Samstag, 26. März 2016




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 "Bistum Würzburg"




Freitag, 25. März 2016

Bistum Würzburg: Ein Kommentar

Ein Kommentar
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Bischof Ackermann,  Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich!

Als sich am 29.01.2016 die Betroffene aus dem Bistum Würzburg an mich wandte, wusste ich noch nicht, dass es sich hierbei um einen Skandal handeln sollte, der die von Ihnen versprochene „Aufklärung“ sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der katholischen Kirche auf einzigartige Weise  widerlegen würde.

Erst im Laufe  der Recherche wurde die Dimension  einer absolut scheinfrommen Vorgehensweise der Katholischen Kirche offensichtlich. Kircheninterne Akten, die belegen, wie die Katholische Kirche den Begriff "Aufklärung" definiert - und ihn zugleich missbraucht.

Der SPIEGEL enthüllt in der heutigen Ausgabe das, was dem Leser zugemutet werden kann.

Nicht nur die Brisanz der Inhalte des kircheninternen Materials, sondern auch der Umfang der Unterlagen ist bis dato einzigartig.

Erstmals ist es gelungen nachzuweisen, mit welch'  zweifelhaften Methoden,  auf welchen internen Wegen und über welche klerikale Beziehungen, mit welcher Kumpanei  versucht wurde, einen des schweren sexuellen Missbrauchs beschuldigten Kleriker zu schützen. Und dies über Jahre hinweg.  - Kein Wort an die Öffentlichkeit.  - So viel zu Ihrer versprochenen Transparenz.

Gleichzeitig, über denselben Zeitraum hinweg,  durchlebt die Betroffene erneut das Gefühl der Ohnmacht. Abermals scheint sie hilflos genau den Vertretern der Institution gegenüberzustehen, deren Angehöriger sich an ihr schwer vergangen haben soll.  Und dies 28 Jahre später. - Deutschland, im Jahr 2016.

Es handelt sich hierbei um einen Fall, den es übrigens offiziell gar nicht gibt. Bis heute – selbst mehrere Jahre nach der Anzeige der Vorwürfe  im Bistum Würzburg –  bleibt der Fall offiziell unerwähnt.  Auch die seit Jahren veröffentlichten Bilanzen, die das Bistum Würzburg bis vorgestern veröffentlichte, verschweigen diesen Vorwurf.   Was wiederum ein Beleg  dafür ist,   wie unglaubwürdig die "Statistiken" sind, die Sie die einzelnen Bistümer jährlich veröffentlichen lassen.. 

Bischof Ackermann! Seit Jahren bemühen Sie sich angeblich - stellvertretend für die Katholische Kirche in Deutschland - verzweifelt darum,  Glaubhaftigkeit und Vertrauen zurückzugewinnen, für dessen Verlust Sie bis heute einzig und allein die Täter verantwortlich machen.

Doch waren es tatsächlich nur die Täter und ihre damaligen Verbrechen, die an uns begangen wurden, die es zur Verantwortung zu ziehen gilt? Müssen nicht auch diejenigen zur Verantwortung gezogen werden,  die davon wussten und bis heute schweigen? Diejenigen, die ihren Bischöfen in ihren Gelübden Gehorsam versprachen  - einschließlich dem Gebot der auferlegten Schweigepflicht? Und wie sieht es mit denen aus, die offensichtlich vertuschen? Die, die alles daran setzen, dass die Öffentlichkeit nichts von dem Versagen erfährt?  Wo endet die Fürsorgepflicht den eigenen Priestern gegenüber? Und wo beginnt der Täterschutz und die Vertuschung?

Ich bin mir nicht sicher, ob das Bistum Würzburg, respektive Sie, Bischof Ackermann, sich über das Ausmaß dieses Skandals bewusst sind.  Daher weise ich auf folgende Punkte hin:

