwortung gestellt habe und klar sei, dass keine Gefahr mehr von ihm ausgehe. Erweitert wurden auch die Mitteilungspflichten kirchlicher Mitarbeiter, falls sie Hinweise auf sexuellen Missbrauch erhalten. 

So muss laut Richtlinien einerseits das Beichtgeheimnis bewahrt bleiben. Sollte aber im Rahmen von seelsorglichen Gesprächen bekanntwerden, dass Gefahr für Leib und Leben drohe oder dass weitere mutmaßliche Opfer betroffen sein könnten, besteht künftig die Pflicht zur Weiterleitung der Informationen an die beauftragten Ansprechpersonen. 

Neu geregelt ist auch, dass die vom jeweiligen Bischof beauftragten Ansprechpersonen für Missbrauchsopfer keine Mitarbeiter des jeweiligen Bistums im aktiven Dienst sein sollen. Das mutmaßliche Opfer soll zudem künftig zu einer eigenen Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden "ermutigt" werden. Bislang hieß es, das Opfer solle über die Möglichkeit einer Anzeige "informiert" werden. 

"Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff hatte den Geistlichen von seinen priesterlichen Aufgaben suspendiert und zur Einleitung weiterer Schritte die Unterlagen an die römische Glaubenskongregation weitergeleitet. Diese wies den Bischof an, mit weiteren kirchenrechtlichen Maßnahmen zu warten, bis Urteile in Südafrika und gegebenenfalls in Deutschland vorliegen."











Bischof Ackermann in Erklärungsnot: Die katholische Kirche ist bis heute nicht dazu fähig, zu erklären, wie es zu dem Einsatz von Pfarrer K. in Südafrika kommen konnte, obwohl die Missbrauchsbeschuldigungen in Deutschland gegen ihn bereits seit 10 Jahren bekannt waren



Priest on trial for child abuse in SA could face extradition to Germany

A German Catholic priest on trial for child abuse in South Africa could face extradition over 36 more counts of sexual offences against children in Germany. K.  had been on trial in South Africa for five years on charges relating to alleged sexual assault of boys during a church camp in Gauteng in 2008.

In court on Monday, the matter was postponed to Thursday for a bail application.

den vollständigen Artikel auf "timeslive.co.za" lesen



Trierer Bistumsleitung lügt erneut






Nachweise, dass die obigen Aussagen nicht stimmen, liegen vor!


Die Scheinheiligkeit Seiner Exzellenz, dem Missbrauchsbeauftragten Bischof Ackermann am Beispiel des in Südafrika inhaftierten deutschen Priester K.





Offener Brief von Dipl. Soz.Päd. Johannes Heibel, Vorsitzender der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V. vom 30.3.2013

Ihre bevorstehende Reise nach Südafrika zu Pfarrer Stefan Hippler 
Sehr geehrter Herr Bischof Ackermann, 
als wir uns das erste Mal trafen, das war am 26. April 2010 im Studio von Reinhold Beckmann in Hamburg, wusste ich noch nicht, dass Pfarrer Stefan Hippler den des sexuellen Missbrauchs beschuldigten Pfarrer Georg K. (Bistum Aachen) in Südafrika betreut. Das hat mich im Nachhinein sehr geärgert, denn um die Opfer aus Südafrika kümmert sich die Kirche bis heute nicht. Daran änderte auch ein Brief der betroffenen Eltern an Bischof Zollitisch nichts. Die Bischofskonferenz zahlte Pfarrer K., laut dem Personalchef des Bistums Aachen (siehe Anhang), nach Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang 2008 nicht nur sein Gehalt weiter, sondern finanzierte ihm wohl auch noch seine Anwaltskosten bis zur Auflösung des Vertrages im Mai 2010.   
In der Live-Sendung vom 26. April 2010 gaben Sie vor, ich hoffe Sie können sich noch daran erinnern, nicht genauer über den Fall unterrichtet zu sein. Ich frage Sie, wie kann das sein? Wenn ein Priester Ihres Bistums sich intensiv um einen des sexuellen Missbrauch an Kindern verdächtigten Priester kümmert, werden Sie dann nicht darüber detailliert unterrichtet? In einem eingespielten Beitrag konnten Sie sich vergewissern, dass Pfarrer K. auch in Deutschland des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird. Im Mai 2010 räumte Pfarrer K. sogar die Übergriffe in Deutschland ein. Die Anschuldigungen betreffend Südafrika leugnet er dagegen bis heute.
Nun zu meiner Bitte.
Ich bitte Sie eindringlich, sich beim Treffen mit Pfarrer Hippler für die betroffenen Familien einzusetzen und Pfarrer Hippler zu bitten, auf Pfarrer Georg K. einzuwirken. Die betroffenen Familie warten noch immer auf ein Einlenken von Pfarrer K. Die Situation für sie ist seit Jahren unerträglich. Ich hoffe Sie können das verstehen. Das Verfahren in Südafrika muss endlich ein Ende haben, auch im Hinblick auf das Strafverfahren in Deutschland, denn auch hier warten die Opfer. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, wird K. in Deutschland seit längerer Zeit sogar mit internationalem Haftbefehl gesucht (siehe Anhang).
Vieleicht haben Sie ja auch Gelegenheit selbst mit Pfarrer K. zu sprechen und an seine große Verantwortung zu appellieren. Ich kenne den Fall sehr genau und glaube den Opfern, auch den Opfern aus Südafrika! Abschließend möchte ich Ihnen noch sagen, dass es für mich nicht nachvollziehbar ist, warum sich K. in Südafrika noch immer frei bewegen darf. Selbst wenn nur das "Teilgeständnis" von Pfarrer K. der Wahrheit entsprechen würde, so halte ich ihn nach wie vor für äußerst gefährlich. Meine Frage an Sie: Warum sichert die Kirche Pfarrer K. nicht selbst und bringt ihn in einem geschlossenen Kloster unter?

