Donnerstag, 29. März 2018

Bistum Trier / Burbach: "Die schlimmste Erinnerung verbindet sie mit einem grapschenden Kaplan in der Saarbrücker Eligius-Kirche"





Ellen K. auf den Spuren ihrer Kindheit. Eine harte, freudlose Zeit, die sie vorwiegend in Heimen verbrachte. Als Kind hier im katholischen Theresienheim in Saarbrücken, als Heranwachsende in einer Einrichtung in Köln. Sie erzählt: "Positives? Kann ich mich gar nicht erinnern. Liebevolles gab‘s da gar nicht. Nur halt immer Stress… Die hatten Stöcke, so Rohrstöcke. Das war auch schlimm. Die Kinder waren hilflos, wehrlos. Sie waren nichts. Sie waren ja wie eingesperrt in den Heimen."
Die schlimmste Erinnerung verbindet sie mit einem grapschenden Kaplan in der Saarbrücker Eligius-Kirche...."

Ein Bericht über den fragwürdigen Umgang mit den Opfern der Heimerziehung durch den sogenannten "Hilfsfonds" - und warum viele Betroffene sich scheuen, sich an ihn zu wenden.

Dienstag, 27. März 2018

Schweiz: Katholische Kirche deckte über ein halbes Jahrhundert lang pädophilen Pater





den vollständigen "Auszug aus dem Bericht der von der schweizerischen Kapuzinerprovinz beauftragten Unabhängigen Untersuchungskommission zum "Fall Joel Allaz" auf "kapuziner.ch" lesen

  • "Katholische Kirche deckte ein halbes Jahrhundert lang einen pädophilen Pater": In der Affäre um einen pädophilen Kapuzinerpater in der Westschweiz belastet ein Untersuchungsbericht die Kirche schwer. Diese habe weggeschaut. Das gilt auch für einen ehemaligen Bischof und einen ehemals höchsten Kapuziner der Schweiz. nzz.ch
  • Kapuziner-Mönch vergewaltigte jahrelang Kinder – Kirche schaute 50 Jahre lang weg aargauerzeitung.ch
  • Missbrauchsopfer Daniel Pittet hatte den grössten Missbrauchsskandal der Schweizer Kapuziner aufgedeckt. Ein Untersuchungsbericht wirft nun Orden und Bistum systematisches Versagen vor  "srf.ch"

Sonntag, 25. März 2018

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: "Bernds Vermächtnis"






Foto: spiegel.de

Viele Missbrauchsopfer leiden ein Leben lang an den Folgen der Taten. 
Bernd rieb sich in der Bewältigung und im Kampf um Anerkennung auf - bis zu seinem Tod.

Ein Nachruf von Annette Langer.

Bistum Fulda / Bistum Limburg / Bistum Mainz: Anzahl der Meldungen weiterhin erheblich


Fulda/Limburg/Mainz (dpa/lhe) - Auch Jahre nach Bekanntwerden von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche werden in den hessischen Bistümern immer noch weitere Fälle angezeigt. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den drei Kirchenbezirken und bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Bonn ergeben.

In den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz wurden mehr als 100 Anträge auf Entschädigungszahlungen gestellt. Knapp 465 000 Euro wurden in den drei Bistümern an Opfer gezahlt. Einen Gesamtüberblick zu allen bundesweit geleisteten Zahlungen könne nicht gegeben werden, weil sie im jeweiligen Bistum erfolgen, erklärte die Bischofskonferenz.

Die Situation in Deutschland im Überblick:

Seit Bekanntwerden des Skandals seien bei der Bischofskonferenz insgesamt 1788 Anträge von Opfern gestellt worden. In 1675 Fällen habe die Zentrale Koordinierungskommission (ZKS) die Zahlung einer sogenannten Anerkennungsleistung empfohlen. Die Zahl der Anträge ging zwar zuletzt zurück, war im vergangenen Jahr aber immer noch beträchtlich. 2015 waren 105 Anträge, 2016 126 Anträge und im vergangenen Jahr 54 Anträge.

Die katholische Kirche habe über die Zahlung von Geldbeträgen hinaus Therapiekosten übernommen, seelsorgliche Gespräche geführt und durch konsequente Prävention weitere Taten verhindert, sagte DBK-Sprecher Matthias Kopp. Um den Missbrauchsskandal aufzuarbeiten, sei eine breit angelegte und mehrjährige Forschungsstudie gemacht worden. Strafrechtlich blieben allerdings viele Vorfälle folgenlos, weil die Taten verjährt waren. In den Bistümern gibt es nun Präventions- und Schutzkonzepte nach den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz.


Mittwoch, 21. März 2018

Bistum Trier / Freisen I: Noch kein Verhandlungstermin im Strafverfahren gegen früheren Freisener Pfarrer Otmar M.: Akten werden noch durchgearbeitet

Im Januar stand fest: Gegen den früheren Freisener Pfarrer, der des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt wird,  wird ein Strafverfahren am kirchlichen Gericht des Erzbistums Köln eingeleitet. Das hatte die Glaubenskongregation in Rom nach Prüfung der kirchenrechtlichen Voruntersuchung des Bistums Trier gegen den Priester mitgeteilt.

