Montag, 16. April 2012

"Man hat früher immer von "Opfern" gesprochen, Benedikt XVI. hat immer von "Überlebenden" geredet, weil die Selbstmordrate bei sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt."



Es hat ja ganz eklatante Fälle gegeben, wie zum Beispiel bei dem Wiener Kardinal Hans Hermann Groer – ihm wurde zweifellos Missbrauch nachgewiesen. Konsequenzen gab es damals keine. Der wichtigste Schritt von Benedikt XVI. war, mit dieser Bemäntelei aufzuhören. Man kann nicht so tun, als sei nichts passiert. Ein weiterer Schritt war dann das extrem harte Vorgehen innerhalb der ganzen Kirche weltweit, dass also schon bei einem Verdachtsmoment Priester suspendiert werden und aufgeklärt werden muss. Dann kommt hinzu, dass er sich mit dem Opfern getroffen hat. Er hat darauf bestanden, den Leuten in die Augen zu sehen, deren Leben die katholische Kirche zerstört hat. Und aus meiner Sicht ist auch wichtig, dass er die Sprachregelung verändert hat. Man hat früher immer von "Opfern" gesprochen, Benedikt XVI. hat immer von "Überlebenden" geredet, weil die Selbstmordrate bei sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt.


Welches Wort  Eure Exzellenz zu Trier immer wieder in Medien äußert, brauche ich hier ja wohl nicht zu erwähnen!  Motto: "Ist aber auch Scheiße, dass die anderen 70% überlebt haben"?