Gibt es in der katholischen Kirche Opfer erster und zweiter Klasse?
Der Begriff „Opfer sexueller Gewalt“ bedürfe einer „differenzierten Betrachtung“. Mit diesen Worten hat Bernhard Schweßinger, Pressesprecher der Diözese Würzburg, auf einen Gastbeitrag des Theologen Bernhard Rasche in dieser Zeitung reagiert.
Schweßinger erklärt: „Einen solchen Gastbeitrag sollte besser jemand schreiben, der tatsächlich missbraucht wurde, nicht jemand, der Zeuge war.“
In der aktuellen Diskussion würde der Opferbegriff, so Schweßinger, „zunächst die direkt betroffenen Opfer sexuellen Missbrauchs“ bezeichnen. „Darüber hinaus können Zeugen sexuellen Missbrauchs oder Angehörige von direkt betroffenen Opfern im weiteren Sinne auch Opfer sein“.