Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat im Streit mit der Köllerbacher Pfarrei um den Umgang mit dem früheren Pfarrer Guido Johannes Ittmann Fehler der Bistumsleitung eingeräumt und sich dafür entschuldigt.
Darin wird klargestellt, dass Ittmann entgegen anderslautenden Gerüchten nicht in Sexualstraftaten verwickelt war und zu keiner Zeit deshalb vom Dienst suspendiert worden ist. Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der Gemeinde hatten eine entsprechende Klarstellung seit rund zwei Jahren vom Bistum verlangt.
Ittmann hatte vor drei Jahren Missbrauchsfälle angezeigt und daraufhin eine Serie von Drohbriefen erhalten, die nach seinen Angaben einen „eindeutigen Bezug zu den Missbrauchsfällen“ hatten. Später gingen in der Gemeinde zudem Gerüchte um, Ittmann habe sich bei einer früheren Tätigkeit in der Jugendseelsorge in Berlin etwas zu Schulden kommen lassen. Ittmann warf dem heute in St. Wendel als Pfarrer tätigen Leist vor, diese Gerüchte selbst gestreut zu haben.
Leist hatte die von Ittmann angezeigten Missbrauchsvorwürfe seinerzeit als „Gerüchte“ bezeichnet, die sich nicht erhärtet hätten. Tatsächlich hatte aber ein Opfer die Vorwürfe im Zuge staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen bestätigt. Allerdings wurde das Verfahren später aus Verjährungsgründen eingestellt.
In der jetzigen Erklärung des Bischofs und der Laiengremien wird festgestellt, dass „Fehler passiert sind, sowohl vor Ort als auch von Seiten des Bistums“. Wörtlich heißt es darin: „Sowohl die Bistumsleitung als auch die Verantwortlichen vor Ort entschuldigen sich für die Fehler, die sie zu verantworten haben.“
Die Erklärung enthält pikanterweise einen Zusatz, der nur von den Laien, nicht jedoch von Ackermann unterzeichnet wurde. Darin wird Ittmann und „engagierten Mitgliedern“ der Pfarrei für ihre Arbeit „in schwieriger Zeit“ gedankt. Das Bistum wollte gestern auf SZ-Anfrage nicht erläutern, warum der Bischof das nicht unterschrieben hat.