Freitag, 27. Februar 2015

Kloster Ettal: "Wenn die Täter die Taten bestritten, sei dies stets gleichbedeutend mit dem Vorwurf der Lüge an die Adresse der Opfer."

Der Münchner Rechtsanwalt Thomas Pfister sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), ein großes Problem bei Sexualstrafverfahren sei die Unehrlichkeit der Täter. Wenn sie die Taten bestritten, sei dies stets gleichbedeutend mit dem Vorwurf der Lüge an die Adresse der Opfer. Ein ehrlich gemeintes Geständnis müsse eigentlich zum Prozessauftakt abgelegt werden. "Sonst liegt der Verdacht nahe, dass es nur taktisch motiviert ist, um einer Haftstrafe ohne Bewährung zu entgehen", sagte der Strafverteidiger.

Der Verein Ettaler Missbrauchs- und Misshandlungsopfer hält die vom Landgericht München II dem geständigen Pater G. zugesagte Bewährungsstrafe für problematisch. Aus Sicht von Missbrauchsopfern sei es keine Strafe, "wenn jemand nicht einmal eine Woche ins Gefängnis muss", sagte der Vereinsvorsitzende Robert Köhler.


Kloster Ettal: "Wir sind selbst äußerst enttäuscht, dass Pater G. uns über einen so langen Zeitraum hinweg die Wahrheit verschwiegen hat."

Kloster Ettal über Missbrauchs-Geständnis entsetzt

Die Benediktinerabtei Ettal hat sich entsetzt über das späte Missbrauchs-Geständnis eines ihrer ehemaligen Präfekten und Religionslehrers geäußert. «Dass die Opfer über die erlittenen Übergriffe hinaus so viele Jahre auf Gerechtigkeit warten mussten und sogar einem langwierigen Verfahren ausgesetzt waren, erschüttert uns und tut uns zutiefst leid», erklärte Abt Barnabas in der Nacht zum Freitag. Der 44-jährige angeklagte Pater hatte bei Prozessbeginn sexuelle Handlungen an vier Internats-Schülern noch bestritten, sich aber am Donnerstag vor dem Münchner Landgericht während der Vernehmung eines Opfers überraschend bei diesem entschuldigt.

den vollständigen Artikel auf "schwaebische.de" lesen




Ettaler Pater gesteht Missbrauch - Bewährungsstrafe zugesagt

Ex-Benediktiner gestand, in mehr als 20 Fällen sexuelle Übergriffe gegen drei 12- bis 15-jährige Schüler verübt zu haben.

Überraschende Wende im Ettaler Missbrauchsprozess: Nach der Zusage einer Bewährungsstrafe durch den Richter hat der angeklagte Benediktinerpater G. (44) am Donnerstag vor dem Landgericht München II ein umfassendes Geständnis abgelegt. 

Bistum Trier / Admont: "Dem Bistum sind keine Missbrauchsvorwürfe bekannt, die sich auf die Dienstzeit des damals sehr engagierten und anerkannten Seelsorgers im Bistum Trier beziehen"

"Betreff: Adhoc: Verfahren gegen Ordensmann in Österreich
Wichtigkeit: Hoch

Sehr geehrter Herr Bischof, sehr geehrte Herren Weihbischöfe, sehr geehrter Herr Generalvikar, sehr geehrter Herr Dompropst, sehr geehrter Herr Offizial, sehr geehrte Damen und Herren der Leitungskonferenz, sehr geehrte Führungskräfte, sehr geehrte Dechanten, sehr geehrte Dienst- und Fachstellenleiter, sehr geehrte Schulleiterinnen und Schulleiter, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der GesamtMAV, sehr geehrte Mitglieder des Kirchensteuerrates,

anbei eine für die interne Kommunikation, für Sie und Ihre Kommunikation mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern relevante Information mit der Bitte um Beachtung und Weitergabe:
  • Das Bistum Trier hat durch Medienberichte von Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen einen Ordensmann aus dem österreichischen Benediktiner-Stift Admont erfahren. Der Betroffene war vor seiner Inkardination in den Benediktinerorden Trierer Bistumspriester. Er war aufgrund einer persönlichen Entscheidung seit dem 1. August 2009 – vor Beginn seines Noviziats in Admont – von seinem Dienst als Priester im Bistum freigestellt. Mit seiner Ewigen Profess am 17. August 2013 wurde er aus der Diözese Trier entlassen und in die Gemeinschaft des Benediktinerstiftes Admont inkardiniert. Damit ist er zugleich aus dem Presbyterium der Diözese Trier ausgeschieden.
Dem Bistum sind keine Missbrauchsvorwürfe bekannt, die sich auf die Dienstzeit des damals sehr engagierten und anerkannten Seelsorgers im Bistum Trier beziehen. Eine Rückkehr des Betroffenen ins Bistum Trier ist nicht vorgesehen.

Mit Gruß und Dank

xxx

Bischöfliches Generalvikariat Trier
Kommunikation und Medien
Interne Kommunikation"


Zum Hintergrund auf "steiermark.orf.at"


berechtigte Frage: Warum ist der Priester im aktuellen "Schematismus" dann weiterhin im Bistum Trier als inkardiniert aufgeführt? 

Jemanden, gegen den Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs geführt werden, als "Betroffenen" zu bezeichnen, klingt zudem absurd.




Mittwoch, 25. Februar 2015

Erzbistum Köln / Erftstadt (13): "Mein Standpunkt" - Werner Becker nimmt Stellung zu den Vorfällen in Erftstadt


"Mein Standpunkt" aus dem Kölner Stadt Anzeiger von Prof. Becker 
"Sexueller Missbrauch ist Seelenmord"

"Professor Dr. Werner Becker lebt und arbeitet in Köln. Er ist Zahnmediziner und Heilpraktiker. Werner Becker, selber Missbrauchs-Opfer, nimmt Stellung zu den Vorfällen in Erftstadt und zu Pfarrer Jansen.

Was sich in Erftstadt abgespielt hat, seitdem am 1. Februar Missbrauchsvorwürfe gegen den Pfarrer der katholischen Gemeinde, Winfried Jansen, laut geworden sind, hat mich als Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Geistlichen bis an die Grenze des Erträglichen aufgewühlt. Ich habe von Solidaritäts-Gottesdiensten gelesen, von Unterschriftenlisten und heftiger Kritik am Erzbistum Köln. Aber da ging es nicht um das mutmaßliche Opfer, sondern um eine Verteidigung des mutmaßlichen Täters und um die Sorge vor einer Vorverurteilung. Ich habe auch Bilder von brennenden Kerzen gesehen. Die waren mit dem Konterfei von Pfarrer Jansen versehen. Da hat sich mir fast der Magen umgedreht! Ich habe an das kleine Mädchen gedacht, das - heute längst erwachsen - sein Schweigen bricht und über Dinge redet, die es seinerzeit als schrecklich erlebt haben muss. Sind wir uns nicht inzwischen einig, dass sexueller Missbrauch Seelenmord ist? Und dass kein Außenstehender sich ein Urteil anmaßen darf, ob die Vergehen "schlimm" oder "harmlos" waren.

Ich weiß, wovon ich rede. Durch ein streng katholisch geprägtes Elternhaus war ich mit den kirchlichen Begriffen von Ethik und Moral gleichsam imprägniert. Ein Priester war eine Autorität ohne Wenn und Aber. Absolut unangreifbar. Jedes Wort der Kritik an einem Priester, gar der Vorwurf eines Verstoßes gegen die Sexualmoral, wären ein bestrafungswürdiges "Delikt" gewesen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was ich über die sexuelle Gewalt hinaus, die mir vom Direktor eines katholischen Internats angetan wurde, noch alles hätte erdulden müssen, wenn ich mich damals als Missbrauchsopfer "geoutet" hätte. Schweigen war Überlebenstaktik.