  • Ihr  komplettes Konzept: „Ich bitte die Betroffenen, sich an die diözesanen Ansprechpartner Missbrauch“ zu wenden – ist offensichtlich eine unvorstellbare Täuschung gewesen.
  • Wie vielen Betroffenen wurde durch die Ernennung dieses Ansprechpartners der Weg verwehrt, sich  an das eigene Bistum zu wenden? Schließlich war der Beschuldigte u.a. auch Spiritual am Kilianeum in Würzburg  und Direktor am Julianum.  Die Möglichkeit, dass es weitere Betroffene geben könnte, ist in diesem Fall also recht hoch.
  • Sollte das Bistum Würzburg tatsächlich nur einen Einzelfall darstellen, oder ist davon auszugehen, dass auch in anderen Bistümern Ansprechpartner eingesetzt wurden, die mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs konfrontiert waren bzw. wurden? 
  • Diese zuvor gestellte Frage ist übrigens auf jede x-beliebige Besetzung im Domkapitel übertragbar. Sie bezieht sich also nicht nur auf Ansprechpartner und Personalverantwortliche sondern auf alle Mitglieder eines jeden bischöflichen Domkapitels in Deutschland!
  • In den kircheninternen Akten  befindet sich u.a. ein Protokoll, aus dem hervorgeht, dass der Beschuldigte selbst  das Archiv aufsuchte, um dort Hinweise zu suchen, die zur "Klärung" der Vorwürfe gegen ihn beitragen könnten. Dieser Aussage bedarf es keiner weiteren Nachfrage. Im Gegenteil, sie ist aussagekräftig genug.
  • Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Personalverantwortlicher  konnte der Beschuldigte somit nicht nur seine eigene Akte von Vorwürfen „säubern“, sondern auch dafür sorgen, dass Vorwürfe gegenüber anderen Klerikern - die ihm "wohlgesonnen" waren - gar nicht erst dokumentiert wurden.  Wie viele Opfer wurden dadurch nicht ernstgenommen? Die Aussage wie vieler Betroffener wurden durch die Position des Beschuldigten gar nicht erst weiterverfolgt?
  • Bis heute darf der Beschuldigte ohne jegliche Konsequenzen durchgehend weiter Messen zelebrieren.  Selbst als der derzeitig unabhängige Ansprechpartner Missbrauch des Bistums Würzburg, der renommierte Prof. Dr. Laubenthal, zu dem Ergebnis kommt,  "dass tat­säch­li­che An­halts­punk­te für den Ver­dacht ei­nes se­xu­el­len Miss­brauchs an ei­ner min­der­jäh­ri­gen Per­son" durch den Beschuldigten und "so­mit wahr­schein­lich eine Straf­tat im Sin­ne des Kir­chen­rechts" vorliege,   führte dieses Ergebnis zu keinerlei Sanktionen (Beurlaubung etc.), die man hätte bis zum Abschluss der kirchenrechtlichen Voruntersuchung  anwenden können. - Wenn man es denn gewollt hätte. 
  • Welchen Einfluss hatte der Beschuldigte als Ansprechpartner Missbrauch auf die Präventionsarbeit in den Jahren 2002 bis 2010? In wieweit prägte der Beschuldigte selbst die Präventionsarbeit der Katholischen Kirche mit? – Könnte man hierdurch nicht auch Ihr „Prestigeobjekt Prävention" insgesamt in Frage stellen? Zumindest gibt es jedoch Anlass, stark daran zu zweifeln.
  • Wie wollen Sie der Öffentlichkeit glaubhaft versichern, dass es gegen den Beschuldigten nicht schon vorher Vorwürfe gab, die allerdings – aufgrund der Position des Beschuldigten – intern erst gar nicht kommuniziert wurden? Von welcher Dunkelziffer ist hier auszugehen?
  • Warum hat sich das Bistum Würzburg als einer der ersten Bistümer gegen die Missbrauchsstudie von Prof. Dr. Pfeiffer so vehement gewehrt?
  • Welches Amt eines Klerikers in Deutschland wurde noch nicht mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs begleitet? Vom Kaplan bis zu einem ehemaligen Bischof. Als wäre dies schon nicht genug,  liegt der Skandal jetzt u.a. darin, dass es sich hierbei um den ehemaligen Ansprechpartner des Bistums Würzburg selber handelt, gegen den Vorwürfe erhoben werden. Nahezu über die Dauer von einem ganzen Jahrzehnt! Und das in der Phase, in der es schon längst nicht mehr um Einzelfälle ging. In der Phase, in denen uns die USA und Irland bereits signalisierten, was auf uns zukommen wird. 


Bischof Ackermann,

merken Sie etwas?!  Nein, Sie können nicht mehr alles auf Ihre Vorgänger abwälzen. Und hören Sie endlich auf, ständig ihren Fingerzeig auf andere Institutionen, auf familären Missbrauch, auf die gesamtgesellschaftliche Situation und auf andere Länder und Insegruppen zu richten.  Inzwischen tragen Sie die Verantwortung!

