Montag, 28. Januar 2013

Nicht mehr verifizierbar: "Eine Auswertung der Personalakten seit dem Zweiten Weltkrieg habe aber 60 Verdachtsfälle ergeben. Von den 60 Beschuldigten seien 40 dokumentierbar. «Die übrigen sind nicht mehr verifizierbar, weil die Beschuldigten verstorben sind», sagte Blum. In einigen Fällen habe das Bistum nur Hinweise durch die Mitteilung eines Opfers."



Das Bistum Fulda (406.089 Katholiken) hat insgesamt 37.500 Euro an alle ihnen bekannten Opfer gezahlt, wie Sprecher Christof Ohnesorge sagte. Beträge zwischen 1000 und 8000 Euro seien geleistet worden. Zwölf Anträge seien eingegangen, mit dem Ziel «eine materielle Leistung in Anerkennung des Leids» zu bekommen - so lautet die offizielle Formulierung der Kirche. Eine Entschädigung könne nämlich nur vom eigentlichen Täter gezahlt werden, befand Ohnesorge.

Bei zehn der zwölf Anträge sei von einer Expertenkommission empfohlen worden, eine Zahlung zu leisten. In einem weitere Fall habe das Bistum gezahlt, obwohl die Kommission eine Ablehnung empfohlen hatte. Wie viele Fälle sexuellen Missbrauchs sich im Bistum zugetragen haben, sei nicht ermittelbar, sagte der Sprecher. Die bekannten Taten seien aber von 20 Beschuldigten begangen worden.

184.000 Euro im Bistum Mainz gezahlt

Im Bistum Mainz (757.550 Katholiken) sind 184.000 Euro an die Missbrauchsopfer ausgeschüttet worden. Die Beträge lagen zwischen 1000 und 13 000 Euro, wie Sprecher Tobias Blum sagte. 33 Anträge wurden von Opfern gestellt. Eine Expertenkommission bewilligte 30 und lehnte drei ab. Genau Zahlen zum Ausmaß des sexuellen Missbrauchs im Bistum Mainz lägen nicht vor, erklärte der Sprecher.

Eine Auswertung der Personalakten seit dem Zweiten Weltkrieg habe aber 60 Verdachtsfälle ergeben. Von den 60 Beschuldigten seien 40 dokumentierbar. «Die übrigen sind nicht mehr verifizierbar, weil die Beschuldigten verstorben sind», sagte Blum. In einigen Fällen habe das Bistum nur Hinweise durch die Mitteilung eines Opfers.

Der Bistumssprecher sagte, dass die Fälle aus der jüngsten Vergangenheit alle der Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden seien. Darunter habe sich auch ein Pfarrer befunden, der erst im vergangenen Jahr zu einer Bewährungsstrafe von fünfeinhalb Monaten verurteilt worden war. Er sei nach wie vor von seinem Amt suspendiert.

Das Bistum Limburg (652.042 Katholiken) hat nach eigenen Angaben bislang 91.000 Euro an Entschädigungen bezahlt, im Durchschnitt 4300 Euro, sagte Bistumssprecher Martin Wind. Die einzelnen Beträge hätten zwischen 3000 und 15.000 Euro gelegen. 22 Anträge wurden gestellt. In 21 Fällen seien Zahlungen geleistet worden, in einem Fall habe es nur ein Therapie-Angebot gegeben.

Bei 20 der 22 Anträge habe es sich um bereits verstorbene Täter gehandelt. Wie viele Missbrauchsfälle es im Bistum gab, konnte Wind nicht sagen. Es gebe keinen verlässlichen Überblick. «Es gibt noch Fälle, deren Prüfung noch nicht abgeschlossen ist», sagte Wind.

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