Deshalb weiß ich, wie leicht es den Tätern im kirchlichen Raum gemacht worden ist, sich an Schutzbefohlenen zu vergehen. Seit 2010 der systematische Missbrauch am Berliner Canisius-Kolleg
der Jesuiten bekannt gemacht wurde, haben wir alle - nicht nur Katholiken, sondern die ganze Gesellschaft - genügend Gelegenheit gehabt, uns mit Täterbiografien und -strategien auseinanderzusetzen oder mit dem begünstigenden Einfluss, den kirchliche Strukturen hatten. Es will
mir einfach nicht in den Kopf, dass eine Pfarrgemeinde das alles ausblendet - vor lauter Sympathie für "unseren tollen Pfarrer" und mit dem sattsam bekannten Das-kann-doch-alles-gar-nicht-sein-Reflex. Wie sträflich falsch das war, ist binnen kurzem offensichtlich geworden: Inzwischen haben sich noch zwei weitere mutmaßliche Opfer gemeldet. Und wer weiß, ob es die letzten gewesen sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwer den beiden Frauen das gefallen ist. Sie mussten nämlich nicht nur innere Hürden überwinden, sondern auch die Barriere namens "Täterschutz", die von der Pfarrgemeinde aufgerichtet wurde. Ich bin froh, dass das zumindest in meiner Zeitung zu lesen war, aber offenbar auch bei Teilen der Gemeinde in Erftstadt angekommen ist. Erinnerungen und Bilder, die in meinem Inneren eingegraben waren und dort tiefe Risse hinterlassen haben, sind jetzt wieder einmal an die Oberfläche gekommen. Sie verursachen bis heute tiefen Schmerz. Uns, den Opfern, ist die Fröhlichkeit der Jugend genommen worden, ein Stück Urvertrauen zu anderen Menschen. Unbeschwertheit ist ein Begriff aus fernen Welten. Durch ein ganzes Leben zieht sich die Spur der Angst und des Verdrängens. Und all das deutet nur an, was jedes einzelne Opfer als Last lebenslang mit sich herumträgt. Das in einer öffentlichen Debatte auszublenden grenzt für mich an Mittäterschaft. Für die Solidaritätskundgebungen der vergangenen Wochen sollten Organisatoren und Teilnehmer deshalb um Entschuldigung bitten. Ich wünsche mir das für die mutmaßlichen Opfer des Pfarrers, aber auch für andere Geschädigte, nicht zuletzt für mich selbst. Ich weiß, dass ich für viele Opfer spreche, wenn ich sage: Wir fühlen uns geradezu hingerichtet durch ein unreflektiertes Verhalten von Menschen, die ihr leuchtendes Bild vom Täter partout nicht verdunkelt sehen wollen und dabei vergessen, was dieser Kindern - unserem kostbarsten Gut - im Schutze seines Amtes und des kirchlichen Raumes angetan hat.

Mir persönlich tut es in der Seele weh, miterleben zu müssen, dass Priester erst unter dem Druck der Enthüllungen zugeben, was sie getan haben. Wie das Erzbistum Köln vorgegangen ist, halte ich für absolut korrekt - und die Anschuldigungen, namentlich gegen Kardinal Rainer Woelki, für haltlos. Auch ihm gegenüber wäre ein Zeichen der Reue angebracht.

Bleibt für mich eine bescheidene Empfehlung an die Gemeinde: Machen Sie einen Neuanfang! Bauen Sie neues Vertrauen auf! Trotz allem, was mir widerfahren ist, ist mir klar, dass Priester das Vertrauen ihrer Gemeinden brauchen und es in den allermeisten Fällen auch verdienen. Nur mit blindem - ich möchte fast sagen, blindwütigem - Vertrauen ist niemandem geholfen. Mit einer Ausnahme: den Tätern. Das aber kann niemand von uns wollen."

PROF. WERNER BECKER  Quelle: Kölner Stadt Anzeiger





Quelle: "Kölner Stadtanzeiger", Print-Ausgabe vom 24.02.2015

Hintergrund zu Werner Becker (Interview, "domradio.de", 28.01.2015)




Montag, 23. Februar 2015

Erzbistum Köln / Erftstadt (12) - Der Pfarrer, der behauptete, "das ist das Schlimmste, was passieren konnte": "Wir machten hautnah alles mit"

"Vom Diözesanrecht war es uns Kaplänen verboten, ins Familienbad zu gehen. Das haben wir nur kopfschütteld zur Kenntnis genommen und uns nicht daran gehalten ."


Quelle: Pfarrbrief der Kirchengemeinde St. Lambertus, Erftstadt-Bliesheim,


"Pfarrer H.  engagierte sich übrigens insbesondere dafür, Familien mit kleinen Kindern sowie Kindern und Jugendlichen den Glauben näher zu bringen, sie zu unterstützen und religiös zu begleiten."

Quelle liegt vor.

Erzbistum Köln / Erftstadt (11): Kritik am Vorgehen des Erzbistums hält an

Das Seelsorgeteam, der Kirchenvorstand und der Pfargemeinderat hatten am Sonntag in das Pfarrheim St. Alan in Liblar eingeladen um über die Frage zu diskutieren, wie es nun ohne Pfarrer Winfried Jansen weitergehen soll. 

Zurückkommen werde der Pfarrer, dem sexuell grenzverletzendes Verhalten in mehreren Fällen vorgeworfen wird, wohl nicht.

den vollständigen Artikel auf "ksta.de" lesen



Dass es den Pfarrer-Anhängern u.a. vorrangig um die "Koordination des Bibelkreises"  zu gehen scheint, lässt an dieser Stelle tief blicken. 

Sonntag, 22. Februar 2015

Erzbistum Köln / Erftstad (10)t: Woelki äußert sich. Priester soll sich "über mehrere Jahre hinweg in schwerwiegender Weise sexuell übergriffig" verhalten haben

Kardinal Woelki verteidigt Vorgehen im Fall Jansen

Im Fall des wegen Missbrauchsvorwürfen vom Dienst beurlaubten Pfarrers Winfried Jansen hat Kardinal Rainer Woelki das Vorgehen des Erzbistums Köln gegen den Erftstädter Geistlichen verteidigt. „Wir haben sehr sorgfältig und in Ruhe geprüft“, sagte der Erzbischof dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Woelki verwies darauf, dass sich nach dem Bekanntwerden erster Vorwürfe Anfang Februar inzwischen weitere Betroffene gemeldet hätten und Jansen mittlerweile einsehe, „dass er sich ihnen gegenüber damals – ich formuliere das in aller Zurückhaltung – nicht korrekt verhalten hat“.
 Viele hätten sich „einfach nicht vorstellen können, dass es eben auch diese andere Seite in seinem Leben gegeben hat“. 


Freitag, 20. Februar 2015

Bistum Trier: suspendierter Admonter Priester stammt aus dem Bistum Trier


Wie das Stift Admont am Dienstag erklärt hat (direkt zur Stellungnahme des Stiftes Admont), werden gegen einen Pater Vorwürfe wegen sexueller Vergehen erhoben. Konkret wird gegen ihn wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses ermittelt, bestätigt die Staatsanwaltschaft Leoben.

Den Vorwürfen zufolge soll es zwischen dem Pater des Stifts Admont und zwei - heute 17 und 19 Jahre alten - Burschen zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Die Mutter der beiden hat laut Wochenzeitung „Falter“ Anzeige erstattet.

den vollständigen Artikel auf "steiermark.orf.at" lesen





Quelle: Bistum Trier





"Die Treffen fanden in der Sakristei statt"

Der Messdiener genießt im Grätzel einen guten Ruf: Er ist allseits bekannt, hielt stets viel von Jugendarbeit. Wie der Kontakt zu den beiden betroffenen Jugendlichen zustande kam, ist nicht überliefert. Mit beiden hatte er laut Polizei-Aussendung seit Oktober des Vorjahres mehrfach "sexuelle Kontakte" in dem Gotteshaus.

den vollständigen Artikel auf "kurier.at" lesen

Admont: suspendierter Pater kam vor wenigen Jahren aus Deutschland ins obersteirische Stift

Wegen sexueller Handlungen mit Jugendlichen aus der Obersteiermark ist ein Pater des Stiftes Admont suspendiert worden. Angezeigt wurde er laut "Falter" bereits vor drei Wochen von der Mutter der beiden heute 17 und 19 Jahre alten Burschen. Mit ihnen soll der Seelsorger zweier Pfarren in den vergangenen drei Jahren mehrmals sexuellen Kontakt gehabt haben.

den vollständigen Artikel auf "oe24.at" lesen

Donnerstag, 19. Februar 2015

Ärger für neuen Hamburger Erzbischof Stefan Heße - Die Staatsanwaltschaft Köln prüft eine Strafanzeige gegen den Theologen wegen übler Nachrede. Es geht um die Suspendierung eines Pastors wegen Missbrauchsvorwürfen. (9)

Hamburg/Köln. Die Staatsanwaltschaft Köln prüft derzeit mehrere Strafanzeigen, die im Zusammenhang mit dem Umgang des Erzbistums Köln mit einem suspendierten Geistlichen gestellt wurden. Nach Angaben eines Sprechers haben Gemeindemitglieder unter anderem den neuen Erzbischof des Erzbistums Hamburg und bisherigen Kölner Generalvikar, Stefan Heße, wegen übler Nachrede angezeigt.