Herzliche Grüße und frohe Ostern!
Johannes Heibel, Dipl. Soz. Päd.(FH)
Vorsitzender
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Initiative gegen Gewalt und sexuellenMissbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.
gemeinnützig anerkannt und bundesweit aktiv!
www.initiative-gegen-gewalt.de
www.schutzbaer-bulli.de

Das Antwortschreiben Seiner Exzellenz, dem Missbrauchsbeauftragten Bischof Dr. Stephan Ackermann folgte am 10.05.2013:


"Sie werden verstehen, dass ich nicht in eine regelmäßige Korrespondenz mit Ihnen treten kann. Dennoch will ich Ihnen kurz auf Ihre erneute Frage bezüglich Pfarrer K.  antworten: Während meines Aufenthaltes in Südafrika kam ich nicht völlig am Fall K. vorbei, obwohl der Grund meiner Reise damit nichts zu tun hatte. Wie Sie sicher wissen, hatte eine Zeitung in Kapstadt Informationen über meinen dortigen Aufenthalt erhalten und einen reißerischen Artikel veröffentlicht. Der Fall K. fällt aber weder in meinen Aufgabenbereich als Beauftragter für Fragen sexuellen Missbrauchs im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz noch als Bischof von Trier. Insofern muss ich Ihre Frage, ob ich in diesem Fall helfen kann bzw. will, verneinen. Nach meinen Informationen steht Pfarrer K. ja auch noch in einem laufenden Gerichtsverfahren durch die südafrikanischen Behörden. Die Kontakte, die der Trierer Priester Stefan Hippler zu Herrn K. hat, stellen keine irgendwie geartete förmliche Betreuung dar, sondern sind Ausdruck mitmenschlicher Hilfe, die auch einem (mutmaßlichen) Missbrauchstäter nicht zu verwehren ist, zumal aus christlicher Sicht. Hier geht es überhaupt nicht um Vertuschung oder Ähnliches."
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Die Selbstanzeige von Pfarrer K. bei der Staatsanwaltschaft Krefeld erfolgte am 04.05.2010 (!). 


Missbrauchsleitlinien: "Gummivorschriften" von Bischof Ackermann

Die katholischen Bischöfe haben die Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch überarbeitet und teilweise verschärft. Der kirchliche Missbrauchsbeauftragte Stephan Ackermann ist zufrieden, Opferverbände sind enttäuscht.

"Faktisch haben wir damit eine Nulltoleranz", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Er könne doch keinen Priester mehr in der Seelsorge einsetzen, zu dem die Gläubigen kein Vertrauen mehr hätten und dessen Ansehen beschädigt sei.

Opferverbände hatten immer wieder kritisiert, dass auffällig gewordene Seelsorger zwar nicht mehr in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt würden, dafür aber etwa in Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Nach den neuen Leitlinien dürften die Hürden für einen solchen Seelsorgeeinsatz deutlich höher liegen. Thomas Schnitzler, Sprecher der Trierer Opferinitiative Missbit, ist dennoch enttäuscht. Es handele sich dabei um eine Gummivorschrift, der Ermessensspielraum sei viel zu groß, sagte Schnitzler unserer Zeitung. Auch im Bistum Trier seien nach wie vor Priester beschäftigt, die einst Kinder oder Jugendliche missbraucht hätten.

den vollständigen Artikel auf "volksfreund.de" lesen

Montag, 16. September 2013

Bischof Ackermann: "Natürlich wird ein Täter nicht mehr eingesetzt!"





Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Leitlinien zum sexuellen Missbrauch neu überarbeitet. Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der DBK, im domradio.de-Interview.

domradio.de: "Einen wichtigen Teil der Leitlinien nimmt ja auch die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Vergangenheit ein. Wie genau soll die denn aussehen?"

Ackermann: "Die Leitlinien schauen ja vor allem auf die einzelnen Fälle. Also da, wo es Vorwürfe gibt, wo es Hinweise gibt, wo auch Beschuldigungen da sind; da das Verfahren festzulegen, verbindlich, wie wird damit umgegangen? Aufarbeitung ist auch nochmal in einem größeren Horizont zu sehen. Das ist ja mehr eine Frage der Forschung, der Institutionen als ganzer. Das ist aber nicht der Fokus der Leitlinien, hier geht es um die Verfahrensfrage: Wie ist es dann, wenn es eine Meldung gibt, sei es, dass sie aktuell ist oder dass sie auch weiter zurückliegt."

domradio.de: "Sprechen wir noch kurz über den Umgang mit den Tätern. Die Rückkehr von straffällig gewordenen Mitarbeitern in den kirchlichen Dienst wurde schon des öfteren kritisiert. Auch da wurden die Regelungen zum Umgang überarbeitet. Welche neuen Regelungen gibt es jetzt bei diesem Thema?"

Ackermann: "Man muss ja nochmal unterscheiden. Wenn die Beschuldigungen Kleriker treffen, dann greift das Kirchenrecht nochmal stärker als wenn es sich um kirchliche Mitarbeiter im Sinne der Pastoral oder anderen Bereichen der Kirche handelt. Da haben wir ja auch gesagt, die Leitlinien gelten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei dann eben analoge Anwendungen stattfinden. Bei den Klerikern war es ja so, dass wir bei den Leitlinien 2010 vor allem auch geschaut haben, was geschieht mit jemandem, der straffällig geworden ist, der Täter ist. Was ist da denkbar an künftigem Einsatz. Wir haben vor allen Dingen auf die Schwere des Vergehens geschaut. Auch die Strafe, die zu verhängen ist, natürlich immer in enger Abstimmung mit der Glaubenskongregation in Rom. Und zweitens haben wir geguckt, wie ist das Risiko. Die forensische Begutachtung soll ja dazu dienen, zu schauen, wie ist das Risiko, ob es da ein Gefährdungspotenzial gibt, auch künftig. Und wir hatten klar gesagt, es gibt die Einschränkung, natürlich wird jemand, der Täter geworden ist, nicht mehr eingesetzt im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Aber das heißt natürlich, dann auch nicht mehr im allgemeinen Feld der Pastoral, etwa als Pfarrer, weil Kinder und Jugendliche zu diesem Feld dazugehören. Und jetzt, das ist eine Erfahrung der letzten drei Jahre, würde ich sagen, kommt als Gesichtspunkt noch dazu, das, was die römischen Normen als "Ärgernis" bezeichnen. Also, da wo Ärgernis erregt wird durch einen Einsatz eines Klerikers, der Täter geworden ist - das heißt, da geht es nochmal um die Glaubwürdigkeit des Dienstes, um den Ansehensverlust. Es kann ja jemand auch nur pastoral wirksam arbeiten, wenn er akzeptiert ist, angenommen ist, und da mussten wir in den letzten drei Jahren feststellen, selbst wenn jemand eine Strafe erhalten hat, sich seiner Verantwortung stellt, wenn auch nach dem Urteil der Fachleute kein Risiko von jemandem ausgeht, trotzdem kann dann das Problem sein, dass er nicht angenommen wird, weil die Pfarreien sagen, nein, wir akzeptieren einen solchen straffällig gewordenen Priester nicht. Dieses Moment ist noch dazu gekommen, zu sagen, das muss auch mitbedacht werden, wie ist der Ansehensverlust bei einer solchen Straftat."

