Mittwoch, 27. Februar 2013

erneuter Skandal: Gespräche am "Homburger Johanneum" endgültig gescheitert. Während die Täter dank dem "Missbrauchsbeauftragten" Bischof Dr. Stephan Ackermann weiter "zelebrieren" und nachweislich Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben dürfen...


27.02.2013

Gespräche gescheitert. Prof. Dr. Haupert erklärt Mediation für beendet.

Im Vorfeld des geplanten Gespräches am 2.3.2013 wurde deutlich, dass der Orden, vertreten durch Herrn Dr. Kleer, weiterhin nicht bereit ist, auf die Betroffenen der INITIATIVE zuzugehen und seine seit drei Jahren unveränderte Position zu überdenken.

Um eine Weiterführung der Mediationsgespräche hatte der Orden gebeten, der Mediator hatte sich dazu bereit erklärt und die INITIATIVE zugestimmt.

Ausgangslage der Gespräche war von Seiten der INITIATIVE die Forderung:

1. Anerkennung der Tatsache, dass es weit mehr Täter und Opfer gibt als bisher bestätigt nach folgender Definition entsprechend der Leitlinien

Der Begriff des „sexuellen Missbrauchs“ im Sinne der Leitlinien:

“Diese Leitlinien beziehen sich auf Handlungen nach dem 13. Abschnitt
des Strafgesetzbuchs, soweit sie an Minderjährigen begangen werden.

Zusätzlich finden sie entsprechende Anwendung bei Handlungen unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit, die im pastoralen oder erzieherischen sowie im betreuenden oder pflegerischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen eine Grenzüberschreitung darstellen.”

2. Eingeständnis über das institutionelle Wissen darüber

3. Daraus folgend eine Anerkennung der institutionellen Verantwortung

4. Daraus folgend finanzielle Entschädigung

Nachdem der Orden wider besseren Wissens die Punkte 1-3 nach wie vor bestreitet, zeigten sich die Mitglieder der INITIATIVE bereit, ihre Forderungen soweit zu modifizieren, dass zumindest in der Frage der Entschädigungsleistungen eine Lösung hätte erzielt werden können.

Als klar wurde, dass der Orden in keinem der Punkte von seiner bisherigen Haltung abweicht und eine von den Leitlinien unabhängige Einigung mit der INITIATIVE kategorisch ablehnt, erklärte Herr Prof. Dr. Haupert die Gespräche für beendet und das Mediationsverfahren für gescheitert. Er sah auf dieser Basis keine Grundlage mehr für eine Vermittlung.

Stellvertretend für Herrn Pater Dr. Martin Kleer (MSC) hatte der Superior des Konventes in Homburg, Herr Pater Limburg (MSC), erklärt:

- Für finanzielle Leistungen gilt (ausschließlich) der Weg der Leitlinien
- Bezüglich neuer Opfer- und Täterzahlen gelten ebenfalls die Leitlinien: Grundlage sind demnach die Berichte/Gesprächsprotokolle Betroffener, die dem Orden vorgelegt werden
- Es gab kein institutionelles Wissen des Ordens über Missbrauch am Johanneums vor dem Jahre 2010.

Auch Herr Dr. Kleer sah keine Grundlage für weitere Gespräche mit Verweis auf die Leitlinien. Man könne sich weiter an den Missbrauchsbeauftragten wenden und entsprechende Anträge stellen.

Hintergründe, weitere Infos auf "initiative-ehemaliger-johanneum-homburg.de"

siehe auch:

bewegender Audiobeitrag über die Missbrauchsfälle am ehemaligen "Johanneum Homburg"