Auch gegen Kardinal Rainer Maria Woelki sowie den Pressesprecher des Erzbistums wurden demnach Anzeigen gestellt, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn. Derzeit prüfe die Staatsanwaltschaft allerdings noch, ob sie überhaupt zur Aufnahme von Ermittlungen berechtigt oder verpflichtet ist.

Hintergrund ist ein Streit um einen vom Erzbistum Köln entpflichteten Erftstädter Pfarrer, gegen den es Missbrauchsvorwürfe gibt. Gegen die Suspendierung hatte es in der Gemeinde anhaltende Proteste gegeben. Bislang hatte der 73-Jährige die Vorwürfe bestritten. Trotzdem hatte die Leitung des Erzbistums Köln ihn am 2. Februar suspendiert. Auch in seiner Antrittsrede in Hamburg hat der inzwischen zum neuen Erzbischof im Norden bestimmte Heße betont, dass ihm die Aufklärung von Missbrauchsfällen der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen sei.

den vollständigen Artikel auf "abendblatt.de" lesen

Erzbistum Köln / Erftstadt (8): „Ich bin erschüttert“, sagte Pfarrer Willi Hoffsümmer zu den neuen Vorwürfen. "Dass sich nun auch ein mutmaßliches Opfer aus Erftstadt gemeldet habe, sei „das Schlimmste, was passieren konnte“ (!)

„Ich bin erschüttert“, sagte Pfarrer Willi Hoffsümmer zu den neuen Vorwürfen, die gegen den Liblarer Pfarrer Winfried Jansen erhoben werden. „Ich leide mit den Leuten, die am Schweigemarsch teilgenommen haben und ein stückweit irregeleitet waren.“ Vor allen Dingen sieht er jetzt keine Chance mehr, Jansen zurückzuholen. Dass sich nun auch ein mutmaßliches Opfer aus Erftstadt gemeldet habe, sei „das Schlimmste, was passieren konnte“.

den vollständigen Artikel auf "rundschau-online.de" lesen




Mittwoch, 18. Februar 2015

Erzbistum Köln (7): Strafanzeigen gegen Kardinal Woelki sowie gegen den Pressesprecher des Erzbistums, Christoph Heckeley, und Generalvikar Stefan Heße

Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte am Mittwoch auf Anfrage, dass jeweils Strafanzeigen gegen Kardinal Woelki sowie gegen den Pressesprecher des Erzbistums, Christoph Heckeley, und Generalvikar Stefan Heße gestellt wurden. Derzeit prüfe die Behörde, ob sie überhaupt zur Aufnahme von Ermittlungen berechtigt oder verpflichtet ist und ob zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorliegen einer verfolgbaren Straftat feststellbar sind, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn.

Der vom Erzbistum Köln entpflichtete Erftstädter Pfarrer will sich nun doch den Missbrauchsvorwürfen stellen. Inzwischen haben zwei weitere Frauen gegen den 73-Jährigen Anschuldigungen zu Fällen aus den 70er und 80er Jahren erhoben, heißt es in einer am Mittwoch in Köln veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Pfarrers und des Erzbistums.

Erftstädter Pfarrer Winfried Jansen hat sich bei den Betroffenen wegen der sexuellen Übergriffe (!) (sic) entschuldigt (6)




Der Erftstädter Pfarrer Winfried Jansen hat sich bei den Betroffenen wegen der sexuellen Übergriffe (!) (sic.) entschuldigt. Täter, die an den dunkelsten Teil ihrer Lebensgeschichte vordringen, verdienen Respekt. Zuerst brauchen jedoch die Opfer Rückendeckung.

So verständlich diese Optik war und ist: Fünf Jahre nach dem Bekanntwerden des Missbrauchsskandal hätte es Anlass zur Skepsis gegeben. Als wiederkehrendes tragisches Moment – vor allem für die Opfer – hat sich herausgestellt, dass kaum jemand sich die Täter als Täter vorstellen kann.

den vollständigen Kommentar hier lesen.

Erzbistum Köln (5) Weitere Betroffene melden sich - Erfstädter Pfarrer Winfried Jansen bittet Opfer um Entschuldigung

Unter dem Eindruck neuer Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs hat sich Pfarrer Winfried Jansen bei den Betroffenen entschuldigt. Zwei weitere Frauen hatten sich beim Erzbistum Köln gemeldet. Jansen wurde bereits zu den Vorwürfen gehört.

Nachdem sich nun zwei weitere betroffene Frauen beim externen Ansprechpartner des Erzbistums gemeldet haben und Jansen zu den Vorwürfen gehört worden ist, äußert sich der Pfarrer zum ersten Mal wieder selbst. „Mir ist klar, dass ich mich mit dem Vorgefallenen weiter auseinandersetzen muss. Dieser persönlichen Aufarbeitung will ich mich ebenso stellen wie dem kirchlichen Verfahren.“ Bisherige  Unterstützer des Pfarrers zeigten sich tief betroffen und rückten von ihrer massiven Kritik am Vorgehen des Erzbistums ab. „Die neuen Informationen waren so nicht zu erwarten gewesen.“ Jansens zeitweiliges Leugnen wurde in seiner Umgebung nicht als bewusste Täuschung, sondern als Verdrängen gewertet. Im Licht der neuen Sachlage sei allen – auch dem Pfarrer – klar, dass er nicht in seine Gemeinde zurückkehren könne.

den vollständigen Artikel auf "ksta.de" lesen



Die Erklärung des Bistums
"Am 17. Februar haben im Erzbischöflichen Generalvikariat Gespräche mit Pfarrer Winfried Jansen und seiner Vertrauensperson stattgefunden. Ein Ergebnis war die gemeinsame Erklärung von Pfarrer Jansen und Erzbistum Köln.

Diese Erklärung wurde noch am gleichen Abend in einem Gespräch mit Vertretern des Pfarrgemeinderats Erftstadt-Ville vorgestellt. Dabei wurde diskutiert, welche Schritte nun erforderlich sind. Als Unterstützung wurden differenzierte Beratungs- und Begleitungsangebote für die verschiedenen Gruppierungen und Einrichtungen der Gemeinde in den Blick genommen. 
Die Vertreter des Pfarrgemeinderats appellierten eindringlich an das Erzbistum Köln, personelle Unterstützung für die pastorale Arbeit zur Verfügung zu stellen. Trotz der angespannten Personalsituation bemüht sich das Erzbistum Köln um eine personelle Aufstockung des Seelsorgepersonals. 
Aufgrund der zutage getretenen Spannungen zwischen der Pfarreiengemeinschaft Erftstadt-Ville und dem Erzbistum Köln wurde eine externe Prozessbegleitung vereinbart."


Gemeinsame Erklärung von Pfarrer Winfried Jansen und dem Erzbistum Köln: 
"Pfarrer Winfried Jansen aus Erftstadt wird sich dem weiteren kirchlichen Verfahren in Bezug

auf die langjährigen sexuellen Grenzverletzungen gegenüber Kindern und Jugendlichen, die
ihm zur Last gelegt werden, stellen. Er bittet die betroffenen Frauen und die Gemeinde in
Erftstadt um Verzeihung.
Bei den Erstansprechpartnern des Erzbistums Köln hatten sich zwischenzeitlich zwei weitere
Betroffene gemeldet. Nach einer Anhörung zu den konkreten Vorwürfen sagte Jansen: „Ich
sehe nach und nach, dass mein damaliges Verhalten für die betroffenen Kinder und Jugendlichen
sexuell grenzverletzend war. Dafür bitte ich die Betroffenen um Entschuldigung. Mir ist
klar, dass ich mich mit dem Vorgefallenen weiter auseinandersetzen muss. Dieser persönlichen
Aufarbeitung will ich mich ebenso stellen wie dem kirchlichen Verfahren. Auch meine
Gemeinde bitte ich um Entschuldigung dafür, dass mein Verhalten zu großer Unruhe und zu
emotionaler Erschütterung geführt hat.“
Die neuen Vorwürfe beziehen sich auf mehrjähriges sexuell grenzverletzendes Verhalten gegenüber
einem Kind Anfang der 1970er Jahre. Damals war Jansen Kaplan in Köln-Sülz. Sie
beziehen sich weiter auf mehrjähriges sexuell grenzverletzendes Verhalten gegenüber einer
Jugendlichen in den 1980er Jahren in Erftstadt.
Das Erzbistum Köln hatte sich nach der detaillierten und glaubhaften Aussage einer ersten
Betroffenen veranlasst gesehen, Pfarrer Jansen gemäß den Leitlinien bis zum Abschluss des
kirchlichen Verfahrens als Pfarrer von Erftstadt zu entpflichten und darüber auch die Gemeinde
informiert. Nach den neuen Vorwürfen wurde Pfarrer Jansen den Leitlinien gemäß in
Begleitung seiner Vertrauensperson zu den Vorwürfen gehört. Er räumte ein, dass sein Verhalten
für die Betroffenen sexuell grenzverletzend war. Weil das öffentliche Interesse eine
große Belastung für die betroffenen Frauen und deren Angehörige darstellt, wurde zwischen
Pfarrer Jansen und dem Erzbistum diese gemeinsame Erklärung vereinbart.