Sie beteuern bis heute: „Das Opfer solle im Mittelpunkt stehen.“

Die Wahrheit ist jedoch eine andere: Das Einzige, was in diesem Fall im Mittelpunkt steht, erstmals in diesem Ausmaß belegt werden konnte und an die Öffentlichkeit gelangt,  ist der gnaden- sowie erbarmungslose Umgang der Kirche mit den Opfern.  Die "neue Achtsamkeit" der Kirche, die Sie uns weismachen wollten, besteht  einzig und allein dem mutmaßlichen Täter gegenüber. Alles wird daran gesetzt , einen Beschuldigten zu schützen.  Nichts wird dazu ausgelassen. – Vor allem: keine persönliche Beziehungen der Klerikalen untereinander. Geheimhaltung inklusive. Um  nur ja nicht der Institution Kirche erneut einen Schaden zuzufügen.

Zwei Tage zuvor besitzen Sie, Bischof Ackermann, die Dreistigkeit, dem Tagespiegel ein Interview zu geben, in dem Sie Behauptungen aufstellen und Begrifflichkeiten wie z.B. „Opferorientiertheit“ erwähnen. Ein Auftreten, welches an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten ist! So behaupten Sie u.a. tatsächlich: 

 „Glaubwürdig zu sein, ist eine Frage des Handelns“.

Werter Bischof Ackermann, wann und wo wird denn gehandelt? 

War es bisher nicht so, dass Sie immer erst dann re-agierten, als sich die Betroffenen selbst bzw. mit unserer Hilfe an die Medien wandten und Sie dadurch gezwungen wurden, öffentlich Stellung zu beziehen? Was hat sich denn bis heute daran geändert?

Mit welcher Frechheit behaupten Sie außerdem: „Klar haben auch wir Mitarbeiterverzeichnisse. Da steht drin, wenn jemand beurlaubt ist oder „in Ruhe“. Aber natürlich lässt sich nicht jede Beurlaubung oder jeder Ruhestand mit einem Hinweis auf sexuellen Missbrauch gleichsetzen.“?

Solche Aussagen sind weitaus mehr eine unverhohlene Lüge Ihrerseits, wenn man Kenntnis darüber hat, wie Sie in Ihrem eigenen Bistum mit auffällig gewordenen Priestern umgehen. Nicht nur bis 2012, sondern nachweislich auch heute noch.  Sie erwähnen explizit, dass die Begrifflichkeit „in den Ruhestand versetzen nicht mit einem Hinweis auf sexuellen Missbrauch gleichzusetzen sei.“ – Dies wäre wünschenswert. Absurderweise führte aber genau diese Formulierung zu einem aktuellen Fall, mit dem Sie demnächst konfrontiert werden. Erneut der Vowurf, dass ein Priester, der des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird, weiterhin im Bistum Trier eingesetzt wird - mindestens einer. Wer weiß, was die Recherchen dahingehend noch an die Öffentlichkeit bringen werden.

Was würden Sie denn – wenn Sie auch nur einmal sich selbst gegenüber ehrlich wären – auf die einfache Frage antworten: „Können Sie heute ausschließen, dass derzeit weiter Priester im Einsatz sind, die mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs konfrontiert wurden“?

Ich kann diese Frage mit einem einfachen „Nein!“ beantworten. Und diese Antwort kann ich auch belegen.

Nein, Bischof Ackermann,  es liegt nicht mehr in der Verantwortung Ihrer Vorgänger. Es liegt inzwischen einzig und allein in Ihrer Verantwortung. Es liegt in Ihrer Verantwortung, dass weiterhin des sexuellen Missbrauchs beschuldigte Kleriker  im Einsatz sind. Bis heute. Mitten unter uns. Nicht nur in Würzburg. Auch in Ihrem eigenen Bistum. Wer weiß, wo noch. Und vor allem: In welchen Positionen?!

Lapidar reden Sie von „diesem abgründigen Thema“.

Bischof Ackermann! Bis heute können Sie niemandem glaubhaft versichern, dass Sie sich tatsächlich – entgegen alle Ihren Versprechungen – genau diesem Abgrund stellen wollen.   Können Sie nicht in diesen Abgrund sehen, weil Sie sich selbst darin wiederfinden?

In dem gestern veröffentlichen Interview lautet Ihre Antwort auf die Frage, viele Täter aus ihren Ämtern entlassen wurden:   „Da bin ich überfragt.“ – Ist diese Antwort inzwischen nicht auch bezeichnend für Ihr Amt geworden?

Sie reden weiterhin von Glaubwürdigkeit, während sich – inzwischen nicht nur die Betroffenen – fragen: Über welche Glaubwürdigkeit meinen Sie denn überhaupt noch zu verfügen?

Nein, werter Herr Bischof Ackermann, so kann keine Aufklärung stattfinden. Geschweige denn Prävention. Werfen Sie einen Rückblick auf Ihre eigene Chronologie. Schauen Sie sich das an, was Sie uns und unseren Angehörigen damals alles versprachen.

