Mittwoch, 16. April 2014

Bistum Münster: Erneut Vertuschung durch die katholische Kirche (Teil 5)



Gerade erst hat die Kripo ihre Ermittlungen in der Christophorus-Gemeinde eingestellt. Jetzt gibt es wieder eine Anzeige. In einer Ferienfreizeit soll es zu einem Vorfall gekommen sein. Und noch ein Verdacht macht die Runde. Der Kriminalpolizei in Emmerich liegt eine Anzeige wegen eines angeblichen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens aus der katholischen Kirchengemeinde St. Christophorus vor. Das hat die Polizei bestätigt. Bereits vor drei Monaten meldete die Rheinischen Post, dass sich in der Gemeinde hartnäckig das Gerücht um einen Missbrauchsfall hält, der verschwiegen worden sein soll. Die Kriminalpolizei ermittelte auch damals und kam zu dem Schluss, dass sich möglicherweise ein Übergriff ereignet hat, der in den 80er Jahren in einer Familie vorgekommen ist, die sich teilweise kirchlich engagiert. Das Bistum Münster bislang stets erklärt, Missbrauchsfälle seien ihm nicht bekannt geworden.16.04.2013, Quelle

"Was ich in den letzten Tagen und Wochen aus mehreren verlässlichen Quellen erfahren musste, würde den meisten hier die Haare zu Berge stehen lassen" heißt es dort wörtlich. Und weiter: "Diesen Missbrauch gab es leider wirklich und viele wissen davon! Leider werden diese Leute massiv unter Druck gesetzt und trauen sich deshalb auch nicht den Mund aufzumachen." 28.02.2014, Quelle

Kommission wird eingeschaltet: Thomas P., der der NRZ erlaubt hat seinen Namen zu nennen, behauptet, dass es in der Emmericher Kirche einen Missbrauchsfall aus der Zeit vor Karsten Weidisch gegeben habe. Sowohl aus der kritischen Gruppe, als auch aus der Riege der Befürworter des Pfarrers wüssten einige Menschen darüber Bescheid. „Leider werden diese Leute massiv unter Druck gesetzt und trauen sich deshalb auch nicht den Mund aufzumachen“, so P. weiter. Er appelliert, dass dieses schwierige Thema endlich öffentlich gemacht wird. Viele Facebook-Nutzer bekunden ihr Gefallen an den Äußerungen – und zwar namentlich. Auch Karsten Weidisch.  Es lässt sich nur mutmaßen, welche Rolle der mögliche Missbrauch im Kirchenstreit spielt. Hat Weidisch von den Vorfällen Wind bekommen und versucht sie aufzuklären? 28.02.2013, Quelle

Zeugen sollen sich bei der Polizei melden:  Derweil äußert sich das Bistum Münster in einer längeren Stellungnahme zum Thema. Das Bistum betont: Pfarrer sind meldepflichtig, wenn es einen Fall von Missbrauch gibt. Zu der im Facebook-Posting und im Zeitungsartikel geäußerten Vermutung, dass Pfr. Weidisch zu einem Fall des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche in Emmerich hätte Aufklärungsarbeit leisten wollen, ist klarzustellen: Wenn ein katholischer Geistlicher Kenntnis von einem Missbrauchsfall hat, ist es ihm nicht gestattet, selbst Ermittlungen anzustellen, weil dadurch eine Vertuschung begünstigt werden könnte. Gemäß Ziffer 11 der gültigen Leitlinien hat jeder Mitarbeiter im kirchlichen Dienst einen Missbrauchsfall schnellstmöglich den zuständigen Stellen zu melden; ähnliche Vorgaben galten auch vor Inkrafttreten der aktuellen Leitlinien. Die Bistumsleitung geht davon aus, dass sowohl Pfr. Weidisch als auch Pfr. Kossen der Meldepflicht nachgekommen wären, wenn sie Kenntnis von einem Missbrauchsfall in Emmerich gehabt hätten. 28.02.2013, Quelle

Die Gemeinde wird von einem Missbrauchsfall überschattet den ein Hinweisgeber in einer eidesstattlichen Erklärung beschreibt. Ein Mitglied des Seelsorgeteams soll den Missbrauch unter Stadtpfarrer Peter Kossen begangen haben. Lange Zeit herrschte auch Unklarheit darüber, ob das Bistum Pfarrer Weidisch zu seinem Rückzug gedrängt habe, oder ob es aus eigenem Antrieb Emmerich verlasse. 22.01.2014, Quelle

Pfarrer Weidisch werde weder vom Bischof von Münster noch von sonstigen Personen in der Bistumsleitung in irgendeiner Weise dazu gedrängt oder gezwungen, um seine Entpflichtung zu bitten. Das tat er aus freien Stücken". 22.01.2014, Quelle

Eidesstattliche Versicherung: Zu der Zeit, als Peter Kossen noch Stadtpfarrer in Emmerich war, soll es zu einem Missbrauchsfall durch ein Mitglied aus dem Seelsorgeteam gekommen sein. Dieser Fall sei aktenkundig, bisher aber verschwiegen worden. Domkapitular Hans-Bernd Köppen, Personalleiter im Bistum Münster. "Uns ist kein Fall von Missbrauch bekannt".  Auch Peter Kossen erklärte gestern, ihm sei kein Fall bekannt. 21.01.2014, Quelle