Köln, den 17. Februar 2015
Für das Erzbistum Köln
Pfarrer Stephan Weißkopf
Pfarrer Winfried Jansen"

Quelle

Dienstag, 17. Februar 2015

Pfarrer Georg K.: Anklage soll auch in Südafrika ermitteln

Die Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hat sich nach dem Urteil gegen Pfarrer K. und der eingereichten Revision zu Wort gemeldet. Worunter die Opfer gelitten hätten, scheint nach Ansicht von Johannes Heibel, dem Vorsitzenden der Initiative, „wohl noch immer kein Thema für Pfarrer K. zu sein“.

Dabei weist Heibel unter anderem auf die noch „immer ungeklärten Fälle in Südafrika“ hin, wo der Geistliche zuletzt eingesetzt gewesen war. In Anbetracht der „neuen Situation“ fordert er die Staatsanwaltschaft Krefeld nochmals auf, „endlich umfangreicher zu ermitteln“ und die Fälle zur Anklage zu bringen.

Ermittlungen gegen Admonter Pater wegen Sex mit zwei Jugendlichen

Der Pater soll in vergangenen drei Jahren mehrmals sexuellen Kontakt mit den Burschen aus der Obersteiermark gehabt haben - nach Bekanntwerden sofort aus Ämtern enthoben

Admont - Wegen sexueller Handlungen mit Jugendlichen aus der Obersteiermark ist ein Pater des Stiftes Admont suspendiert worden. Angezeigt wurde er laut der Wochenzeitung "Falter" (Mittwochausgabe) bereits vor drei Wochen von der Mutter der beiden heute 17 und 19 Jahre alten Burschen. Mit ihnen soll der Seelsorger zweier Pfarren in den vergangenen drei Jahren mehrmals sexuellen Kontakt gehabt haben.

Kindesmissbrauch: Spanische Priester gehen straffrei aus - Tatbestände bei neun Geistlichen verjährt

Im Missbrauchsfall eines Messdieners hat das Gericht im südspanischen Granada die Anklage gegen elf der zwölf Beschuldigten fallengelassen. Wie der zuständige Richter mitteilte, sind die Tatbestände bei neun Priestern und zwei Laien verjährt. Sie waren wegen "sexuellen Missbrauchs, Exhibitionismus und der Verschleierung von Beweisen" angeklagt worden. Nach Angaben des Gerichts wurde die Verfolgung eines weiteren Priesters wegen des schwereren Vorwurfs des "andauernden sexuellen Missbrauchs" aufrechterhalten. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Sein Martyrium begann nach eigenen Angaben im Alter von 14 Jahren. Gemäß der Anklageschrift wurde der Junge damals in eine Villa mit Schwimmbecken eingeladen und dort zunächst zu Massagen gezwungen. Später sei er dann von dem Priester und mindestens zwei weiteren Mitgliedern der Gruppe sexuell missbraucht worden. Nach Bekanntwerden des Falls meldete sich ein weiterer, inzwischen 44-jähriger Mann und warf einem der Priester vor, ihn Anfang der 90er Jahre sexuell missbraucht zu haben.

Nach heftiger öffentlicher Kritik: Bistum Trier rudert zurück und entschuldigt sich - Auch Indianer dürfen in Trierer Dom

Die Leiterin der Dominformation hat sich für den Rauswurf eines verkleideten kleinen Indianers aus der Bistumskirche entschuldigt. Im Dom seien alle Besucher herzlich willkommen, sagte Andrea Riesbeck am Dienstag, und dazu gehörten in der Karnevalszeit auch kostümierte Kinder.

Mehr zum Thema später auf volksfreund.de und in der Mittwochausgabe.

den vollständigen Artikel auf "volksfreund.de" lesen (zugangspflichtig)

Trierer Bistum sucht vergeblich nach Erklärung für Abweisung des Jungen im Indianerkostüm

Der Rauswurf des sechsjährigen Saarbrückers Juan-Marcel, der ein Indianerkostüm trug, und seiner Großeltern aus dem Trierer Dom (die SZ berichtete) hat für eine Welle der Empörung in den sozialen Medien gesorgt. Gestern sagte Judith Rupp, Vize-Pressesprecherin von Bischof Stephan Ackermann, der SZ, dass das Bistum den Vorfall wegen des Wochenendes und des Rosenmontags „noch nicht abschließend klären“ konnte. 

Montag, 16. Februar 2015

Bistum Trier: Sechsjähriger „Indianer“ darf nicht in Trierer Dom - Großeltern und kostümierter Enkel aus Gotteshaus verwiesen

Hiltrud und Herbert H. aus Saarbrücken-Bübingen haben ihrem Enkel Juan-Marcel den Trierer Dom zeigen wollen. Doch die Aufsicht verwies alle drei aus dem Gotteshaus. Grund: Ein Indianerkostüm.

„Mit seinem Faschingskostüm muss er raus.“ Die Großeltern glaubten, sich verhört zu haben. „Das kann doch nicht ihr Ernst sein!“, habe sie entgegnet, berichtet die Bübingerin. „Das ist doch ein Kind!“, habe sie dem Mann gesagt. Der Aufsichthabende zeigte sich unbeeindruckt, er habe „Anweisung von oben“. Sie habe den Verweis übergehen wollen und Juan-Marcel ins Kirchenschiff gezogen, als der Mann sich ihnen entgegengestellt, mit dem Arm zur Tür gewiesen und betont habe: „Er muss raus hier!“

Der erkrankte Bistumssprecher André Uzulis konnte auf SZ-Anfrage gestern keine Stellungnahme dazu abgeben.








Samstag, 14. Februar 2015

Mittwoch, 11. Februar 2015

Erzbistum Köln / Erftstadt (3) pensionierter Kölner Oberstaatsanwalt Wolf kommt als "Vertrauensmann" des Pfarrers ins Spiel

Die Anschuldigungen gegen den Erftstädter Pfarrer Winfried J. wiegen schwer. Es geht um „sexuelle Grenzverletzungen“ gegenüber einem neun Jahre alten Mädchen. Ein Vertrauensmann schildert nun J.'s Sicht der Dinge.


Der Erftstädter Pfarrer Winfried J. wehrt sich entschieden gegen die Anschuldigung, in den 70er Jahren gegenüber einem damals etwa neun Jahre alten Mädchen sexuell übergriffig geworden zu sein. Dies sagte sein Vertrauensmann, der pensionierte Kölner Oberstaatsanwalt Rainer Wolf, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.