Und schauen Sie sich den Trümmerhaufen an, den einzig und alleine Sie zu verantworten haben.

Frohe Ostern!

Claudia Adams
Recherchenetzwerk MissBiT



25-03-2016

Bistum Würzburg: langjähriger Missbrauchsbeauftragter als Missbrauchstäter unter Verdacht



Nun lie­gen dem SPIEGEL in­ter­ne Ak­ten ei­nes Kir­chen­ge­richts vor. Auf 1300 Sei­ten lässt sich am Bei­spiel von Alex­an­dra Wolf nach­zeich­nen, wie ein Be­schul­dig­ter ge­schont und die In­sti­tu­ti­on ge­schützt wur­de. Mut­maß­li­che Op­fer in den Mit­tel­punkt stel­len, eine neue Sen­si­bi­li­tät ent­wi­ckeln? In den Kir­chen­ak­ten ist da­von we­nig zu er­ken­nen.

den vollständigen Artikel auf "spiegel.de" (Abo) online lesen oder ab morgen in der Print-Ausgabe 13/2016.


Mittwoch, 23. März 2016

Bischof Ackermann: "Glaubwürdigkeit ist vor allem eine Frage des Handelns"

So bleibt aber der Eindruck, dass sich nur wenige Bistümer systematisch der Vergangenheit stellen.

Der Eindruck ist falsch. Wir Bischöfe rufen die Betroffenen immer wieder auf und ermutigen sie, sich zu melden. Und viele melden sich ja auch.

Wie viele Täter wurden aus ihren Ämtern entlassen?

Da bin ich überfragt. Diese Zahlen zusammenzuführen, ist ebenfalls Teil der Studie. Über die Ergebnisse müssen wir dann offen und nüchtern diskutieren.

Doch Kardinal Gerhard Ludwig Müller ist Präfekt der Glaubenskongregation. In dieser Funktion soll er der oberste Aufklärer sein. Als Bischof von Regensburg hat er einen wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Pfarrer erneut in der Seelsorge eingesetzt. Wie glaubwürdig ist er?

Glaubwürdigkeit ist vor allem eine Frage des Handelns. Ich habe die Glaubenskongregation unter seinem Vorgänger erlebt, und ich erlebe sie heute. Die Arbeit hat sich professionalisiert, die Urteile werden eher schneller gefällt. Ich glaube auch, dass Kardinal Müller die Dimension durch seine Tätigkeit in Rom jetzt anders beurteilt als damals.

Dienstag, 22. März 2016

Bistum Würzburg: Im vergangenen Jahr vier neue Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in der Diözese Würzburg untersucht

  • Auf Nachfrage bestätigt der Missbrauchsbeauftragte den Fall einer Frau, die einen Priester im Ruhestand im Raum Bad Kissingen beschuldigt.  Sie schilderte Laubenthal, dass sie von Oktober 1968 bis Frühjahr 1973 von dem Priester sexuell missbraucht worden sei. Die Vorfälle hätten sich in einer polnischen Gemeinde im Kreis Oppeln ereignet, wo der Geistliche eine Pfarrstelle innehatte. Kurz nach den Vorfällen wurde der Seelsorger in die Diözese Würzburg versetzt.
  • Ein weiterer Vorwurf sexuellen Missbrauchs richtet sich laut Laubenthal gegen einen männlichen, bereits gestorbenen Ordensangehörigen. „Auch dieser Fall liegt weit zurück.“ Es soll sich dabei um einen Pater handeln, der bei Anneliese Michel den großen Exorzismus vollzogen hätte. Der Fall sorgte Mitte der 1970er Jahre weltweit für Schlagzeilen.
  • Im vergangenen Jahr wurde Laubenthal auch damit konfrontiert, dass weibliche Ordensangehörige „sexualbezogene Missbrauchshandlungen“ in einem Heim vorgenommen hätten. 
  • Der vierte Vorwurf bezieht sich auf einen weiteren Pfarrer im Bistum Würzburg. Laut Professor Laubenthal müsse noch geklärt werden, ob es sich um einen sexuellen Übergriff oder einen sexuellen Missbrauch handelt.

Bistum Würzburg: aktuelle Jahresbilanz: "Vier Vorwürfe übermittelt"

Professor Dr. Klaus Laubenthal, Ansprechpartner in der Diözese Würzburg für Opfer sexuellen Missbrauchs, legt Jahresbilanz 2015/2016 vor: 

Vier Vorwürfe wegen sexualbezogener Missbrauchshandlungen und wegen Grenzüberschreitungen unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit wurden im zurückliegenden Jahr an Professor Dr. Klaus Laubenthal, Ansprechpartner in der Diözese Würzburg für Opfer sexuellen Missbrauchs, übermittelt. Das teilte Laubenthal am Montag, 21. März, in Würzburg mit. In den beiden vorausgehenden Jahren waren es ebenfalls jeweils vier Vorwürfe, die an Laubenthal herangetragen wurden. 





