TRIER. “Aufgeregt bin ich eigentlich nicht”, erklärte der Bischof am Dienstagvormittag. Anstrengende Tage und Wochen liegen hinter Stephan Ackermann. Weniger die Kar- und Ostertage mit ihren zahlreichen Pontifikalämtern dürften ihn belastet haben. Vielmehr treibt den Bischof die nicht abreißende Berichterstattung über die Missbrauchsaffäre innerhalb der katholischen Kirche um. Keine eineinhalb Stunden bevor er am vergangenen Samstagabend das Osterfeuer entzündete, hatte sich die ARD-Tageschau dem Thema gewidmet. Im Fokus des mehrminütigen Beitrags: der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der in seinem Bistum pädophile Priester weiterbeschäftigte. Kurz vor Beginn der Osternacht erfuhren nun mehrere Millionen Fernsehzuschauer, dass der Bischof zwei pädophile Geistliche “entpflichtet” hat. Dass sie bis vor kurzem noch als Seelsorger im Einsatz waren, hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Bei der letzten Pressekonferenz vor der Wallfahrt griff Ackermann die Missbrauchsaffäre auf. Er wolle “nicht verschweigen”, dass er sich in den vergangenen Wochen “mehr inneren Freiraum gewünscht hätte, um mich noch bewusster auf die Wallfahrt einzustellen”, erklärte der Bischof.