Freitag, 13. April 2012

Die Mahnwache, die Mitglieder der Opfergruppe “Missbrauch im Bistum Trier” (MissBIT) zur gleichen Zeit nur wenige Hundert Meter vom Altar des Doms entfernt abhalten, verläuft eher lautlos. “Rettet den letzten Rockzipfel der Glaubwürdigkeit”, fordern Thomas Schnitzler und seine Mitstreiter auf Flyern.

"16vor":  Stephan Ackermann, der bekanntlich auch Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist, müsse sämtliche als pädophil in Erscheinung getretene Priester aus der Seelsorge entfernen, fordert Schnitzler. Wäre es nach ihm und den Mitgliedern von MissBIT gegangen, die Wallfahrt würde einen viel stärkeren Akzent auf die Auseinandersetzung mit der Missbrauchsaffäre legen. “Uns helfen Fürbitten nicht”, kommentiert Schnitzler die Ankündigung Ackermanns, dass der Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche in Gebeten und Fürbitten gedacht werden solle. Eine Ordensschwester kommt mit Mitgliedern der Opfergruppe ins Gespräch. Es entwickelt sich ein sachlicher Austausch, die Nonne zeigt Verständnis für einige der Anliegen von MissBIT. Zugleich warnt sie davor, nun alle Geistlichen zu verdächtigen. “Das machen wir nicht”, stellt daraufhin ein MissBIT-Mitglied klar.