Der Kirche wird vor allem vorgeworfen, nicht energisch genug eingeschritten und die Taten vertuscht zu haben.
Sara Oviedo, die Chefermittlerin für Menschenrechte in dem Ausschuss, sagte, die Kirche habe sich Mühe gegeben, die Missbrauchsfälle verborgen zu halten. "Und warum wird nicht mehr für Transparenz getan?", fragte sie. Der Vatikan hatte die Weigerung, konkrete Angaben zu Missbrauchstätern vorzulegen, unter anderem damit begründet, dass er keine staatliche Verantwortung für Kircheninstitutionen und deren Angestellte in anderen Ländern habe. Komiteemitglieder erwiderten, der Vatikan habe jedoch sehr wohl eine "moralische Verantwortung". Sie äußerten auch Kritik daran, dass manche Geistliche trotz Missbrauchshandlungen nicht aus dem Kirchendienst entfernt worden seien.
"Der Heilige Stuhl hat es kapiert"
Bischof Charles Scicluna, der frühere Ankläger für Sexualverbrechen im Vatikan, gestand ein, dass der Heilige Stuhl zu langsam auf die Missbrauchsfälle reagiert habe. Nun fühle sich der Vatikan aber der Aufarbeitung verpflichtet. "Der Heilige Stuhl hat es kapiert", sagte der Bischof. Es gebe "bestimmte Dinge, die anders getan werden müssen".