Die katholische Kirche in Italien steht wegen ihrer neuen Missbrauchs-Leitlinien in der Kritik. Angesichts der öffentlichen Empörung betonte die nationale Bischofskonferenz, die Leitlinien entsprächen dem italienischen Recht.
Die Kritik richtet sich vor allem dagegen, dass die Bischöfe nicht verpflichtet werden, Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch der Polizei zu melden. In den am Freitag vorgelegten Leitlinien ist lediglich von einer "moralischen Pflicht" die Rede, die Verletzlichen zu schützen und "zum Gemeinwohl beizutragen".
Die Leitlinien stießen vor allem unter Opfervertretern übel auf. Ihnen zufolge offenbaren sie "den Widerspruch zwischen dem, was Vatikan-Verantwortliche zu Missbrauch sagen und dem, was sie tun".