domradio.de: "Wie geht es jetzt denn weiter? Werden die Leitlinien denn weiter nach und nach, gemäß Ihren Erfahrungen, überarbeitet werden?"

Ackermann: "Natürlich geht es jetzt darum, dass die Bischöfe das in ihren Diözesen in Kraft setzen. Wie wir es vorher auch gemacht haben, etwa durch die Veröffentlichung in den kirchlichen Amtsblättern. Aber das ist jetzt die Verbindlichkeit, auf die wir uns als Bischöfe geeinigt haben. Und es ist auch jetzt wieder eingetragen, dass nicht nach drei, sondern erst nach fünf Jahren auch wieder eine Auswertung stattfindet. Dass man nochmal schaut, wie haben sich jetzt die überarbeiteten Leitlinien bewährt, gibt es Dinge, die noch zu ergänzen sind, so dass man automatisch eine Überprüfungszäsur eingezogen hat."

überarbeitete Leid(!)linien



Die Fortschreibung der Leitlinien hat unter anderem folgende Änderungen zur Folge:

  • Bisher bezogen sich die Leitlinien lediglich auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen. Der Anwendungsbereich wurde nun um die Personengruppe der erwachsenen Schutzbefohlenen erweitert, da diese aufgrund ihrer Lebenssituation auch stärker gefährdet sind, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden. Dazu gehören zum Beispiel Menschen in Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Psychiatrie oder der Pflege.

  • Die Regelungen für die Rückkehr eines als Täter straffällig gewordenen Klerikers in den seelsorglichen Dienst wurden enger gefasst: Danach ist die Rückkehr eines Klerikers in den Seelsorgedienst völlig auszuschließen, wenn dieser Dienst eine Gefahr für Minderjährige oder erwachsene Schutzbefohlene darstellt oder aber ein Ärgernis hervorruft. Ob ein Ärgernis vorliegt, muss durch eine differenzierte Einzelfallprüfung geklärt werden, bei der die Schwere der Verfehlung und das Persönlichkeitsbild des Klerikers genauso Berücksichtigung finden müssen wie die Frage nach dem Vertrauen in eine glaubwürdige künftige Ausübung des Seelsorgedienstes.

  • Die Berücksichtigung sowohl des weltlichen als auch des kirchlichen Rechts wurde in den Leitlinien nochmals klargestellt. Im Sinne einer besseren praktischen Handhabung wurde auf die jeweils einschlägigen Rechtsvorschriften Bezug genommen. Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst unterliegen sowohl dem weltlichen als auch dem kirchlichen Recht. So werden beispielsweise tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht einer Straftat nicht nur an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Nach dem Kirchenrecht hat der zuständige Bischof gegen den betreffenden Kleriker auch eine kirchenrechtliche Voruntersuchung einzuleiten, wenn Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen.

  • Die bisherigen Regelungen zum Thema Prävention wurden aus systematischen Gründen überwiegend in die Rahmenordnung Prävention überführt.






Anmerkung: 

"Um in den Diözesen rechtsverbindlich zu werden, müssten die Leitlinien aber noch durch einen Gesetzgebungsakt des Bischofs in diözesanes Recht umgesetzt werden. Dies sei aber bisher lediglich in fünf Bistümern, nämlich die Erzbistümern Köln und Hamburg sowie die Bistümer Essen, Osnabrück und Rottenburg-Stuttgart, geschehen." Stand: März 2012


Sollten die Leitlinien im Bistum Trier, dem Bistum des Missbrauchsbeauftragten Bischof Dr. Stephan Ackermann, tatsächlich nicht in diözesanes Recht umgesetzt worden sein, bleiben sie bis heute somit 

NICHT RECHTSVERBINDLICH!


verschärfte Leid(!)linien auf katholisch: Die Rückkehr eines straffällig gewordenen Priesters in den seelsorgerischen Dienst wird künftig nur dann ausgeschlossen, wenn "dieser Dienst eine Gefahr für Minderjährige oder erwachsene Schutzbefohlene darstellt oder ein «Ärgernis*» hervorruft"

*Ob ein Ärgernis vorliegt, muss im Einzelfall geprüft werden. Das geht aus den überarbeiteten Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch hervor, die die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn vorgelegt hat.

Weiterhin wird klargestellt,  dass Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiter im kirchlichen Dienst sowohl weltlichem als auch kirchlichem Recht unterliegen.

den vollständigen Artikel auf "augsburger-allgemeine.de" lesen

auf Betreiben von INTERPOL: deutscher Pfarrer K. in Südafrika in U-Haft - oder: zu was der Missbrauchsbeauftragte der DBK, Bischof Dr. Stephan Ackermann, NICHT fähig ist

Willich/Johannesburg. Überraschende Wende im Fall des aus Willich stammenden Pfarrer Georg K.: Der 55-Jährige sitzt in Südafrika in Haft. Das erfuhr die WZ gestern aus seriöser Quelle. K. wird in Johannesburg seit März 2010 der Prozess gemacht, weil er sich im Jahr 2008 in einem Kommunioncamp Kindern sexuell genähert haben soll.