Bisher gäbe es noch keinen Termin, wann diese Sache verhandelt werde, teilt Christina Weyand, Pressereferentin beim Erzbistum Köln, auf Nachfrage der SZ mit: „Derzeit werden am Kölner Kirchengericht weiterhin die Akten durchgearbeitet, um die Anklage förmlich vorzubereiten.“

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Dienstag, 20. März 2018

Bistum Trier / Freisen II: Wegen Verjährung : Staatsanwaltschaft Würzburg stellt Ermittlungen gegen Priester V. ein

Auch die Staatsanwaltschaft Würzburg hat die Ermittlungen gegen den in Freisen aufgewachsenen  Priester wegen des Verdachts etwaigen sexuellen Missbrauchs in einem Kloster in Österreich  eingestellt. Das teilte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf SZ-Nachfrage mit. Nach dem Ergebnis der  Rechtshilfeermittlungen sei davon auszugehen, dass bereits Verjährung eingetreten ist. Auch das zweite Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Korneuburg ist eingestellt (wir berichteten). Aus Beweisgründen.  Das Opfer  habe keine Angaben zum Vorfall machen wollen.  Sonstige Beweismittel zur Überführung des Beschuldigten stünden nicht  zur Verfügung.

Der beschuldigte Pfarrer  lebte als Kind in Freisen, feierte dort seine Primiz und unterhielt weiter Kontakte nach Freisen und zu dem ebenfalls des Missbrauchs beschuldigten zweiten Pfarrer. Seit dem Jahr 2002 ist er suspendiert. Er hatte zugegeben, in Unterfranken einen elfjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben. Aber damit nicht genug: Wie erst Ende des vergangenen Jahres bekannt wurde, soll er sich bereits 1993 im Stift Klosterneuburg bei Wien  an einem jugendlichen Ministranten vergangen haben.


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  • Sünder im Talar": "Pfarrer Veix hat dem Markus in die Hose gelangt, deswegen hat er an Ostern den Domkapitular Geist in Würzburg angerufen, der hat ihn geladen und gehört. "Sind Sie schuldig?", hat er gefragt, und nach dem Geständnis, weil es die Juristen geraten haben, hat sich der Pfarrer Veix bei der Polizei in Schweinfurt selbst angezeigt. "  (zeit.de, Mai 2002
  • Wegen sexuellen Missbrauchs eines elfjährigen Schülers wurde V. schließlich 2002 vom Amtsgericht Bad Neustadt zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Außerdem musste er ein Bußgeld von 2000 Euro und die Verfahrenskosten zahlen. V. hatte das Urteil angenommen.
  • 2001 war V. an der Gründung eines "Jugendkellers" beteiligt. 2002 regte V. einen Tanzkurs für Jugendliche und Erwachsene an, an dem er auch selbst teilnahm. Jahre später arbeitete V. in der Flüchtlingshilfe und bot dort u.a. Sprachunterricht an. Die Flüchtlingshilfe bietet u.a. auch Unterstützung im Kontakt mit Schulen und Kindergärten an.  An Weihnachten 2013 lobte der damalige Würzburger Bischof F. Hofmann die Flüchtlingsinitiative mit den Worten,  "die christliche" Nächstenliebe sei realisiert worden".
  •  "Hätte sich die Diözese Oradea im Stift Klosterneuburg erkundigt, wäre Herr Veix nie zum Priester geweiht worden". Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien, betonte gegenüber "Kathpress", dass es von Seiten des Stiftes Klosterneuburg niemals eine Anfrage gegeben habe, Herrn Veix zum Priester zu weihen. Auch von anderen Diözesen, sei es Oradea, Basel oder Würzburg, habe es nie Anfragen bezüglich der Person des Ex-Chorherren gegeben, "und wenn, dann hätte die Erzdiözese Wien diese Anfragen an das Stift Klosterneuburg weitergeleitet", so Prüller. Nachsatz: "Und das Stift hätte sicher den Missbrauch zur Sprache gebracht."
  • Dem ehemaligen Missbrauchsbeauftragter des Bistums Würzburg und späterer Domkapitular, H. Geist, der V. geladen und gehört hat,  wurde im März 2016 ebenfalls schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen: Eine 44-Jährige erhebt nach SPIEGEL-Informationen schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Missbrauchsbeauftragten des Bistums Würzburg: Er soll sie 1988 zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. (spiegel, März 2016)
  • Kontakt hielt Pfarrer V., der u.a.  im Bistum Trier im Priesterseminar war, zu dem ehemaligen Freisener Pfarrer, Otmar M.: Gegen M. wurde wurde inzwischen ein Strafverfahren am kirchlichen Gericht des Erzbistums Köln eingeleitet: ebenfalls wegen Vorwürfe sexuellen Missbrauchs. 