Kommentar

Wir halten also fest:

Eine mutmaßlich Betroffene erhebt Vorwürfe gegenüber einem Pfarrer. Diese Vorwürfe beziehen sich auf eine Zeit, die 40 Jahre zurückliegt. Strafrechtlich hat der Pfarrer keine Konsequenzen zu befürchten, da der Fall bereits verjährt ist.  Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe würden - rein strafrechtlich gesehen - also nur dann eine Rolle spielen, wenn sich ein/eine weitere Betroffene(r) melden würde und Vorwürfe erheben würde, die aus einem Zeitraum stammen, der nicht so weit zurückliegt und noch nicht verjährt wäre. - Dass darüber die Öffentlichkeit nicht informiert werden müsste (Stichwort: "Opferschutz"), dürfte inzwischen auch in Erftstadt bekannt sein. - Rein theoretisch könnte also der Fall eintreten, dass selbst die Betroffene, die die derzeitig bekannten  Vorwürfe erhoben hat, niemals erfahren wird, ob sich möglicherweise ein oder weitere Betroffene melden und Vorwürfe gegen den Pfarrer erheben bzw. bereits erhoben haben. Zu dieser Auskunft ist das Erzbistum nicht verpflichtet.  Und dies wäre nachweislich nicht zum ersten Mal der Fall! - Im Gegenteil: Betoffene, berichten immer wieder, dass das Bistum nicht angegeben habe, ob man der einzige gewesen ist, der Vorwürfe erhoben hat, oder ob es mehrere gab. Auf der einen Seiten dient dies dem "Opferschutz", auf der anderen Seite ist die Gefahr gegeben, dass ein/e Betroffene/r vielleicht glaubt, er müsse diesen Weg alleine beschreiten, obwohl das Bistum weiß, dass möglicherweise sein Nachbar, sein Schulfreund oder Messdienerfreund ebenfalls Vorwürfe erhoben hat.

 Die derzeit bekannten Vorwürfe gegen den Pfarrer wurden lt. Angaben des Bistums im Sommer letzten Jahres erhoben. Das Bistum hält sich an die "Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenzen". Während der Zeit der "Plausibilitätsprüfung" bleibt der Pfarrer weiterhin im Amt. Erst im Januar 2015 - und nach inzwischen erfolgter Rücksprache mit dem Pfarrer - teilt das Bistum dem Pfarrer mit, dass man sich aufgrund der als "plausibel und glaubhaft" eingestuften Vorwürfe für eine vorläufige  Entpflichtung entschieden habe und dass man ihm zwei Wochen Zeit einräumt, seine Wohnung zu verlassen. - Das übliche Prozedere also. 

Als die Gemeindemitglieder von der Entpflichtung ihres Pfarrers und die Gründe für diese Entpflichtung erfahren, reagiert ein Großteil der Gläubigen darüber entsetzt. Der Priester habe "Hals über Kopf"' seine Wohnung verlassen müssen, er dürfe sich nicht mehr in seiner Heimatgemeinde blicken lassen und sich selbst nicht zu den Vorwürfen äußern. Sie äußern ihre Wut gegenüber der mutmaßlichen Betroffenen.  Beispiele für Äußerungen in Form von fb-Kommentaren sind hier nachzulesen.

Es werden nicht nur Kerzen aufgestellt, Unterschriftenlisten verteilt,  Autoschilder und Aufkleber entworfen mit den Worten ("Solidarität für unseren Pfarrer Winfried J.")  und pinkfarbene Armbänder (für den Restbestand dieser Solidaritäts-Armbänder wurde inzwischen übrigens vorgeschlagen, sie als Karneval-Wurfmasse mit einer entsprechenden Info zu verteilen oder sie an Grundschulen zu verteilen!) ,  bestellt und verteilt, sondern es folgt u.a. ein Schweigemarsch, es wird dazu aufgerufen, sich direkt an Rom zu wenden, (so wurde z.B. die Anschrift des Papstes und die Telefonnummer des Vatikans veröffentlicht mit der Bitte, sich direkt an ihn zu wenden und ihn um Hilfe zu bitten) und und und.

Eine bisher nie dagewesene und somit einzigartige Solidarität, die - nein, nicht der mutmaßlich Betroffenen - sondern dem Pfarrer (!) entgegengebracht wird.

Ein gemeinsamer Konsens dieser "Solidaritätswelle" lässt sich allerdings nur schwer erkunden. Tendenziell richten sich die Äußerungen zum einen gegen die  Entscheidung Woelki's, welcher es doch tatsächlich wagt, einen Pfarrer - gemäß den Richtlinien - zu entpflichten, der lt. Angaben des Erzbistums eine "mehrjähriges grenzverletzendes Verhalten" zugegeben hat. 

Zum anderen - wenn also nicht gegen das Bistum gewettert wird -.  sodann erheben sich Stimmen gegen die mutmaßlich Betroffene. Es herrscht Unverständnis und Kopfschütteln. Die Frage, warum die mutmaßlich Betroffene erst 40 Jahre danach ihr Schweigen bricht und welche Vorteile sie sich davon erhofft, scheinen vordergründig eine Rolle zu spielen.  Von einer Theologin kommt der Einwuf, der mutmaßlich Betroffenen ginge es wohl um das Geld.  Aber auch Rache sei nicht auszuschließen. 

Vorausgesetzt natürlich,  man schenkt ihr überhaupt Glauben.

Natürlich gibt es dann noch kritische Stimmen, die die Presse für die derzeitige Situation verantwortlich machen, die Zeitabläufe in Frage stellen und z.B.  den Generalvikar kritisieren. Auffallend ist zudem, dass die Begrifflichkeit "Grenzverletzendes Verhalten" schwer zu definieren scheint. Eine Umarmung seitens des Pfarrers oder ein Streicheln über den Kopf der mutmaßlich Betroffenen stünde schließlich nicht im Verhältnis zu der Vorgehensweise des Bistums. Das "grenzverletzendes Verhalten" anders definiert wird, scheint hierbei keine Rolle zu spielen.

Der Pfarrer hat sich inzwischen in das Ausland zurückgezogen. Er erbittet sich Ruhe und lässt mitteilen, er habe sich einen Anwalt genommen.

Die Gläubigen sind nach den Anstrengungen der letzten Tage ebenfalls erschöpft.  Die Stimmung schien sich etwas beruhigt zu haben. Und jeder hätte die Ereignisse der letzten Tage erst einmal reflektieren und zur Besinnung kommen können.

Am heutigen Abend dann der Paukenschlag: 

Es wird ein Artikel lanciert, in dem scheinbar die Fronten klar gestellt werden sollen: 

Der pensionierte Kölner Oberstaatsanwalt Rainer Wolf, medienerfahren und ein  "Jugendfreund" von Pfarrer J. behauptet nun,  dass bestimmte Übergriffe nicht (!!) stattgefunden hätten. Er redet allerdings nicht nur von grenzüberschreitendem Verhalten, sondern negiert auch eindeutig sexuelle Übergriffe, die gar nicht mehr  durch ein nur "grenzüberschreitendem Verhalten" definiert werden. Wolf bestreitet hingegen "sexuelle Übergriffe"!

Hoppla! 

Offiziell wurde seitens des Bistums bereits ein "mehrjähriges grenzverletzendes Verhalten" eingeräumt. Bestreitet Rainer Wolf diese Vorwürfe? Scheinbar nicht.

Rhetorisch geschickt betont Wolf jedoch, was der Pfarrer nicht einräumt. Und darin besteht ein großer Unterschied!

Klingt es nicht besonders verwerflich, dass Wolf  "Berührungen im Genitalbereich" (!)  der mutmaßlich Betroffenen erwähnt - und im selben Satz darauf hinweist, dass dieser Vorwurf gar nicht von der einen bereits bekannten Zeugin benannt wurde!?  -  Hinzu kommt die traurige Tatsache, dass ausgerechnet Wolf  in aller Öffentlichkeit die intimsten Stellen einer möglichen Betroffenen ins Spiel bringt.   Vielleicht im Sinne des Kirchenrechts keine "Grenzüberschreitung". Dennoch: grenzwertig! 
Sensibilität? - Fehlanzeige! 

Bei einem pensionierten Oberstaatsanwalt ist allerdings davon auszugehen,  dass  er sich dessen, was er sagt und welche Formulierung er wählt, ganz genau bewusst ist.   -  Es bleibt also die Frage: wieso greift  ausgerechnet ein pensionierter Oberstaatsanwalt (!) auf eine solch herabwürdigende Strategie zurück? 

Welche Vorgehensweise ist das? 

Es scheint erneut darum zu gehen, Macht zu demonstrieren. Und die Zeugnin einzuschüchtern.  - Auf eine ganz niederträchtige Art und Weise. 

Fazit: 

Ein scheinbarer Paukenschlag für Pfarrer J..  - Zugleich ein Schlag in das Gesicht der Zeugin und aller Betroffenen.  Mit der flachen Hand.

