Samstag, 14. April 2012

Auf ihrem knapp zweistündigen Rundgang machten die beiden Aktionskünstler sowie die Veranstalter, die Tufa und die Giordano-Bruno-Stiftung (GBS), auf das in abgewandelter Form noch heute gültige Reichskonkordat aufmerksam.

Foto: Marcus Stölb


Auf ihrem knapp zweistündigen Rundgang machten die beiden Aktionskünstler sowie die Veranstalter, die Tufa und die Giordano-Bruno-Stiftung (GBS), auf das in abgewandelter Form noch heute gültige Reichskonkordat aufmerksam. Die Vereinbarung zwischen der NS-Diktatur und dem Vatikan wurde im Sommer 1933 geschlossen. Wenige Wochen später fand die erste Heilig-Rock-Wallfahrt des 20. Jahrhunderts statt. An der Aushandlung des Konkordats nahm vonseiten der katholischen Kirche federführend der damalige Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli teil. Pacelli war zuvor Apostolischer Nuntius im Deutschen Reich, 1939 wurde er zum Papst gewählt. Ebenfalls an der Aushandlung des Konkordats beteiligt war der aus Trier stammende Prälat Ludwig Kaas, der 1933 als Chef der katholischen Zentrumspartei dem Ermächtigungsgesetz der Nazis zustimmte.
Mit der Kunstaktion “Papst trifft Hitler” habe man dazu “anregen” wollen, “über das Verhältnis von Freiheit und Religion, Staat und Kirche nachzudenken”, heißt es auf dem Flyer, der am Samstag von Aktivisten der GBS an Pilger und Passanten verteilt wurde. Kastner forderte, das Konkordat müsse abgeschafft und eine konsequente Trennung von Kirche und Staat auch in Deutschland vollzogen werden. Der gesellschaftliche Einfluss der christlichen Kirchen sei nach wie vor zu groß. Zudem seien Hunderttausende Arbeitnehmer faktisch zur Kirchenmitgliedschaft gezwungen, weil es in Deutschland etwa 1,2 Millionen Arbeitsplätze in sozialen Einrichtungen gebe, zu denen nur Kirchenmitglieder Zugang hätten.

weiterlesen