Freitag, 1. Februar 2013

US-Diözese legt eigenes Vertuschen bei Missbrauchsfällen offen Die Katholische Kirche von L.A. hat in einem einmaligen Vorgang Tausende Dokumente über sexuellen Missbrauch veröffentlicht. Sie belegen das Ausmaß der Vertuschung.

Die katholische Kirche von Los Angeles hat Tausende Akten über mutmaßlichen sexuellen Missbrauch durch Priester der Erzdiözese im Internet veröffentlicht. Die Dokumente belegen, wie die Diözese über Jahre ihre Priester vor den Anschuldigungen schützte und strafrechtliche Ermittlungen zu verhindern suchte.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung gab der Erzbischof José Gómez bekannt, dass sein Vorgänger Roger Mahony von sämtlichen kirchlichen Aufgaben entbunden werde. Auch Mahonys früherer Vikar für Angelegenheiten der Kirche und Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs legte sein Amt als Weihbischof nieder.

Die Erzdiözese Los Angeles hatte sich 2007 mit 500 mutmaßlichen Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester auf eine Entschädigung in Höhe von 660 Millionen Dollar (heute etwa 487 Millionen Euro) verständigt. Diese Einigung sah auch vor, die Personalakten der beschuldigten Priester zu veröffentlichen. Seitdem war aber heftig umstritten, ob die Namen der Betroffenen geschwärzt werden sollten oder nicht: Die Kirche versuchte erst, die Herausgabe ganz zu verhindern, schließlich sollten zumindest die Namen von Mahony, Curry und anderen Verantwortlichen geheim gehalten werden. Am Donnerstagnachmittag ordnete dann ein kalifornischer Richter an, dass die Erzdiözese die Dokumente innerhalb von drei Wochen übergeben müsse.
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Listing: Clergy Personnel Files