Montag, 21. März 2016

Bistum Münster: Kronenburg: "Der Bischof habe ein kirchliches Vorermittlungsverfahren eröffnet, um den Sachverhalt (3,5 Jahre Haft wegen sexuellen Missbrauchs durch katholischen Diakon!) besser beurteilen zu können".

Zum Fall des ehemaligen Diakons Manfred Z., der wegen eines Missbrauchsfalls am Freitag vom Essener Landgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, hat sich am Montag das Bistum Münster geäußert.

Auf Anfrage dieser Redaktion teilte Bistumssprecher Stephan Kronenburg mit, dass der Bischof von Münster Montag ein kirchliches Vorermittlungsverfahren eröffnet habe, um den Sachverhalt besser beurteilen zu können. „Dem Diakon wird er unverzüglich jede Ausübung seines diakonalen Dienstes untersagen“, so der Sprecher weiter.


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Bistum Münster: Erneut versagt - Diakon wird wegen sexuellen Missbrauchs zu 3,5 Jahren Haft verurteilt und informiert weder Bischof Genn noch die Diözese darüber

Pfarrer Gregor Wolters informierte seine Gemeinde in den Gottesdiensten in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle, dass es sich bei dem wegen Missbrauch Verurteilten 75-Jährigen Nordkirchener um Diakon Manfred Z. handelt. „Ich habe telefonischen Kontakt mit Z. gehabt“, so der Pfarrer in den Gottesdiensten. Z. habe ihm bestätigt, dass es die Gerichtsverhandlung gegeben habe und er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden sei.

„Er hat mir gesagt, er habe mich und die Diözese informieren wollen. Er hat es aber nicht getan.Die Diözese habe auch keinen Hinweis von der Staatsanwaltschaft erhalten. Gregor Wolters teilte der Gemeinde mit, er habe Z. mit sofortiger Wirkung von allen kirchlichen Funktionen suspendiert.

Wolters teilte in einem Gespräch mit unserer Redaktion mit, er habe die Diözese über den „schecklichen“ Vorfall informiert. „Der Bischof war schockiert und hat mir gesagt, er werde die Gemeinde in Nordkichen in seine Gebete aufnehmen.“

Für ihn sei sehr schnell klar gewesen, dass er die Gemeinde informiere werde. „Wir wollen nichts unter den Tisch kehren. Es ist besser, die Gemeinde über den Vorfall zu informieren.


Bistum Münster: Diakon aus Nordkirchen zu 3,5 Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

NORDKIRCHEN Nach einem sexuellen Übergriff auf einen Ex-Schüler ist ein pensionierter Lehrer (75) und Diakon, wohnhaft im Ortsteil Nordkirchen, am Freitag zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Für den Beamten, der nach eigenen Angaben seelsorgerisch arbeitet, sei die Strafe privat und finanziell die Niederlage des Lebens.  Auch in seinem aktuellen Wirkungskreis in der kirchlichen Seelsorge dürfte es Probleme geben. „Das wird nun alles rauskommen“, hieß es vor Gericht.

Der Nordkirchener arbeitete mehr als 20 Jahre in der Förderschule. Nach einem Ehemaligen-Fest im Jahr 2010 tauchte der „Oberchef“, wie ihn der das spätere Opfer nannte, häufiger spontan bei ihm zu Hause auf oder rief an.

Bekannt geworden war der Missbrauchs-Skandal, als die Betreuerin des Opfers zufällig ein Telefonat mitgehört hatte, bei dem der Nordkirchener den Ex-Schüler zu sexuellen Handlungen „fernsteuerte“.

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Sonntag, 20. März 2016

Pädophile Priester geschützt: Kardinal von Lyon unter Beschuss

Kardinal Philippe Barbarin, der Erzbischof von Lyon, soll mehrere Pädophilen-Affären seiner Priester vertuscht haben. Jetzt mischt sich die französische Regierung ein. Der Kardinal vermutet politische Motive. Von mehreren Seiten wird ihm vorgehalten, er habe lange Zeit pädophile Geistliche im Amt belassen. Ein Opfer hat inzwischen Klage gegen den Kardinal wegen „Gefährdung seiner Gesundheit“ eingereicht.  

