Freitag, 20. September 2013

Bistum Trier / Südafrika: "Prälat Prassel, der Vorgesetzte von Pfarrer K., ließ sich auf kein Gespräch ein und klagte die Eltern als die Schuldigen an."



Bischof Ackermann bei der Ernennung von Monsignore Dr. Peter Prassel zum Prälaten



"...Vielmehr wurde die Familie von Prälat Dr . Peter Prassel (damaliger Leiter des Auslandssekretariats der
Deutschen Bischofskonferenz), bei einem Besuch im März 2008 in der Gemeinde in Johannesburg mit den
Worten unter Druck gesetzt „sollte der Fall nach außen dringen, wäre eine Wiedergutmachung nicht möglich“.

Empörend findet die Mutter auch, dass die Bischofskonferenz K. den Pfarrer Stefan Hippler als Seelsorger zur Seite gestellt habe.

Kurz nach Bekanntwerden der Vorfälle im Erstkommunion-Camp besuchte der damalige Leiter des katholischen Auslandssekretariats, Dr. Peter Prassel, unsere Gemeinde und wohnte der Jahresvollversammlung am 9. März 2008 bei. Doch statt einer erhofften Anhörung der betroffenen Eltern beschränkte sich Prälat Prassel darauf, folgendes Statement abzugeben:


Zitat (verbatim):

,,Ich muss Ihnen eine Mitteilung machen: 
Erstens, es liegt eine Anzeige gegen Pfarrer K. vor.
Zweitens, diese Anzeige ist voreilig gemacht worden.
Drittens, die Kirche hat ein internes Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Viertens, sollte der Fall nach außen dringen, ist eine Wiedergutmachung nicht möglich.
Fünftens, ich bin nicht bereit, hierzu Fragen zu beantworten oder eine Diskussion zuzulassen."


Der Gemeinde wurde ein Redeverbot erteilt.

Nach seiner Rückkehr aus Südafrika legte Dr. Prassel völlig überraschend sein Amt als Leiter des katholischen Auslandsekretariats nieder (Verlautbarung des Vatikans vom Gründonnerstag, 20.03.2010.)

Man hätte nach Bekanntwerden der schwerwiegenden Anschuldigungen gegen Pfarrer K. vermutet, dass dies Anlass genug sei, ihn sofort vom Amt zu suspendieren. Er blieb jedoch noch ein gutes Vierteljahr im Amt, wurde erst in der Woche vom 19. Mai 2008 suspendiert.

Dies hatte zur Folge, dass es zu Ausgrenzungen der Betroffenen in der Gemeinde kam. Durch das verhängte Redeverbot wurde nie offen über den Fall informiert – die Gerüchteküche hatte Hochkonjunktur.

Als die südafrikanische Polizei Pfarrer K. in Folge unserer Anzeige verhörte, ist ihm von Anfang an ein Priester zur Seite gestellt worden.

Die Diözese Johannesburg leitete gemäß den „Leitlinien“ eine Voruntersuchung des Falles ein, stellte diese dann aber ein, als die südafrikanische Staatsanwaltschaft im Mai 2008 die Ermittlungen begann. Ein Kontakt mit uns wurde seit dieser Zeit nicht gehalten.

Am 10. Mai 2008 richteten wir einen Brief an Erzbischof Zollitsch, in dem wir u. a. schrieben:
“… Insbesondere hatten wir ein aktives, sofortiges, menschliches seelsorgerisches Handeln in Fürsorge für die Opfer erhofft, wozu auch Gespräche mit den Kindern und ihren Eltern gehört hätten …”

Am 17 Juni 2008 erhielten wir das Antwortschreiben auf unseren Brief, verfasst vom Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Dr. H. Langendöfer, in dem uns mitgeteilt wurde: “… Sollte sich der Verdacht gegen Pfarrer K. [...] als begründet erweisen, werden wir selbstverständlich Hilfen anbieten, wie sie in den Leitlinien für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz vorgesehen sind …"