Es scheint ein vermeintlich geschickter Schachzug des pensionierten Oberstaatsanwaltes gewesen zu sein:  Bei den  -  inzwischen nicht mehr ganz so vielen - Gläubigen, die sich mit ihrem Pfarrer weiterhin "solidarisch" zeigen, trifft der Artikel  auf jeden Fall auf Resonanz. Dort heißt es: "Armer Pfarrer J." oder:  "Dieser Artikel ist doch der beste Beleg dafür, dass das Bistum überreagiert".


PS. Warum der Pfarrer allerdings 12 Jahre (!!!) als Kaplan tätig war und wieso er in der Seelsorge eingesetzt wurde, hinterfragt niemand. Scheinbar auch nicht der "Ex-Ermittler" Wolf.  Ebenso wenig dürfte Wolf auf legalem Wege keine Einsicht in die Personalakte bekommen dürfen.  Die jedoch wichtige Hinweise enthalten könnte - insofern sie natürlich nicht vernichtet wurden. 

ca

Erzbistum Köln / Erftstadt (2): abstruse Unterstützung für Pfarrer, der laut Angaben des Erzbistums "mehrjähriges grenzverletzendes Verhalten" zugegeben hat





Quelle



Umso abstruser klingt in diesem Zusammenhang der Hinweis auf folgende öffentliche Stellungnahme der evangelischen Christen in der Gemeinde: 



Quelle 


Dienstag, 10. Februar 2015

"Faux pas": Fall Georg K. - Nur Gespräch statt Therapie







Rechtsanwalt Wilhelm Helms hatte von einer erfolgreichen Therapie gesprochen, die Georg K. schon in Südafrika gegen seine pädophilen Neigungen absolviert habe. Vermittelt haben soll sie Pfarrer Stefan Hippler, der ebenfalls in Südafrika tätig ist. In einer E-Mail an Heibel lässt dieser jetzt wissen: „Es gab keine Therapie.“ Er habe den Kontakt zwischen K. und einer Schönstatt-Schwester „mit einer wie auch immer gearteten psychologischen Ausbildung“ hergestellt: „Damit hatte er eine Gesprächpartnerin.“

den vollständigen Artikel auf "wz-newsline.de" lesen

Montag, 9. Februar 2015

"erfundene Missbräuche"

Quelle: "christliche-mitte.de"






"Der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche, Triers Bischof Stephan Ackermann, dürfte mit dem Ergebnis zufrieden sein. Die von drei renommierten deutschen Universitäten erstellte Studie bestätigt, was die deutschen Bischöfe seit Beginn des Missbrauchsskandals nicht müde werden zu betonen: Katholische Geistliche leiden nicht häufiger unter psychischen Störungen als der Rest der Bevölkerung, der Zölibat ist an den sexuellen Übergriffen von Priestern nicht schuld, und die Rückfallgefahr ist - nach absolvierter Therapie - eher gering."

"Grenzverletzung"

Grenzverletzungen (RO Präv. A. II. Nr. 2 Pkt. 3) 

Grenzverletzungen sind im Kontext der Rahmenordnung Handlungen, die unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit liegen. Sie beschreiben im pastoralen oder erzieherischen sowie im betreuenden oder pflegerischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen oder erwachsenen Schutzbefohlenen ein einmaliges oder gelegentliches unangemessenes Verhalten, das nicht selten unbeabsichtigt geschieht. Dabei ist die Unangemessenheit des Verhaltens nicht nur von objektiven Kriterien, sondern auch vom Erleben des betroffenen Menschen abhängig. Persönliche Grenzen können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Diese Unterschiedlichkeit ist zu respektieren. Grenzverletzungen sind häufig die Folge fachlicher bzw. persönlicher Unzulänglichkeiten einzelner Personen oder eines Mangels an konkreten Regeln und Strukturen. 

Beispiele: 
  • Missachtung persönlicher Grenzen (z. B. tröstende Umarmung, obgleich dies dem Gegenüber unangenehm ist), 
  • Missachtung der Grenzen der professionellen Rolle (z. B. Gespräch über das eigene Sexualleben), 
  • Missachtung von Persönlichkeitsrechten (z. B. Verletzung des Rechts auf das eigene Bild durch Veröffentlichung von Bildmaterial über Handy oder im Internet), 
  • Missachtung der Intimsphäre (z. B. Umziehen in der Sammelumkleide eines Schwimmbads, obwohl sich ein Mädchen oder ein Junge nur in der Einzelkabine umziehen möchte).


2. Der Begriff sexualisierte Gewalt im Sinne dieser Rahmenordnung umfasst neben strafbaren sexualbezogenen Handlungen auch Grenzverletzungen und sonstige sexuelle Übergriffe.

Die Rahmenordnung bezieht sich somit

• sowohl auf Handlungen nach dem 13. Abschnitt sowie weitere sexualbezogene Straftaten des Strafgesetzbuches (StGB)
• als auch auf solche nach can. 1395 § 2 CIC in Verbindung mit Art. 6 § 1 SST1 , nach can. 1387 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n. 4 SST wie auch nach can. 1387 § 1 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n. 1 SST, soweit sie an Minderjährigen oder Personen begangen werden, deren Vernunftgebrauch habituell eingeschränkt ist (Art. 6 § 1 n. 1 SST).
• Zusätzlich findet sie unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Einzelfalls Anwendung bei Handlungen unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit, die im pastoralen oder erzieherischen sowie im betreuenden oder pflegerischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen eine Grenzverletzung oder einen sonstigen sexuellen Übergriff darstellen.


Sensibilisierung fehlgeschlagen: Erzbistum Köln - erschreckende Reaktionen auf die Entpflichtung des Pfarrers, dem schwere sexuelle Grenzverletzung vorgeworfen wird









"wo waren dann die Eltern von dieser Person die das in die Welt gesetzt hat??? Wenn mir sowas passiert wäre, wären meine Eltern zum Pastor gegangen und hätten mit ihm ein ernstes Wort geredet, warum haben Ihre Eltern darauf nicht reagiert???? Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich schon, das in den 40 jahren einiges vielleicht schlimmer hochgekommen ist, als es war."

"...und dann komme ich nach 40 Jahren und zerstöre mal einfach so ein Leben. Sorry aber für mich ist das Berechnung."

„Und um sowas macht man 40 Jahre später so ein Spektakel?! Unglaublich“

„Da könnte ja auch mal eine Psychopathin anrufen und sonst was erzählen - und dann wird das Leben eines Menschen ruck-zuck zerstört! Unfassbar!“

„Die ist bestimmt in den Wechseljahren und spinnt sich jetzt was zusammen!“

„Viele Frauen haben dann Probleme mit den Hormonen usw. "

„Sie hat nicht verkraftet, dass er ihn  unter die Erde gebracht hat, oder was??? Soll das jetzt die Rache dafür sein, könnte man glatt meinen...???“

„Naja und was in den 70ern normal war ist heute halt grenzüberschreitend“

„Warum sagt uns die Institution Kardinal Woelki nicht konkret, worin die Grenzverletzung bestand ??????. Also "Opferschutz" kann doch wohl nicht der Hinderungsgrund sein !“

„Ja, und die Betroffene lügt, sie will nur Geld und glaube mir, es gibt viele Männer, die sogar wegen Vergewaltigung verurteilt wurden, wo die angeblichen Opfer nur Rache wollten. Ein solches Verhalten schadet den wirklich missbrauchten Kinder und Frauen.“

„40 Jahre schweigen und plötzlich kommt ein deja vue und schon hat man ein Opfer, weil nach dem großen Missbrauchsskiandal die Kirche den Opfern Geld anbietet ohne Rücksicht auf Verluste, denn auch der Priester ist Opfer einer unmenschlichen Kirche. Dürfen Priester denn nicht mehr menschlich handeln und ein Kind oder einen Erwachsenen umarmen?? das hat doch nichts mit sexuellem Missbrauch zu tun.“

„Aber warum sollte sie das tun ,Geld bekommt sie nicht mehr ,nach so vielen Jahren,und warum kann der Pfarrer sich nach 40 Jahren auch noch daran erinnern.mir ist das alles komisch,obwohl ich Pfarrer J. als Pfarrer Super fand .“

„Und noch zu der These, ob es das weniger schlimm macht, wenn es 40 Jahre her ist und dadurch das Leiden nur noch länger war: Ja, es macht es weniger schlimm und das Leiden bleibt nicht konstant, es wird weniger. Allerdings steigt das Schuldgefühl bei Tätern eher an, so wie die Verletztheit bei Opfern nachlässt. So kann sich jeder von uns an die selbst begannen Taten und Ungerechtigkeiten meist noch erinnern, wenn die Opfer es schon längst vergessen haben. Das liegt am Gewissen. Die klugen Menschen, die unsere Strafgesetze geschaffen haben, haben ja die Verjährungen eingebaut, weil es irgendwann einen Zeitpunkt geben muss. Und es kommt ja auch immer auf die Schwere des Vorwurfs an. Mord erfährt nie, weil er auch nie heilen kann. Viele andere Verstöße heilen aber."

