Aufklärung, jetzt aber richtig? Die katholische Kirche hat mit langem Vorlauf eine neue Expertengruppe zusammengestellt, die Missbrauchsfälle in 27 deutschen Bistürmern aufarbeiten soll. Die Opfer sind trotzdem alles andere als erleichtert.
"Die Opfer sind die eigentlichen Experten", sagt Professor Harald Dreßing. Deshalb sollten ihre Geschichten gehört werden. Deshalb sollten sie im Beirat mitarbeiten, bei der Entwicklung der Forschungsinstrumente und erst recht später bei der Interpretation dessen, was in der katholischen Kirche geschah: warum Kinder und Jugendliche Opfer von sexueller Gewalt wurden, warum die Täter geschützt, warum Priester und Ordensleute zu Tätern wurden und was die Taten bis heute für die Opfer bedeuten.
Nur: Die Betroffenen, die im Mittelpunkt stehen sollen, sitzen an diesem Montag nicht vorn auf dem Podium in Bonn. Sie sind sauer und enttäuscht: "Ein Jahr hat es gedauert, bis nun ein Forscherteam vorgestellt wird - mit uns hat in dieser Zeit niemand den Kontakt gesucht", sagt Matthias Katsch von der Betroffenen-Vereinigung Eckiger Tisch. Es holpert auch beim zweiten Anlauf der katholischen Bischöfe, die Missbrauchsfälle in den 27 deutschen Bistümern wissenschaftlich aufzuarbeiten.
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