Im Zuge der Ermittlungen hatte K. sexuellen Missbrauch in seiner Zeit in Deutschland eingeräumt und bei der Krefelder Staatsanwaltschaft Selbstanzeige erstattet; sie ermittelt in 37 Fällen, ein internationaler Haftbefehl ist erlassen. Georg K. sei auf Betreibenvon Interpol in Haft genommen worden

Der nächste Verhandlungstermin ist für den 8. November angesetzt. Dann kann der vom Dienst suspendierte Geistliche erstmals Haftverschonung beantragen. Sollte K. im Verfahren in Südafrika schuldig gesprochen werden, müsste er zunächst dort seine Strafe absitzen, bevor ihm in Deutschland der Prozess gemacht wird. Würde er für unschuldig erklärt, würde er nach Deutschland ausgeliefert.


Hintergrund



  • Bischof Ackermann traf bei seinem Afrika-Besuch im April diesen Jahres u.a. auf den Trierer Bistumspriester Stefan Hippler, der dem Missbrauchspriester Pfarrer K. "seelischen Beistand" gewährte. In der Tageszeitung "the new age" wurde Seine Exzellenz, Bischof Ackermann, seinerzeit auf der Titelseite als "sex protector" bezeichnet, da inzwischen international bekannt ist, dass Ackermann weiterhin pädokriminielle Priester schützt.








sexueller Missbrauch im Namen des Herrn: Verantwortliche Kleriker stellten ihre Taten als" Wille Gottes" dar

Untersucht wurde der Zeitraum von 1945 bis 1970. Vor allem für das Vincenzstift gilt 1970 als Zeitenwende. Bis dahin war Pfarrer Rudolf Müller Direktor des Heims. Er habe sich „über seine gesamte Amtszeit hinweg immer wieder selbst sexueller Übergriffe schuldig“ gemacht, bevor er sich das Leben nahm, heißt es in dem Buch von Bernhard Frings.

Dann begann die Zeit des Franz Kaspar, der das Heim bis 2006 leitete und heute Generalvikar des Bistums Limburg ist. Kaspar sei ein Mann „grundlegender Erneuerung“ gewesen, sagt Caspar Söling, der heute Geschäftsführer im Vincenzstift ist und maßgeblich die Aufarbeitung der Vergangenheit initiiert hat. Doch auch Franz Kaspar hat einen Mann nicht abgelöst, der „im Ruf stand, ein Spanner zu sein“, wie Söling sagt. Es war der damalige Leiter des Kreisgesundheitsamtes, der als Arzt bis über 1970 hinaus im Vincenzstift tätig war.

Ende der 50er Jahre war Jürgen Bartsch ins katholische Internat Marienhausen gekommen, das unter der Trägerschaft der Salesianer Don Boscos stand. Bartsch entwickelte sich zum pädosexuellen Serienmörder. Später hat er ausgesagt, er sei in Aulhausen von einem Erzieher, einem Pater, sexuell missbraucht worden. Gegen den Mann war ermittelt worden, das Verfahren wurde eingestellt. Heute haben weitere ehemalige Heimkinder, die in Marienhausen untergebracht waren, von sexuellen Übergriffen und sexueller Gewalt berichtet. 15 haben deshalb eine Entschädigung beantragt. Ihnen sei zwischen 3.000 und 7.000 Euro gezahlt worden, so Pater Reinhard Gesing, Provinzialvikar der Salesianer. Schon in den 60er Jahren war ein Ordensangehöriger zwei Mal wegen „Unzucht mit Minderjährigen“ verurteilt worden und musste eine Gefängnisstrafe verbüßen. Die Salesianer hat das damals nicht veranlasst, genauer hinzuschauen. „Man braucht Abstand, um besser und deutlicher sehen zu können“, sagt Pater Gesing heute.

Sonntag, 15. September 2013

Missbrauch in katholischen Heimen: "Die Ergebnisse, die die Studie zusammengetragen hat, übersteigen alles, was ich mir jemals vorgestellt habe"

In zwei katholischen Heimen in Rüdesheim sind vor Jahrzehnten laut einer Studie 55 Kinder und Jugendliche Opfer sexueller Übergriffe geworden - weit mehr als bekannt. Die Betroffenen berichteten von sexueller Gewalt bis hin zur Vergewaltigung, teilte das St. Vincenzstift mit.

Einzelne Fälle waren bereits zuvor bekanntgeworden. "Die Ergebnisse, die die Studie zusammengetragen hat, übersteigen alles, was ich mir jemals vorgestellt habe", erklärte Vincenzstift-Geschäftsführer Caspar Söling und bat die Opfer um Entschuldigung.

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Freitag, 13. September 2013

US-Priester muss wegen Kinderpornos 50 Jahre in Haft: "Meine Seele ist im Reinen"

Ein katholischer Priester in den USA muss wegen Kinderpornografie 50 Jahre in Haft. Ein Gericht in Kansas City folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft, die mit Wiederholungsgefahr argumentiert hatte.

Priester mit „Seele im Reinen“
Der verurteilte Priester Shawn Ratigan entschuldigte sich laut Bericht bei den Opfern und ihren Familien. Das Gefängnis sei für ihn „die Hölle“. Er wisse, dass er 15 Jahre verdiene; „aber 50 Jahre - das denke ich nicht“, zitierte der Sender Ratigan. „Ich weiß, dass Gott mir vergeben hat, und ich weiß, dass meine Seele im Reinen ist“, so der Priester weiter.

Über den Missbrauchsskandal war auch Ratigans Bischof Robert Finn gestürzt. Im September vergangenen Jahres verurteilte ihn ein Gericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung, weil er laut Urteil mehrere Monate seine Kenntnis von Hunderten Pornofotos des Priesters nicht den Behörden gemeldet hatte. Finn leitet die US-Diözese Kansas City-Saint Joseph City seit 2005, der heute 60-Jährige ist weiterhin im Amt.

