Mittwoch, 16. April 2014

Bistum Münster: Erneut Vertuschung durch die katholische Kirche? (Teil 4)

07.04.2014

Auf facebook entwickelt sich ein heftiger Disput: Es geht um die einfache Frage, ob das Bistum Münster ausschließen kann, dass der mutmaßliche Täter heute im Umfeld der katholischen Kirche tätig ist.


Aber eine einfache Antwort seitens des Bistums sollte hier m.E. ausreichen, daher wiederhole ich meine Frage gerne: Es handelt sich bei den o.a. erhobenen Vorwürfen also nicht um einen Angestellten der Katholischen Kirche ?


Kronenburg erbittet sich nähere Informationen, da er angeblich nicht weiß, worum es geht.  Er bezeichnet die Frage als "völlig haltlose Unterstellung " und verbittet sich eine erneute Fragestellung mit den Worten: "ich setze die Diskussion hier mit Ihnen zu dieser Frage nicht fort.".

Es entwickelt sich ein erster Disput: der stellvertretende Pressesprecher des Bistums Münster, Martin Wißmann,  mischt sich ein, postet weitere Links und verweist auf die Aussagen der Staatsanwaltschaft. Skurilerweise behauptet Wißmann im weiteren  Dialog plötzlich: "Wir wissen nicht, von welchem Fall Frau X.  hier spricht. Insofern können wir auch nicht sagen, ob Sie Recht haben. Martin Wißmann" - Was allerdings umso verwunderlicher erscheint, wenn man bedenkt, dass Herr Wißmann unmittelbar zuvor noch auf den entsprechenden Artikel verlinkt hat. 

Eine Antwort des Bistums bleibt aus. Weder Pressesprecher Stephan Kronenburg noch sein Stellvertreter, Martin Wißmann sind offensichtlich in der Lage, die Kernfrage mit einem klaren "Ja" oder "Nein" zu beantworten.  

Weiter auffallend: Zu diesem Zeitpunkt werden mehrere User gesperrt, die sich ebenfalls um eine klare Aussage des Bistums hinsichtlich der Missbrauchsaufkläung bemühen bzw. die in diesem Punkt die Haltung des Bistums kritisieren.

Daraufhin erntet das Bistum Münster aufgrund der Sperrung erneute Kritik:  In einer öffentlichen Stellungnahme zu der Vorgehensweise des Bistums Münster gibt Stephan Kronenburg u.a. an: "Man habe die Verantwortlichen des Bistums Münster kritisiert". Betont aber zugleich: "Es habe nichts mit Zensur zu tun, und man freue sich weiterhin über konstruktive Kritik und Diskussionen".

Diese Aussage klingt allerdings wenig überzeugend, wenn man bedenkt, dass Stephan Kronenburg bereits wenige Wochen zuvor bereits nachweislich mehrere User sperren ließ, die Fragen zu den Finanzen des Bistums stellten. - Hier träfe die oben aufgeführte Begründung, man würde sich nicht an diverse fb-Richtlinien halten, allerdings nicht mehr zu. Ein erneuter Widerspruch in sich.

Die im weiteren Verlauf der Diskussion aufkommende Behauptung, man habe das Bistum Münster beleidigt, konnte man seitens des Bistums Münster ebenfalls nicht belegen.

Das Bistum Münster verweigert bis heute Auskunft darüber, ob man ausschließen kann, dass der mutmaßliche Täter von damals heute im Umfeld der Kirche tätig sei.

Interessanterweise beruft sich Herr Wißmann außerdem auf folgende Aussage:" Wer in Münster sollte die Menschen und Begebenheiten in einem Flächenbistum mit 2 Mio Katholiken so genau kennen, dass er Vorfälle, die mehr als 30 Jahre zurück liegen, treffsicher einzelnen Personen zuordnen könnte?" - Diese Antwort ist jedoch als ausweichend zu betrachten, wenn man bedenkt, dass das Bistum Münster zu dem Zeitpunkt seit über 36h darüber informiert war, dass alle Indizien dafür sprechen, dass ein mutmaßlicher Sexualstraftäter im kirchlichen Umfeld arbeitet.