Der Kardinal hatte zum Wochenbeginn bei einer Pressekonferenz in Lourdes mit Nachdruck betont, er habe „nie pädophile Akte gedeckt“. Zugleich musste er zugeben, dass er bereits seit 2007 von den Vorwürfen gegen den fehlbaren Geistlichen wusste. Premierminister Manuel Valls erklärte darauf, Barbarin müsse „seine Verantwortung wahrnehmen“. Damit kann nur der Rücktritt gemeint sein.  

Fast zeitgleich wurde diese Woche ein zweiter Kirchenskandal bekannt, in den Barbarin verwickelt ist ...

Freitag, 18. März 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Zollner ruft zur aktiven Auseinandersetzung mit Missbrauch auf und hebt ausdrücklich hervor: "Bei diesem Thema bündelt sich sehr viel von dem, was zum Himmel stinkt in der Kirche"

"Die Grundlage des Vertrauens in Gott zerstört"
Der Jesuit Hans Zollner, Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission in Rom, hat beim letzten Geistlichen Themenabend im St.-Paulus-Dom dazu aufgerufen, die Herzen, Türen und Ohren für die Missbrauchsopfer zu öffnen. Die Vertuschung hat die Verbreitung des Bösen begünstigt", unterstrich Zollner. "Die Frage ist jetzt, ob wir eine Kirche sein wollen, in der die vom Missbrauch Betroffenen einen Platz haben."

Verantwortung für die Opfer übernehmen
"In der Mitte unseres Glaubens empfinde ich das als eine Leere, so als ob wir vermeiden wollten, das vor Gott zu bringen, was uns bei diesem Thema umtreibt", mahnte der Prediger. Ausgerechnet die, die beauftragt gewesen seien, Kinder zu schützen, hätten ja Leben im frühen und frühesten Alter zerstört.

Es geht um Macht, Geld und das Verständnis von Kirche-Sein
"Bei diesem Thema bündelt sich sehr viel von dem, was zum Himmel stinkt in der Kirche", hob Zollner mit großem Nachdruck hervor.

Journalisten in Schutz genommen
Ausdrücklich nahm er Journalisten gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Missbrauchs-Affäre in Schutz. "Sie haben die Skandale nicht erfunden", so Zollner.

Mittwoch, 16. März 2016

Missbrauch in der katholischen Kirche: Französischer Kardinal unter Vertuschungsverdacht - Premierminister Valls schaltet sich ein

Heftige Vorwürfe gegen den Erzbischof von Lyon: Kardinal Philippe Barbarin soll einen missbrauchsverdächtigen Geistlichen vor Strafverfolgung geschützt haben. Barbarin dementiert.

Der Skandal schlägt derzeit in Frankreich große Wellen. Sogar Premierminister Manuel Valls meldete sich zu Wort: Er forderte Barbarin auf, "seiner Verantwortung gerecht zu werden". "Ich erwarte nicht nur Worte, sondern auch Taten", sagte der Regierungschef im Sender RMC.

den vollständigen Artikel auf "spiegel.de" lesen




Die Stelle, an der die Glaubwürdigkeit eines Bischofs endet: 


"Ich will mit aller Deutlichkeit sagen, 
dass ich nie, nie, nie auch nur den geringsten pädophilen Akt gedeckt habe".


 Erzbischof von Lyon,
Kardinal Barbarin, 16.03.2016

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Dienstag, 15. März 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche in Frankreich: Pädophilie-Skandal erschüttert französische Kirche

Die katholische Kirche in Frankreich wird von einem neuen Pädophilie-Skandal erschüttert. Premierminister Manuel Valls rief den Lyoner Kardinal Philippe Barbarin, der Kindesmissbrauch verheimlicht haben soll, auf, sich seiner Verantwortung zu stellen.

den vollständigen Artikel auf "donaukurier" lesen

  • Hat er etwas gewusst? Der Druck auf ihn wächst: Frankreichs Primas, Kardinal Philippe Barbarin, wird Vertuschung in einem Missbrauchsfall vorgeworfen. Die Ermittlungen laufen - und jetzt mischt sich auch die Politik ein. (kiz-online.de)
  • "Warum wurde nicht dafür gesorgt, dass dieser Priester nie mehr Kontakt zu Kindern hat?" (de.euronews.com)

Sonntag, 13. März 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: "Heute wäre es nicht mehr möglich, dass ein Bischof einen des Missbrauchs verdächtigten Priester einfach in eine andere Pfarrei versetze"

Erzbischof Charles Scicluna verteidigt den Einsatz des Vatikans gegen Kindesmissbrauch. Heute wäre es nicht mehr möglich, dass ein Bischof einen des Missbrauchs verdächtigten Priester einfach in eine andere Pfarei versetze. Das sagte der frühere Verantwortliche an der vatikanischen Glaubenskongregation für Missbrauchsfälle in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Vatican Insider.




sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs kommt die katholische Kirche nach den Worten ihres Missbrauchsbeauftragten gut voran.

Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs kommt die katholische Kirche nach den Worten ihres Missbrauchsbeauftragten gut voran. 

Samstag, 12. März 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Vatikan mit schlechtem Beispiel voran - Zuständiger Präfekt, der ehemalige Bischof von Regensburg (Kardinal Gerhard Ludwig Müller) setzte selbst Pädophile als Pfarrer ein

Franziskus hat sich den Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche auf seine Fahnen geschrieben. Doch das von ihm angekündigte Tribunal, das vertuschte Fälle aufklären soll, gibt es immer noch nicht....

Problematisch ist der päpstliche Plan des Tribunals allerdings auch, weil der vom Papst beauftragte Präfekt der Glaubenskongregation selbst eine fragwürdige Vergangenheit hat. In seiner Amtszeit als Bischof von Regensburg setzte Kardinal Gerhard Ludwig Müller einen verurteilten Pädophilen als Gemeindepfarrer ein und missachtete dabei die bischöflichen Normen, nach denen Sexualstraftäter nicht in der Jugendarbeit arbeiten dürfen.

Damals verteidigte Müller seine Entscheidung. Die Kirche trage nicht die Verantwortung für das, was die Priester täten, sagte er. Wenn Jesus Sündern vergeben könne, könne ihnen die Kirche auch eine zweite Chance geben.

den vollständigen Artikel auf "handelsblatt.com" lesen

Freitag, 11. März 2016

Bistum Regensburg sucht ,Missbrauchs-Manager'

Das Bistum Regensburg sucht einen „Missbrauchs-Manager“ – oder besser jemanden, der die Vergehen von Priestern und kirchlichen Angestellten in den letzten Jahrzehnten weiter aufklärt. 

In einer Stellenanzeige, die am Wochenende in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde, heißt es wörtlich: „Der Generalvikar sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Leitung für die Stabsstelle ‚Kinder- und Jugendschutz‘.“

Aufgabe des neuen Beauftragten soll zum einen die „Präventionsarbeit bei den verschiedenen Personengruppen der Diözese gemäß der Rahmenordnung der Deutschen Bischofskonferenz für Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ sein. Doch auch die „Sachbearbeitung von Beschuldigungen gemäß der bischöflichen Leitlinien in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Diözesanbeauftragten für Sexuellen Missbrauch und Körperverletzung“ ist Teil der Aufgabe. Zudem soll der neue Beauftragte der Kinder- und Jugendschutzstelle auch die „Bearbeitung von Anträgen auf materielle Leistungen in Anerkennung des Leids von Opfern sexuellen Missbrauchs“ durchführen. Auch die Begleitung von „überdiözesanen Forschungsvorhaben“ gehört mit dazu. Hier gab es bereits Streit, weil der renommierte Forscher Christian Pfeiffer unabhängig forschen wollte, woraufhin ihm die Deutsche Bischofskonferenz die Zusammenarbeit aufkündigte.

den vollständigen Artikel auf "wochenblatt.de" lesen

Dienstag, 8. März 2016

Fachtagug Prävention sexueller Missbrauch: Kein Vertreter der Missbrauchsüberlebenden eingeladen

Bei der Kölner Tagung war kein Vertreter der Missbrauchsüberlebenden als Referent eingeladen. Das sieht auch Bischof Ackermann als Problem – und versprach Besserung: "Wir lernen natürlich mehr und mehr, wie können wir gut kooperieren: Also Betroffene als Experten auf ihre Weise sprechen mit. Und ich gebe zu, das ist auch ein Desiderat für unsere Fachtagungen, für die Fortbildung etwa hier. Wir wollen mehr und mehr wirklich auch zusammenarbeiten.

den vollständigen Artikel auf "christopf-fleischmann.de" lesen


#contenance #ausGründen

Bistum Münster / Bistum Würzburg: Schwere Missbrauchsvorwürfe - Pater soll sich an Schülern vergangen haben

Erste anonyme Hinweise zu den Übergriffen sollen 2014 eingegangen sein. Der unter Verdacht stehende Pater starb 2005. Der Benediktinerorden prüft die Fälle – und wählt einen ungewöhnlichen Weg, um die Wahrheit herauszufinden.