"Dieser Pfarrer wurde nicht des sexjullen Missbrauchs beschuldigt, sondern der sexuellen Grenzüberschreitung. Er hat nach dem Vorbild des Jesus von Nazareth ein kleines Mädchen getröstet, es dabei natürlich auch umarmt und somit berührt und das alles geschah vor 40 Jahren. Nach deutschem Recht längst verjährt. Da aber die katholische Kirche "Staat un Staate" ist, kann sie Dinge tun, die sogar gegen die Menschenrechte, die Gleichheitsrechte verstoßen."

"Ich kann mir gut vorstellen, daß die Klägerin selbst nicht wollte das er so grausam bestraft wurde. Vielleicht wollte sie nur ein bißchen Gerechtigkeit und ist nun selbst entsetzt, was das ausgelöst hat."

"Das ist doch alles an den Haaren herbei gezogen und da läuft wieder irgend so eine Scheiße ab! Die Kirche schießt mal wieder mit Kanonen auf Spatzen! Vor 40 Jahren??? Was soll dieser Blödsinn?"

"ich wüsste mal gerne was man sich von sowas erhofft.... ???"

"Da ist doch was faul, nach 40 jahren kommt auf einmal die Erinnerung das der Pfarrer ihr was auch immer getan haben soll? Da steckt doch eindeutig was anderes hinter."

"Man kommt nicht nach 40 Jahren und behauptet so etwas .Das geht gar nicht . Da die Gesetze sich anscheinend geändert haben geht es so einfach ." 

"Schwachsinn da ist doch was gewaltig faul!! Das ist ne ganz kuriose Geschichte! Das stimmt nie im Leben!"

"Ich würde es ihm auch nicht zutrauen, andererseits kann man nie sicher sein, leider. Das schlimme ist nur, das auch durch die vielzähligen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Tür und Tor für diejenigen geöffnet werden, die gar nicht betroffen sind, sich etwas einbilden oder jemandem schaden wollen."

"wenn das Mädchen das bestätigt hat, und sie so gefühlt hat, frage ich mich, warum das jetzt nach 40 Jahren rauskommt und nicht in der Zeit wo es passiert ist oder ein paar Jahre später... suspekt."

 Aber kann denn die arme Frau ein derartiges Trauma erlebt haben, wenn Sie danach 4 Jahrzehnte damit leben konnte. Spätestens als sie erwachsen war (was weiß ich mich 20 oder so Jahren) hätte Sie doch entrüstet laut geben und ihn anzeigen können.

 "Laut Express, also ob das stimmt weiß ich jetzt nicht, lebt die Frau die das unserem Pfarrer anhängen will, in der Schweiz. Hoffentlich bleibt sie da und kommt nie wieder nach Erftstadt. Verstehe nicht warum sie das macht. Die sollte mal zu einem Psychiater gehen, vielleicht kann der ihr helfen. Ich glaube dieser PERSON kein Wort."

"natürlich, und über Telefonate und E-mail lässt sich feststellen, dass diese Frau die Wahrheit gesagt hat, und jahrelang gelitten hat!  vielleicht sollte diese Null - Toleranz - Prinzip auch mal wo anders angewand werden -.-"

"Vieleicht melden sich noch mehr "Opfer".Undenkbar wäre das ja nicht.Trittbrettfahrer, die nach Aufmerksamkeit heischen wollen und dergleichen."

"Schon komisch.......wer Kinder sexuell missbraucht bleibt ja nicht bei einem Opfer, schon gar nicht wenn man so leicht rankommt. Mit den unzähligen Vorwürfen gegenüber verschiedenen Geistlichen hätte doch eines der Opfer den Mut gefunden zu sagen "...ja der Jansen damals in Liblar..." Ist aber nicht. Ich möchte dieser Frau nicht absprechen das sie in ihrem Leben MIssbrauchserfahrungen gemacht hat, aber nach 40 Jahren einem Pfarre vorzuwerfen das er ...ja was eigentlich?"


Sonntag, 8. Februar 2015

Bistum Aachen: Katholischer Priester zu sechs Jahren Haft verurteilt

Krefeld - Ein katholischer Priester ist wegen Kindesmissbrauchs in Krefeld zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 56-jährigen Georg K. am Freitag wegen schweren sexuellen Missbrauchs, Kindesmissbrauchs und Missbrauchs von Schutzbefohlenen schuldig. Das Gericht sah 25 Taten als erwiesen an.

    02.02.2015


3 Tage später:

   05.02.2015


Rom: Papstbrief zum Schutz von Kindern vor Missbrauch: "Die Familien sollen wissen, dass die Kirche keine Kräfte schont, um ihre Kinder zu schützen, und dass sie das Recht haben, sich mit vollem Vertrauen an sie zu wenden, weil sie ein sicheres Haus ist."

"Im (Weihe-) Amt ist absolut kein Platz für diejenigen, die Minderjährige missbrauchen.“ Das schreibt Papst Franziskus in einem Brief an Bischofskonferenzen, Orden und kirchliche Gemeinschaften, der an diesem Donnerstag im Vatikan veröffentlicht wurde. Hier finden Sie den vollen Text des Schreibens, das sich auf die vom Papst eingerichtete Kommission gegen Missbrauch bezieht, in einer Arbeitsübersetzung aus dem Italienischen.

den vollständigen Artikel auf "de.radiovaticana.va" lesen

Rom: "Plage des sexuellen Missbrauchs in der Kirche ausrotten: Wir werden hart arbeiten, damit die Kirche ein sicherer Ort für Kinder wird"


Die päpstliche Kinderschutzkommission drängt auf schärfere Konsequenzen für Bischöfe, die sexuellen Missbrauch in ihren Diözesen nicht hart genug ahnden. Das Gemium tagt noch bis Sonntag im Vatikan.

Bistum Regensburg: Offener Brief an Bischof Voderholzer: „Nur das Böse und die Hinterlist scheuen das Licht."

In einer Ansprache zu seinem Weihejubiläum hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer Ende Januar um das Vertrauen von Missbrauchsopfern geworben. Der ehemalige Domspatz Georg Auer reagiert darauf mit einem offenen Brief. In den kommenden Tagen wird sich auch unser Autor Robert Werner ausführlich mit der Ansprache beschäftigten. Hier der Brief von Georg Auer im kompletten Wortlaut.

Erzbistum Köln: "Sexuelle Grenzverletzungen" - Erzbistum beruft Pfarrer ab

In den 70er Jahren soll sich ein heute 73-jähriger Pfarrer einem damals neunjährigen Mädchen unsittlich genähert haben. Die Rede ist von einer "sexuellen Grenzverletzung". Genauer wird die Kirche nicht. Die Gemeinde ist empört über die Vorverurteilung.

Das Erzbistum Köln hat einen 73 Jahre alten Pfarrer wegen des Vorwurfs "sexueller Grenzverletzungen" abberufen. Die Vorgänge, zu denen die Kirche keine Details nannte, sollen sich in den 70er Jahren abgespielt haben und ein damals neunjähriges Mädchen betreffen. "Die Aussage der Betroffenen ist detailliert und glaubwürdig", teilte das Erzbistum mit. Der Pfarrer habe "grenzverletzendes Verhalten" gegenüber dem Kind eingeräumt, bestreite aber einen sexuellen Hintergrund

Rückblick Januar 2015

29.01.2015

Bistum Münster: 100 Beschuldigte – Zahl der Fälle unbekannt

Seit 2010 haben 122 Opfer sexualisierter Gewalt im Umfeld der katholischen Kirche finanzielle Leistungen vom Bistum Münster erhalten. Insgesamt flossen 775.000 Euro aus Haushaltsmitteln, teilte die Bischöfliche Pressestelle auf Anfrage der Bistumszeitung "Kirche+Leben" mit. Nach Angaben von Bistumssprecher Stephan Kronenburg haben bis auf einzelne Ausnahmen praktisch alle Opfer Geld erhalten, die finanzielle Hilfe beantragt hatten. 656.000 Euro wurden als "materielle Anerkennung von erlittenem Leid" gezahlt.

