Auf Nachfrage dieser Zeitung gab Ägidius Engel, Pressesprecher des Paderborner Generalvikariats, Zahlen aus dem Erzbistum bekannt. Demnach sind gegen 58 Personen im kirchlichen Dienst seit 2010 Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben worden. Darunter seien 37 Priester, die bereits verstorben sind, 9 Ordensmitglieder und 9 Personen, die "nicht auffindbar sind", so Engels.
Letztlich ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen fünf Personen, jedoch seien die Fälle alle verjährt, so dass es zu keinem Prozess gekommen sei. Auch aktuell gebe es keine laufenden Ermittlungen. Dennoch hat das Erzbistum 44 Opfer entschädigt - mit je 3.000 bis 8.000 Euro. Bei all diesen Fällen habe man sich an die Empfehlungen der zentralen Koordinierungsstelle gehalten, betont Engels.