Montag, 7. März 2016

Missbrauchsverdacht: Orden schreibt erstmal Ex-Schüler an, möglichen Missbrauch zu melden

Um zu klären, ob in den 60er- und 70er-Jahren Schüler eines katholischen Internats in Damme (Landkreis Vechta) missbraucht wurden, hat sich der Benediktiner-Orden zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Er ist für die mittlerweile geschlossene Schule zuständig und hat nun allen ehemaligen Schülern einen Brief geschickt, die zwischen 1966 und 1974 von einem bestimmten Pater misshandelt worden sein könnten. Darin werden sie aufgefordert, einen möglichen Missbrauch zu melden.

den vollständigen Artikel auf "ndr.de" lesen

Donnerstag, 3. März 2016

 Wie bewerten Sie denn allgemein
 den Dialog mit den Betroffenen?

Ackermann: "Ich habe keinen Gesamtüberblick."


Bischof Dr. Stephan Ackermann,
Missbrauchsbeauftragter der DBK

03.03.2016
Quelle: domradio.de, Interview mit LW/KNA

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Bischof Ackermann über die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals

Kaum zu ertragende Worte von Bischof Ackermann über die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals, über das Bistum Hildesheim, den Film "spotlight", Klaus Mertes, Kardinal Müller und über Glaubwürdigkeitsprobleme.

das vollständige Interview auf "domradio.de" lesen 

Bistum Hildesheim: Fall des Hildesheimer Bischofs Janssen soll unabhängig begutachtet werden

Das Bistum Hildesheim hat angekündigt, einen unabhängigen Gutachter einzusetzen, um sexuellen Missbrauch durch Bischof Heinrich Maria Janssen zu untersuchen.

Dem 1988 verstorbenen Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen wird vorgeworfen, in seinen ersten Amtsjahren von 1958 bis 1963 einen Jungen sexuell missbraucht zu haben. Laut „Spiegel“ gab der Betroffene an, der Bischof habe ihn regelmäßig durch Masturbation, Oral- und Analverkehr missbraucht.

den vollständigen Artikel auf "tagesspiegel.de" lesen

Mittwoch, 2. März 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche

zur Erinnerung (Januar 2014!)

Konsequenzen (in) der Kirchenführung gefordert: "Es sind auf höchster Ebene noch einige Rücktritte fällig"

Der Jesuitenpater Klaus Mertes, der 2010 die Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche Deutschlands angestoßen hat, vermisst Konsequenzen der Kirchenführung. Es seien "auf der höchsten Ebene noch einige Rücktritte fällig", sagte Mertes dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). Namentlich nannte der Jesuit den Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller. "Welche Konsequenzen hat er aus seinem Versagen als Bischof von Regensburg gezogen, wo er einen übergriffigen Pfarrer wieder zum Dienst zugelassen hat, der sich dann prompt erneut an Kindern vergangen hat? Merkt er nicht, dass er heute als Verantwortlicher für die Strafverfolgung der Täter ein massives Glaubwürdigkeitsproblem hat?

Katholische Kirche und Missbrauch: Die Mauer des Schweigens bröckelt nur langsam

In Deutschland tut sich die Kirche mit der Aufarbeitung weiterhin schwer, viele Betroffene haben resigniert und haben das Gefühl, immer noch gegen eine Mauer des Schweigens anzurennen.

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Interview mit Kardinal Müller

Interview mit Kardinal Müller, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche und seit 2. Juli 2012 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre.  Er war von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg.

Müller: "Im Übrigen habe ich Probleme mit dem leicht dahingesagten Vorwurf der „Vertuschung“."

BZ: "Warum?"

Müller: "Vertuschen bedeutet meines Erachtens, die Ahndung eines als strafwürdig erkannten Tuns bewusst oder fahrlässig zu verhindern oder eine mögliche weitere Straftat nicht zu vereiteln. Nun weiß aber doch jeder, dass beim sexuellen Missbrauch der Wissensstand vergangener Jahrzehnte ein ganz anderer war als heute. Die Langzeitfolgen für die Opfer waren damals leider nicht so im Blick, wie sie es heute - Gott sei Dank - sind. Und bei den Tätern ging man vielleicht etwas naiv davon aus, ihnen mit einer eindringlichen Ermahnung beikommen zu können. Heute sind die Humanwissenschaften viel differenzierter. Dementsprechend muss auch der Umgang mit Tätern und Opfern ein anderer sein. Entscheidend ist der Paradigmenwechsel, hinter den es kein Zurück geben darf: Zuerst geht es um die Gerechtigkeit für die Opfer, um ihr Leid und die Wiederherstellung ihrer Würde. Entscheidend sind auch die von den Bischofskonferenzen beschlossenen Präventionsmaßnahmen. ... "