Sonntag, 22. April 2012

Wer Augen hat, zu sehen, der sieht sie; wer Ohren hat, zu hören, der hört sie: die Geschändeten und seelisch Zerbrochenen, die meist erst nach langen Jahren der Leiden wagen, ihr erlittenes Unrecht und ihr Befinden öffentlich zu machen




Zum Kommentar "Ab ins Archiv statt an den Altar" (TV vom 29. März):
- ein Leserbrief an den "TV" - 


Zum Einsatz pädophiler und wegen Kindesmissbrauchs sogar vorbestrafter Geistlicher in die katholische Seelsorge ist soweit alles gesagt und geschrieben worden. Ablehnung und Empörung allenthalben! Aber den Missbrauchsbeauftragten Bischof Ackermann ficht das nicht an, oder kämpft er auf verlorenem Posten gegen gewachsene Strukturen in der episkopalen Bürokratie? So oder so: Es macht mich fassungslos, ja zornig, zusehen zu müssen, wie der Trierer Bistumsleistung genehmigt, dass sich wohlbekannte Straftäter weiterhin sich um die Seelen von ahnungslosen Gläubigen, auch Kindern, sorgen dürfen, können, müssen, wo sie doch zur eigenen Triebbefriedigung die Seelen von zur Seelsorge anvertrauten Kindern gnadenlos zerstört, ja hinterlistig gemordet haben. Wer Augen hat, zu sehen, der sieht sie; wer Ohren hat, zu hören, der hört sie: die Geschändeten und seelisch Zerbrochenen, die meist erst nach langen Jahren der Leiden wagen, ihr erlittenes Unrecht und ihr Befinden öffentlich zu machen. Übrigens, wie kommt es, dass diese Schandtaten in der Regel erst dann bekannt (gemacht) werden, wenn sie strafrechtlich verjährt sind? Wird etwa unter dem Mäntelchen christlicher Fürsorge weiterhin unter den Teppich gekehrt, was nicht sein kann, weil es nicht sein darf? Hat sich der sexuelle Notstand etwa schlagartig im österlichen Weihrauch aufgelöst? Muss ich mir beim Empfang der Sakramente vorstellen, so ein schmutziger Unhold gießt mit bischöflichem Segen seine sakramentalen Gnadengaben über mich aus? Widerlich, ekelhaft! C.W., Neroth


zum Artikel