28.01.2015

Seit 2010 haben mehrere ehemalige Schüler des Konvikts Collegium Josephinum in Bad Münstereifel gegenüber dem Erzbistum Köln ihre Erfahrungen von sexuellem Missbrauch und körperlicher Gewalt in dieser Einrichtung offengelegt. Ziel des Projekts ist es, mit und für Ehemalige des Konvikts Angebote zu entwickeln und umzusetzen, die für Betroffene und Zeugen der Taten Entlastung bieten und bei der Verarbeitung der Erlebnisse und Erfahrungen hilfreich sind.

27.01.2015

Der Missbrauch in der katholischen Kirche war nur Teil eines Skandals, der vor fünf Jahren bekannt wurde. Geschehen ist bisher wenig. Die Hoffnungen vieler Opfer ruhen auf einer Kommission, die 2016 ihre Arbeit aufnimmt.

26.01.2015

Fünf Jahre nach Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zieht auch das Erzbistum Paderborn eine Zwischenbilanz. 95 Opfer haben sich gemeldet. Zwei Drittel der Opfer sind Männer. Sie wurden als Kinder oder Jugendliche missbraucht. In über der Hälfte der Fälle waren die Täter Priester des Erzbistums. Das Bistum zahlte den Opfern nach eigenen Angaben im Schnitt knapp 6000 Euro Entschädigung. Außerdem übernahm es 22.000 Euro an Therapiekosten.

23.01.2015

Die Richter am Verwaltungsgericht müssen nicht mehr urteilen, ob die Polizei zu Recht Daten, Fotos und Fingerabdrücke des früheren Pfarrers der Pfarrgemeinde Lebach gespeichert hat. Der Priester hat eine Klage gegen das Landespolizeipräsidium zurückgezogen, teilte Gerichtssprecher Christoph Schmit mit.

23.01.2015

Von insgesamt 75 Anträgen auf Anerkennung des Leids wurden 72 bewilligt. Auf drei Opfer ist das Bistum Essen von sich aus zugegangen, einen Antrag zu stellen. Acht Personen wurden zudem die Therapiekosten erstattet. Die Gesamtsumme der Zahlungen an die Opfer beläuft sich im Ruhrbistum auf rund 300.000 Euro. Dieses Geld stammt nicht aus Kirchensteuermitteln.

22.01.2015

Mindestens 20 Mal soll sich ein Pater des Klosters Ettal an Schülern vergangen haben. Der Mann steht jetzt vor Gericht und bestreitet alle Vorwürfe: Er habe die Kinder doch nur an Bauch und Rücken gestreichelt

22.01.2015

Er habe „genug von dieser Institution“ und wolle „von diesen Typen“ aus dem Regensburger Ordinariat niemals mehr etwas hören“. Mit diesen unmissverständlichen Worten meldet sich ein weiterer ehemaliger „Domspatz“ zu Wort. Unserer Redaktion schildert er sein Leid als blutig geprügeltes Kind, sein Los als Opfer von sexuellen Übergriffen und seine Enttäuschung nachdem er sich 2010 bei der damaligen „Missbrauchsbeauftragten“ Dr. Birgit Böhm gemeldet hatte. Die Glaubwürdigkeit des Regensburger Bistums in Sachen Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und Schutzbefohlenen scheint indes tiefer nicht mehr sinken zu können.

20.01.2015

Vor fünf Jahren kam der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche ans Licht. Der Mannheimer Psychiater Harald Dreßing leitet die interdisziplinäre Studie, die die Kirche in Auftrag gegeben hat: "Wir sind völlig unabhängig", sagt er, das stehe so im Vertrag. Die Studie läuft seit einem halben Jahr, Ergebnisse sollen Ende 2017 vorliegen.

20.01.2015

15 Patres und weltliche Erzieher sollen ihren Schülern körperliche Gewalt angetan oder sie sexuell missbraucht haben. Die Taten sollen sich zwischen 1960 und 1990 zugetragen haben. Viele Beschuldigte sind tot, einige Taten längst verjährt. Nicht die von Pater G.- Er muss sich vor Gericht verantworten.

19.01.2015

Erzbistum Berlin: Zwischenbericht Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen durch Kleriker, Ordensangehörige oder andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst

16.01.2015

Die Hoffnung seines ehemaligen Bistums Aachen, der suspendierte Pfarrer möge mit einem raschen Geständnis seinen mutmaßlichen Opfern erneutes Leid durch den Auftritt vor Gericht ersparen, hatte sich bereits zerschlagen: Beide mussten unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagen. Der Jüngere musste am Freitag sogar ein zweites Mal in den Zeugenstand.

15.01.2015

Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Mitgliedern des Knabenchores Regensburger Domspatzen haben jetzt Recherchen der Neumarkter Nachrichten dazu geführt, dass ein alter Fall vom Bistum neu aufgerollt wird. Zuvor war die Stadt Neumarkt zum Schauplatz des Themas geworden — durch einen ARD-Fernsehbeitrag über ein Treffen von Opfer und mutmaßlichem Täter.

15.01.2015

Kritik an der katholischen Kirche: Sie kann nicht sagen, wie vielen Kindern und Jugendlichen in der Vergangenheit durch Geistliche und andere Kirchenmitarbeiter sexuelle Gewalt angetan wurde. Das ist wissenschaftlich seriös auch nicht möglich herauszufinden, sagen nun Forscher.

15.01.2015

Seit drei Jahrzehnten rückt das Thema des sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener durch Priester mehr und mehr in den Vordergrund.  Ob die Wissenschaftler aus Mannheim, Heidelberg und Gießen einen Durchbruch erreichen, muss sich erst noch zeigen

15.01.2015

Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals hat die katholische Kirche bundesweit rund 1.500 Entschädigungs-Anträge von Opfern bearbeitet. Dies erklärte der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Donnerstag in Berlin.

13.01.2015

Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte ehemalige Pfarrer Georg K. will sich jetzt offenbar doch zu den Vorwürfen äußern. Für Freitag sei eine "Erklärung oder Einlassung" angekündigt, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Krefeld, Herbert Luczak, am zweiten Verhandlungstag am Dienstag. Damit würden sich voraussichtlich weitere Beweiserhebungen erübringen.

13.01.2015

Nach der vor fünf Jahren ausgelösten Missbrauchsdebatte ziehen der Jesuit Klaus Mertes und der Trierer Bischof Stephan Ackermann Bilanz. Laut Ackermann ist dieser Prozess noch lange nicht zu Ende, habe jedoch für einen Reinigungsprozess gesorgt.

09.01.2015

Am Freitag begann der Prozess gegen den 56-Jährigen, der seit 2001 in seinen Pfarreien am Niederrhein in 26 Fällen Kinder sexuell missbraucht haben soll.
Wie furchtbar für die Zeugen und mutmaßlichen Opfer. Die Kinder von damals sind heute junge Erwachsene. Durch das Schweigen des Pfarrers müssen jetzt alle vor Gericht aussagen. Eine Mutter im vollen Gerichtsaal weint. Zum EXPRESS: „Ich dachte dieser schreckliche Pfarrer würde den Kindern das ersparen.“

08.01.2015

Ex-Pfarrer von Lebach fordert Löschung seiner Fingerabdrücke und Fotos: Ein Priester, gegen den ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Missbrauchs eines Jungen gegen Zahlung von 6000 Euro eingestellt wurde, klagt nun gegen die Polizei. Er fordert die Löschung seiner Fotos und Fingerabdrücke.

07.01.2015

(ARD-Mediathek) Nachrichten über systematischen Kindesmissbrauch im berühmtesten Chor der katholischen Kirche erschütterten 2010 die deutsche Öffentlichkeit. Schnell trat das Bistum in Regensburg diesen Anschuldigungen mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne entgegen. Die Kirche versprach Aufklärung, Transparenz und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen. Im November 2014, fünf Jahre nach dem Skandal, legt das Bistum Regensburg einen Tätigkeitsbericht vor: Die Kirche erkannte 30 Betroffene als Missbrauchsopfer an und zahlte ihnen dafür zwischen 1.000 und 15.000 Euro pro Person aus. Ist die Affäre damit aufgearbeitet? Sind die Opfer heute zufrieden? Die Recherchen zeichnen ein anderes Bild.