Donnerstag, 12. September 2013

Priester, der half, Missbrauchsfälle aufzudecken, wird von der katholischen Kirche entpflichtet

Bistum lehnt Stellungnahme ab

Die schottische Diözese Galloway soll einen Priester entpflichtet haben, der an der Aufdeckung von Missbrauchsfällen beteiligt war. Laut der britischen Zeitung "The Observer" (Sonntag) erhielt der katholische Geistliche Patrick Lawson vergangene Woche die formelle Entlassung aus dem Pfarrdienst mit der Aufforderung, binnen zwei Tagen die Schlüssel des Pfarrhauses abzugeben. Lawson hatte zuletzt im Juli unter einem Pseudonym in der gleichen Zeitung einen anderen Priester des Bistums bezichtigt, Messdiener sexuell missbraucht und ihn selbst als Seminaristen 1996 sexuell belästigt zu habe.

Moralische Verfehlungen
Im Februar hatte bereits der Rücktritt von Kardinal Keith O’Brien von der Leitung des schottischen Erzbistums Saint Andrews und Edinburgh für Diskussionen gesorgt. Sein aus Altersgründen eingereichter Amtsverzicht war überschattet von Vorwürfen sexueller Belästigung von Priesteramtskandidaten. Der Kardinal räumte damals moralische Verfehlungen in seiner Zeit als Seminarleiter in den 80er Jahren ein. 

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Dienstag, 10. September 2013

Erneute Ermittlungen gegen Ex-Domkapitular des Bistums Essen

Bereits 2011 war der katholische Geistliche nach dem Missbrauch an einem 16-Jährigen zu einem Bußgeld in Höhe von 14 000 Euro verurteilt worden. Im Frühjahr ging eine weitere Anzeige eines mutmaßlichen Opfers bei der Essener Polizei ein, die nun wieder gegen den 69-Jährigen ermittelt.

Erneut ermittelt die Essener Polizei nach einer Missbrauchsanzeige gegen einen 69-jährigen ehemaligen Domkapitular des Bistums Essen. Bereits im Jahr 2011 hatte man den katholischen Geistlichen nach dem Missbrauch an einem 16-Jährigen zu einer Geldstraße von 14 000 Euro verurteilt.

Der ehemalige Domkapitular war Vorsitzender des Kirchengerichts, das sich unter anderem mit dem sexuellen Missbrauch durch Amtsträger beschäftigte. Darüber hinaus arbeitete er als Seelsorger im Ruhrgebiet. Die neuerliche Anzeige ging bereits im Frühjahr ein. 


Missbrauchsopfer der Redemptoristen organisieren sich

Pressemitteilung

Missbrauchsopfer von Ordensangehörigen der Redemptoristen in deren Gemeinden und besonders in deren Internaten und Schulen (Collegium Josephinum Bonn, St. Josefskolleg Glanerbrück und Kloster Heiligenborn Bous) haben sich zusammen geschlossen und einen eigenen Verein gegründet: „Missbrauchsopfer Collegium Josephinum Bonn und Redemptoristen e.V.“ (MoJoRed e.V.) sowie diese Homepage in Internet gestellt: http://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de

Ziele des Vereins sind, das  erlittene Unrecht gemeinsam mit dem Orden aufzuarbeiten und die bezeugten Verbrechen in den Internaten des Ordens und in den Gemeinden, in denen sie geschehen sind, wie auch den Prozess der Aufarbeitung zu dokumentieren. Der Verein versucht darüber hinaus, ideologische, psychologische und sonstige Wurzeln dieser Verbrechen durch Hinweise auf Literatur und andere Quellen zu belegen.

Der Verein stellt sich als Ansprechpartner für die Missbrauchsopfer zur Verfügung, die sich bisher nicht gemeldet haben oder die Beratung suchen.

Der Verein dient als solidarische Plattform der Missbrauchsopfer untereinander wie auch als Sprachrohr der Opfer gegenüber dem Orden der Redemptoristen in allen Fragen, die mit dem Missbrauch zusammenhängen, besonders aber in Bezug auf Form und Inhalt der Wiedergutmachungsversuche des Ordens.

Der Verein hofft auf diese Weise zur Aufdeckung erlittenen Unrechts beizutragen  und die Gesundung von Opfern dadurch zu befördern, dass die Betroffenen besser in die Lage versetzt werden, die meist verdrängte Kinder- und Jugendzeit sich wieder zu eigen zu machen.

Der Verein bietet an, sich auf Wunsch an der Konzeptionierung von Prävention speziell an der Schule  der Redemptoristen „Collegium Josephinum Bonn“  wie auch in der Kinder- und Jugendarbeit allgemein zu beteiligen. Bei Fortbildungen unterstützt der Verein auf  Nachfrage die Moderatoren durch Bereitstellung von Zeitzeugen und eigene abgesprochene Beiträge als Experten.

Der Verein setzt sich für den vollständigen Wegfall der Verjährungsfristen bei Verbrechen gegen das Menschsein (sexuelle Gewalt gegen Kinder) ein. 

Wer diese Ziele ideell und materiell unterstützen möchte, ist als Mitglied herzlich willkommen. Der Jahresbeitrag beträgt 10,-€. Die Gemeinnützigkeit des Vereins ist vom Finanzamt Euskirchen bestätigt. 

Die Satzung des Vereins sowie Anmeldemöglichkeiten und weitere Informationen sind zu erhalten über die Homepage des Vereins: 

http://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de

neue Studie aus der Parallelwelt: „Kirchenrecht in den Medien“

"fremdes Terrain für Katholiken"

Die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche und ihren Einrichtungen nahmen einen Großteil der Berichterstattung im Jahr 2010 ein. Es verging kaum ein Monat ohne Beiträge zu diesem Thema. Insgesamt 174 Beiträge behandelten den Missbrauchsskandal – das entspricht rund 34% der gesamten Berichterstattung über Kirche und Religion im Jahr 2010. Neben den Taten und den Fragen nach Gründen enthüllten die Medien strukturelles Unrecht: das Ausmaß der amtskirchlichen Vertuschung der Taten, ebenso rechtliche Bedingungen, die das Verschleiern begünstigten. So ging es immer wieder um die Versetzung oder Suspendierung von straffällig gewordenen Klerikern, die Leitlinien der DBK zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch aus dem Jahr 2002 sowie die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat bei der Aufklärung der Fälle.

