Die katholischen Bischöfe haben die Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch überarbeitet und teilweise verschärft. Der kirchliche Missbrauchsbeauftragte Stephan Ackermann ist zufrieden, Opferverbände sind enttäuscht.
"Faktisch haben wir damit eine Nulltoleranz", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Er könne doch keinen Priester mehr in der Seelsorge einsetzen, zu dem die Gläubigen kein Vertrauen mehr hätten und dessen Ansehen beschädigt sei.
Opferverbände hatten immer wieder kritisiert, dass auffällig gewordene Seelsorger zwar nicht mehr in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt würden, dafür aber etwa in Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Nach den neuen Leitlinien dürften die Hürden für einen solchen Seelsorgeeinsatz deutlich höher liegen. Thomas Schnitzler, Sprecher der Trierer Opferinitiative Missbit, ist dennoch enttäuscht. Es handele sich dabei um eine Gummivorschrift, der Ermessensspielraum sei viel zu groß, sagte Schnitzler unserer Zeitung. Auch im Bistum Trier seien nach wie vor Priester beschäftigt, die einst Kinder oder Jugendliche missbraucht hätten.
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