Montag, 19. März 2018

Bistum Münster: Kronenburg: "Wir haben rechtlich keine Möglichkeit, aktiv zu werden"

Im Januar war in Kleve ein Pfarrer zurückgetreten, nachdem er mit einem Jugendlichen Tausende Whats-App-Nachrichten ausgetauscht hatte. Das bewertete das Bistum als ein "unangemessenes Kommunikationsverhalten". Doch auch zwei Monate später wohnt der Geistliche noch im Pfarrhaus. Das Bistum ist "nicht glücklich" über die Situation.

Der ehemalige Pfarrer der Kirchengemeinde "Zur Heiligen Familie" Kleve, Christoph Grosch, hatte Mitte Januar Bischof Felix Genn um seine Entpflichtung gebeten. Grosch hatte in seinem Namen einen Brief im Gottesdienst verlesen lassen, in dem er unter anderem auch mitteilen ließ, dass er eine Auszeit brauche, um sich einiger Dinge klar zu werden. "Nach Kleve werde ich nicht mehr als Pfarrer zurückkehren", hieß es in seiner Mitteilung. - Doch hat der Geistliche Materborn noch nicht einmal verlassen. Er wohnt weiterhin im Pfarrhaus der Gemeinde an der Dorfstraße. 

Derzeit soll es nach Informationen unserer Redaktion Gemeindemitglieder geben, die von einem Besuch im Pfarrhaus absehen, weil sie dort nicht dem ehemaligen Pfarrer begegnen wollen. "Wir haben da rechtlich keine Möglichkeit, aktiv zu werden", betont Kronenburg. 

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Samstag, 17. März 2018

Bistum Würzburg: sechs Kontaktaufnahmen zum Würzburger Missbrauchsbeauftragten in den letzten sechs Monaten: In drei dieser sechs Fälle könnte es sich um neue Missbrauchsfälle handeln

Seit dem 15. September 2017 fungiert der Bambacher Richter Thomas Förster als Missbrauchtsbeauftragter der Diözese Würzburg. "Ich wurde bisher sechs Mal kontaktiert" berichtet Förster. Nach momentanen Erkenntnissen handelt es sich allerdings wahrscheinlich nur in höchstens drei dieser sechs Fälle um Missbrauch. Mit einem dieser Fälle befasst sich Förster aktuell. Ein Fall ist erledigt. In einem anderen Fall muss noch geprüft werden, ob er tatsächlich in Försters Zuständigkeit fällt. 

Von 2010 bis 2017 hatte der Würzburger Strafrechtler Klaus Laubenthal das Amt des Missbrauchsbeauftragten inne. Weit über 100 mutmaßliche Missbrauchsfälle wurden ihm bis März 2017 gemeldet.

Förster wurde von einem Priester selbst vorgeschlagen: Dass man sich nicht gerade darum reißt, Missbrauchsbeauftragter einer Diözese zu werden, lässt sich an der sechsmonatigen Vakanz nach Laubenthals Ausscheiden ablesen. Die Suche nach einem Nachfolger zog sich hin. Auf Thomas Förster als Kandidaten kam man, weil der Richter mit einem Priester aus der Diözese gut bekannt ist. "Wir hatten zusammen Jura studiert ...."

Dienstag, 13. März 2018

Bistum Trier / Freisen 2: Österreichisches Ermittlungsverfahren gegen Pfarrer eingestellt

Freisen: Das in Österreich geführte Ermittlungsverfahren gegen den in Freisen aufgewachsenen Pfarrer, der sich im Stift Klosterneuburg bei Wien an einem jugendlichen Ministranten vergangen haben soll (wir berichteten), ist eingestellt.  Das teilt Friedrich Köhl, Erster Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Korneuburg, auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung mit.  „Aus Beweisgründen“, fährt Köhl fort.  Das Opfer  habe keine Angaben zum Vorfall machen wollen, was nach österreichischem Recht berechtigt sei.   Sonstige Beweismittel zur Überführung des Beschuldigten stünden nicht  zur Verfügung. In diese Richtung ging bereits  im September 2017 der Hinweis des  Stifts Klosterneuburg. Auf dessen Homepage heißt es: „Es wurde zwar Rom von dem Vorfall informiert, aber keine zivilrechtliche Anzeige erstattet, da die Mutter des Kindes dies nicht wollte, um ihr Kind nicht weiter zu belasten und den Missbrauch nicht öffentlich bekannt werden zu lassen.“

Der beschuldigte Pfarrer  lebte als Kind in Freisen, feierte dort seine Primiz und ist seit dem Jahr 2002 suspendiert. Er hatte zugegeben, in Unterfranken einen elfjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben. 

Während das Verfahren in Österreich jetzt eingestellt ist, dauern die Ermittlungen  der Staatsanwaltschaft Würzburg nach wie vor an. Das hat die Staatsanwaltschschaft ebenfalls auf SZ-Nachfrage mitgeteilt.

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