Montag, 9. September 2013

"fahrlässige Strafverfolgung" katholischer Priester

Der Ratsvorsitzende der Dominikanischen Evangelischen Gemeinde, Fidel Lorenzo, kritisierte die dominikanische Justiz für die fahrlässige Strafverfolgung der katholischen Priester.

Er kritisierte, dass die dominikanische Regierung keinerlei Vereinbarung mit der katholischen Kirche schloss, um gesetzliche Privilegien für Mitglieder des Klerus zu unterbinden. 

Die katholische Kirche dürfe keine juristische Sonderstellung im Land einnehmen und bei Verletzungen der Rechte von Kindern und Jugendlichen nicht straffrei bleiben, unterstrich Lorenzo.

den vollständigen Artikel auf "http://dom-rep-live.blogspot.de" lesen

Samstag, 7. September 2013


Suche nach polnischem Priester nach Missbrauchsverdacht

Nachdem der päpstlichen Nuntius in der Dominikanischen Republik wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch abberufen wurden, suchen die Behörden nach Medienberichten einen zweiten polnischen Priester. Nach Informationen des polnischen Nachrichtensenders TVN 24 soll der Geistliche Ausflüge und Ferienfreizeiten für Kinder organisiert haben, bei denen es zu Missbrauch gekommen sein soll.

den vollständigen Artikel auf "sz-online.de" lesen

Freitag, 6. September 2013

"Von 1000 Priestern, die seit 1945 im Bistum Fulda Dienst taten, seien 15 Missbrauchstäter gewesen."

Pfarrer Thomas Maleja wird Relativierung von sexuellem Missbrauch vorgeworfen: Ansprache sorgt für Ärger

Auch auf die Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs auf das schlechte Bild der Kirche ging Maleja ein. Er sagte, dass von 1000 Priestern, die seit 1945 im Bistum Fulda Dienst taten, 15 Missbrauchstäter gewesen seien.

Diese Passage erzürnte viele Zuhörer, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des vielfachen Missbrauchs durch einen Ordenspriester in Fritzlar. „Ich bedauere es so sehr, dass ich diese Beispiele gebracht habe“, sagte Maleja.

Bei sexuellem Missbrauch gebe es nichts zu beschönigen, und der Fritzlarer Täter habe seine gerechte Strafe bekommen. Es wolle lediglich nicht, dass der Missbrauch immer im selben Atemzug wie die katholische Kirche genannt werde. Der Pfarrer ist am Telefon hörbar betroffen und sagt: „Die Predigt wäre besser gewesen, hätte ich die Beispiele rausgelassen.“



Hintergrund zu Fritzlar: Der Priester und Erzieher hatte 155 Fälle von sexuellem Missbrauch und den Besitz von kinderpornografischen Schriften gestanden.

Köllerbach




Das Beilagenblatt aus dem Pfarrbrief der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Riegelsberg-Köllerbach, Nr. 10/2013, 10.08.2013, 1. Jahrgang enthält folgenden Text: 


"Gemeinsamer Abschlussbrief
des Bischofs von Trier und der Gremien PGR und VR der Pfarrei Herz Jesu Köllerbach 
zu den Ereignissen in der Pfarrei Herz Jesu


In einem gemeinsamen Brief möchten wir, der Bischof von Trier und der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat der Pfarrei Herz Jesu Köllerbach, zu den Ereignissen in Köllerbach Stellung nehmen.
Die Idee dazu ist in einem Gespräch zwischen Vertretern der Räte und dem Bischof entstanden, das im Dezember vergangenen Jahres stattgefunden hat.

Ein Ausgangspunkt für die schwierige Situation in der Pfarrei Köllerbach waren die Strukturveränderungen in unserem Bistum. Es musste entschieden werden, wie der Zuschnitt der Pfarreiengemeinschaft aussehen sollte und infolgedessen dann der Dienstsitz sein würde.

Da damalige Pfarrgemeinderat in Köllerbach sprach sich für eine Zusammenführung mit Riegelsberg aus und votierte für den Dienstsitz in Köllerbach. Auf der Ebene des Dekanates wurde ebenso über die Dienstsitzfrage beraten. Es wurde allerdings keine Vorentscheidung getroffen; sowohl für St. Josef Riegelsberg als auch Herz Jesu Köllerbach waren als möglichen Dienstsitzorte ausgewiesen.
Die Protokolle mit den Beratungsergebnissen sind an das Projektbüro weitergegeben worden. Danach hat das Projektbüro das Dekanat nochmals aufgefordert, die Dienstsitzfrage zu beraten. Das Dekanat hat in dieser speziellen Frage des Dienstsitzes erneut kein Votum abgegeben. Das Projektbüro und die für das Projekt 2020 gebildete Steuerungsgruppe haben die Frage des Dienstsitzes besprochen und sich für St. Josef Riegelsberg ausgesprochen. Dieses Votum ist an den Bischof weitergegeben worden. Die diözesanen Räte und die Bistumsdechantenkonferenz haben darüber beraten. Der Bischof hat entschieden, dass St. Josef Riegelsberg Dienstsitzort wird. Diese Entscheidung wurde in einem Brief an den Pfarrer und an die Verantwortlichen der Räte in Köllerbach kommuniziert.

Ein weiterer Aspekt, den den Räten Sorge bereitete, war das Wissen um die knapper werdenden Finanzmittel. Es wurde deutlich, dass in der Gemeinde Köllerbach zukünftig nicht mehr alles finanziert werden kann, vor allem im Berich der Immobilien.
Nach einer intensiven Beratung haben der damalige Verwaltungsrat und der damalige Pfarrgemeinderat das Votum abgegeben, im Falle knapper Finanzmittel folgende Gebäude nicht mehr zu finanzieren: Filialkirche Begegnungskirche mit Pfarrheim; Filialkirche St. Peter und Paul mit Petrusheim und die Wendalinus-Kapelle.
Sowohl die Dienstsitzfrage, als auch das Votum betreffend die Begegnungskirche mit Pfarrheim, haben bei verschiedenen Gruppen in der Pfarrgemeinde zu Unruhe und Verärgerung geführt.  Bei einer Gruppe von Pfarrangehörigen und Interessierten wurde das Gefühl gefördert, zukünftig nicht mehr berücksichtigt zu sein und an zweiter Stelle zu stehen.

