Donnerstag, 16. Januar 2014

Nach Bekenntnis zu Tochter: Kirche verbietet Pfarrer Äußerungen zum Zölibat

Oberhaid. "Ich habe eine Tochter" - mit diesen Worten hatte der Pfarrer Stefan Hartmann aus dem oberfränkischen Oberhaid vergangene Woche Schlagzeilen gemacht. Das Medieninteresse an dem Fall ist groß. Jetzt hat ihm die Kirche vorerst verboten, sich öffentlich weiter zum Thema Zölibat zu äußern.

"Ab sofort haben Sie sich jeder weiteren Äußerungen zum Zölibat und anderen damit zusammenhängenden Themen zu enthalten", heißt es in einem Ermahnungsschreiben des Erzbischölfichen Ordinariats Bamberg.

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"Sehr geehrter Herr Pfarrer Dr. Hartmann!
1.Sie haben im Bayerischen Rundfunk und andernorts den Zölibat als "Anachronismus, der vielen Menschen und der Kirche schadet" bezeichnet. Damit stelllen Sie sich expressis verbis gegen Aussagen zum Zölibat im "Dekret über Dienst und Leben der Priester" des Zweiten Vatikanischen Konzils "Presbyterium ordinis" Nr. 16.
2.Durch Ihre medialen Auftritte und Äußerungen in Fernsehen, Presse und social media verursachen Sie für die kirchliche Gemeinschaft Schaden und Verwirrung ((vgl. c.1741, Nr. 1 und c. 1373 CIC).
3. Sie vereinnahmen den Hl. Vater Papst Franziskus, Hochwürdigsten Herrn Staatssekretär Kardinal ren. Parolin und Erzbischof Schick für Ihre Äußerungen gegen den Zölibat. Alle drei Genannten haben ausdrücklich ihre Wertschätzung für den Zölibat gemäß PO 16 ausgesprochen und Möglichkeiten über Ausnahmen von Versprechen des Zölibates vor der Diakonenweihe erwähnt. 
4. Im Jahr 2012 haben Sie bei zwei Landeskirchen versucht, als evangelischer Pfarrer Anstellung zu finden. Diese Versuche haben Sie zwar abgebrochen, sich aber nicht von diesem Unterfangen distanziert.
Wir werden in Kürze ein Gespräch mit Ihnen führen. Ab sofort haben Sie sich jeder weiteren Äußerungen zum Zölibat und anderen damit zusammenhängenden Themen zu enthalten.
Mit freundlchen Grüßen
Georg Kestel, Generallvikar                                     Dr. Heinrich Hohl, Notar "


Quelle: fb

16. Januar 2014 um 13:10

wie eben gepostet erhielt ich eine "Monitio" (Ermahnung), die mir "jede weitere Äußerung zum Zölibat und anderen damit zusammenhängenden Fragen" untersagt. Außerdem enthält sie aus meiner Sicht falsche Sachbehauptungen und Interpretationen. Wenn ich der kirchlichen Gemeinschaft "Schaden und Verwirrung" gestiftet habe, bedaure ich das, es war nicht meine Absicht, sondern ich wollte zu Klarheit und Offenheit beitragen. Ich habe lediglich die vom des. Staatssekretar Parolin gestattete Redefreiheit für dieses Thema in Anspruch genommen und mich keineswegs generell gegen ein zölibatäres Leben und Zeugnis ausgesprochen.
Ich werde mich vorerst einen Monat an das Schweigediktat halten und sehe einem kirchlichen Verfahren entgegen. Dabei behalte ich mir die Appellation an die Deutsche Bischofskonferenz und an den Hl. Stuhl vor.