Was vor eineinhalb Jahren mit harmonischen Worten und großen Vorsätzen begann, endete vor wenigen Wochen mit einem restlos zerschnittenen Tischtuch: Die Katholische Kirche hat dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) und dessen Direktor Christian Pfeiffer Anfang Januar den Auftrag entzogen, den jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Geistliche wissenschaftlich zu untersuchen.
Während Bischof Ackermann erklärte, das Vertrauensverhältnis zu Pfeiffer sei "zerrüttet", sprach dieser von "Zensur"-Bestrebungen seitens der Kirche.
Damit ist die Hoffnung von einst zerstoben, mit wissenschaftlichen Methoden das Leiden der Opfer, aber auch die Motive der Täter genauer benennen zu können. "Tiefenbohrungen in Kirchenarchiven" und "die umfangreichste Studie weltweit zu diesem Thema" hatte Pfeiffer damals in Aussicht gestellt - warum musste dieses Vorhaben scheitern?