Diese schwierige Situation wurde dadurch verstärkt, dass anonyme Drohbriefe an den Pfarrer gerichtet wurden. Dies führte zu Misstrauen und gegenseitigen Verdächtigungen bei den haupt- und ehrenamtlichen Verantwortlichen in der Gemeinde. Dieses Misstrauen beeinflusste auch die Arbeit der Räte und führte zudem zum Rücktritt einzelner Personen. Die Misstrauensatmosphäre störte massiv die Zusammenarbeit.
Im Hinblick auf die Drohbriefe konnte trotz staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen keine für alle zufriedenstellende Aufklärung stattfinden. Bis heute konnte nicht bewiesen werden, wer die Drohbriefe geschrieben. hat.

Eine weitere Schwierigkeit war das Herantragen von vertraulichen Informationen an die Presse. Dies hat die Situation weiter belastet; das Vertrauen ist auf vielerlei Weise zerstört worden.

Eine weitere Verschärfung der Situation entstand durch die bekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfe (-fälle) in der Martinsgemeinde. Diese haben keinen direkten, aber indirekten Zusammenhang zu den benannten Konfliktpunkten, sie führten zu einer Zunahme der Streitigkeiten der Hautpverantwortlichen vor Ort, zu Unruhe und Unverständnis in der Gemeinde und zu falschen Informationen in der Presse.
An dieser Stelle möchte wir klarstellen, dass der ehemalige Pfarrer von Köllerbach weder in Paderborn noch in Berlin in Sexualstraftaten verwickelt war. Insofern gab es keine Suspension von der Ausübung der mit dem Priesteramt verbundenen Dienste.

In dieser komplexen und emotional schwierigen Situation war es nicht einfach, immer sachlich, adäquat neutral und sachbezogen zu kommunizieren, zu handeln und zu entscheiden. Ebenso war es durch das Bischöfliche Generalvikariat nicht möglich, alle Beteiligten zu unterstützen und in gleicher Weise im Blick zu haben.
Dies hatte zur Folge, dass Fehler passiert sind, sowohl vor Ort als auch von Seiten des Bistums. Die gute Absicht, Fehler zu beheben, hat nicht immer zu guten und hilfreichen Ergebnissen geführt. Es ist immer wieder vorgekommen, dass Entscheidungsträger und betroffene Personen unter hohem emotionalem Druck gehandelt haben, dass andere Menschen verletzt wurden, was einem guten menschlichen, aber auch christlichen Umgang untereinander nicht entspricht.
Sowohl die Bistumsleitung als auch die Verantwortlichen vor Ort entschuldigen sich für die Fehler, die sie zu verantworten haben.

Viele Briefe gingen von den Menschen aus Köllerbach an das Bistum, in denen sie auf die Situation aufmerksam machten. Die Brisanz wurde durch das Bischöfliche Generalvikariat nicht genügend erkannt, und dementsprechend wurde nicht angemessen reagiert.
In den daraufhin folgenden Gesprächen ist deutlich geworden, dass die Umstände zu einer Krisensituation geführt haben, die Einzelne und verschiedene Gruppierungen bis heute belastet. Emotionale Auswirkungen wurden und werden deutlich benannt. Dazu gehören Gefühle wie Enttäuschung und Trauer, Schmerz und Ohnmacht. Es gibt die Erfahrungen von Verlust und Erschütterung (Welt- und Kirchenbilder brechen zusammen) und von schweren Verletzungen, die nur langsam heilen.

Angesichts dieser Dramatik ist es verständlich, dass es den starken Wunsch gibt, die Situation zu verstehen und aufarbeiten zu wollen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass dies aufgrund der Komplexität der Ereignisse fast unmöglich ist, zumal es berechtigterweise unterschiedliche Sichtweisen auf die Situation gibt.
In dieser Situation war das folgende Zitat von Papst Johannes XXIII. hilfreich, das von Vertretern der Räte in einem gemeinsamen Gespräch mit Vertreterinnen des Bistums im Februar dieses Jahres genannt wurde:
"Wir werden nicht untersuchen, wer Recht und Unrecht hatte. Wir sagen vielmehr ganz einfach: Versammeln wir uns, und hören mit den Streitigkeiten auf".

In den gemeinsamen Gesprächen der Räte und der Bistumsleitung wurde der Wunsch deutlich, die Streitigkeiten zu beenden und miteinander zu schauen, wie es weiter gehen kann. Unser gemeinsames Anliegen ist es, dass es jetzt darauf ankommt, neue Perspektiven für das Zusammenleben in der Gemeinde zu entwerfen. Dies ist wichtig, sowohl im Interesse derer, die die Situation kennen, als auch für die Ehren- und Hauptamtlichen, die ihren Dienst begonnen haben und nicht dauerhaft mit den Auswirkungen des Konfliktes belastet werden sollen. 

Auch jeder und jede von Ihnen kann einen Beitrag dazu leisten, dass in der aktuellen Situation eine gute Entwicklung möglich wird. Das kann z.B. heißen, anzuerkennen, dass es unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen gibt, und dies auch so stehen zu lassen. Es gibt nicht die eine Wahrheit, die alles erklärt und auch nicht nur eine Schuldige oder einen Schuldigen, der oder die diese schwierige Situation zu verantworten hat. Von daher ist es auch hilfreich, immer wieder zu überprüfen, wie man selbst spricht, um nicht vorschnell zu bewerten und andere zu beschuldigen. Aber trotzdem soll es möglich sein, die eigene Betroffenheiten ins Wort zu fassen.
Es ist keine leichte Aufgabe, die immer noch schwierige Situation in der Pfarrgemeinde anzunehmen.
Aber als glaubende Menschen dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott mit uns unterwegs ist, wenn wir einen neuen Anfang und versöhnte Gemeinschaft suchen.
Geben wir seinem Geist Raum und ihm damit die Chance, durch unser Reden und Handeln zu Schritten der Versöhnung und des Friedens zu kommen.


gez.                                                                                              gez.
Die Mitglieder des                                                                        Dr. Stephan Ackermann
Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrates                                           Bischof von Trier




"Den Räten ist es ein Bedürfnis, dem ehemaligen Pfarrer für seine achtjährige Tätigkeit, sowie den engagierten Mitgliedern der Pfarrei und denjenigen, die in schwieriger Zeit Verantwortung übernommen haben, für die geleistete Arbeit zu danken."




