Weil er den Sohn seiner Haushälterin sexuell missbraucht haben soll, steht ein katholischer Ordensgeistlicher ab kommendem Dienstag vor dem Würzburger Landgericht.
Wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf Anfrage erklärte, soll der katholische Priester das Kind zwischen 1991, als der Junge drei Jahre alt war, bis 1998 insgesamt 14 Mal sexuell missbraucht haben. Einige der mutmaßlichen Missbrauchshandlungen sollen im Pfarrhaus seiner Gemeinde stattgefunden haben.
13 Jahre lang war der Pater Pfarradministrator einer kleinen Gemeinde im Landkreis Main-Spessart. Die Mutter des mutmaßlichen Opfers, das heute 25 Jahre alt ist, war seine Haushälterin. Nachdem der Pater die Gemeinde Ende 2009 verlassen hatte, wurde er Seelsorger im Bistum Fulda und übernahm eine Gemeinde in Hessen.
Hier war der Ordensgeistliche geschätzt und beliebt. Bei seiner Verabschiedung hieß es, man müsse „einen Schatz loslassen“, mit dem Pater gehe „etwas Großartiges“ und „das Licht, das er zum Aufleuchten gebracht“ habe, brenne „in den Herzen“ der Gemeindemitglieder weiter.
Anmerkung ca:
Ist es auszuschließen, dass das Bistum Würzburg bereits schon vor 2009 über den Missbrauch informiert war und der Pater daher in die Seelsorge versetzt wurde?