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Das Beilagenblatt aus dem Pfarrbrief der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Riegelsberg-Köllerbach vom 28.07.2012- 02.09.2012 enthielt folgenden Text:






"Pfarrgemeinderat (PGR) und Verwaltungsrat (VR) der Pfarrei Herz Jesu Köllerbach informieren:


Mit Bestürzung haben die Mitglieder von PGR und VR zur Kenntnis genommen, dass der ehemalige Dechant des Dekanats Völklingen laut Staatsanwaltschaft Saarbrücken beschuldigt wird, anonyme Drohbriefe an den ehemaligen Pfarrer unserer Pfarrei, Herrn Pastor Ittmann, verfasst zu haben.
Diese anonymen Drohbriefe, wer auch immer sie geschrieben hat, hatten für die Pfarrgemeinde Herz-Jesu Köllerbach gravierende und einschneidende Folgen.

  • Beginn einer Mobbingkampagne gegen Pfarrer Ittmann und Pfarrangehörige
  • Erkrankung von Pfarrer Ittmann
  • Aufgabe der Pfarrstelle durch Pastor Ittmann in Absprach mit der Bistumsleitung
  • Massive Verunsicherung der Pfarrangehörigen
    • Pfarrangehörige distanzieren sich von Pfarrei und Pfarrer
    • Personelle Veränderungen in PGR und VR
               Durch Austritte aus PGR und VR waren diese Gremien beinahe nicht mehr handlungsfähig.
  • Einsetzen eines Pfarrverwalters, der bis heute seinen Aufgaben nur teilweise und auf Anweisungen des Bistums nachkommt und die Gremien PGR und VR nur bedingt bei ihrer Arbeit unterstützt. - Allerdings hat er sich dafür eingesetzt, dass die liturgischen Dienst in de Pfarrgemeinde wahrgenommen wurden.
  • Erkrankung von engagierten Pfarrangehörigen an Körper und Seele
  • Schädigung des Ansehens der Pfarrei Herz-Jesu in Köllerbach in der Öffentlichkeit und im klerikalen Bereich
  • Einbeziehung von Vereinen und Pfarrangehörigen in die Mobbingkampagne
  • Kriminalpolizeiliche / Staatswanwaltschaftliche Ermittlungen
  • Verzögerung von geplanten Maßnahmen seitens des Bistums, wie z.B.: Renovierungsarbeiten an den Eingangsportalen St. Peter und Paul in Walpershofen, Einbruchsschutz für das Pfarrhaus und Renovierung der Pfarrkirche
  • Personelle Maßnahmen:
    • Versetzung der Gemeindereferentin Frau Thewes
    • Vakanz der Pfarrstellen in Herz-Jesu Köllerbach und die damit verbundenen Folgen
  • Erfreuliches Zusammenrücken der Pfarrangehörigen. Das zeigte sich z.B. in der hohen Wahlbeteiligung zur Neuwahl des PGR, sowie in dem nach wie vor engagierten Arbeiten des Kirchenbauvereins Walpershofen und des Kapellenvereins St. Wendalinus Etzenhofen.
Die vorgenannten Punkte stellen die aktuelle Situtation innerhalb unserer Pfarrei dar. Sie haben den alten PGR und VR vor schier unlösbare Probleme gestellt und sind eine Herausforderung für den neuen PGR und VR.

Durch den alten bzw. neuen PGR und VR wurden Maßnahmen zur Bewältigung dieser Probleme veranlasst:

  • Einbindung der Bistumsleitung zur Deeskalierung in der Pfarrei
    • Einladung zur Mediation (Konfliktklärung /-lösung) von Kritikern und Befürwortern des ehemaligen Pfarrers Ittmann. Diese klärenden Gespräche wurden nur von den Mitgliedern des PGR und VR angenommen.
    • ein "runder Tisch" (bestehend aus der Bistumsleitung, den Pfarrgremien sowie den Pfarrer Leist und Ittmann) wurde durch die Verantwortlichen des Bistums abgelehnt.
  • Schriftliche Ersuchen der Gremien an die Bistumsleitung zur Klarstellung von 
    • Gerüchten
    • Irrtümern und
    • Falschdarstellungen
  • Konstruktive Zusammenarbeit mit Pfarrverwalter und Bistumsleitung, die jedoch nur bedingt zielführend war
  • Verbesserung des Images der Pfarrei Herz-Jesu Köllerbach durch Öffentlichkeitsarbeit im Pfarrbrief. Diese wurde teilweise durch den Pfarrverwalter nicht genehmigt.
         Dankworte der Räte an Pfarrer Ittmann im Pfarrbrief wurden von Seiten der Pfarrverwaltung und des            Bistums untersagt.
  • Zahlreiche Brief an Dr. Ackermann
  • Intervention gegen die Versetzung von Frau Thewes:
    • Aus Sicht der Räte ist die Entscheidung, Frau Thewes während ihres erfolgreichen Wirkens hier vor Ort versetzen zu wollen, unverständlich und nicht nachvollziehbar
    • Ein gemeinsames Schreiben von PGR und VR nach Trier im April dieses Jahres, Frau Thewes in unserer Gemeinde weiter arbeiten zu lassen, ist seitens der Bistumsleitung abschlägig beschieden worden.
  • Intensive Kleinarbeit zur Finanzierung und Durchführung von den aufgeführten dringenden Renovierungs- und Beschaffungsmaßnahmen in Pfarr- und Begegnungskirche, sowie in Walpershofen.
Die Mitglieder des VR und des PGR stehen den Pfarrangehörigen für Detailfragen gerne zur Verfügung.

Wir bitten alle Mitchristen, für unsere Pfarrgemeinde zu beten."