Sonntag, 20. Oktober 2013

Das Wort zum Sonntag von Stephan Kronenburg: "Wir, die wir verschweigen und falsch aussagen"


Kronenburg lässt "nicht genannt" in "man kenne nicht" ändern


Stephan Kronenburg, ca. 10.00h

"Wenn man sich mit "Limburg" befasst, lohnt (zumindest nebenbei) auch ein Blick darauf, wie manche Medien berichten. Ein Beispiel:
Bei Spiegel Online ist heute zu lesen, dass katholische Bistümer "grob falsche Angaben" zu ihren Vermögen machen. Offensichtlich als Beispiel wird das Bistum Münster genannt, das angeblich "stattliche Werte" verschwieg. "Nicht genannt wurden 38 Immobilien" heisst es weiter bei Spiegel Online im Blick auf das, was wir zum Vermögen des Bischöflichen Stuhls sagen und angeblich nicht sagen.
Das passt ins Bild: vertuschen, verschweigen, die Unwahrheit sagen.
Nur: die Tatsachen sehen anders aus. Am vergangenen Montag haben wir eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der es wörtlich heißt: "Daneben (gemeint ist das Geldvermögen von 2,37 Mio €, S.K.) ist der Bischöfliche Stuhl auch Eigentümer von Immobilien." Dann werden Beispiele genannt. Und im Blick auf den Wert dieser Vermögen machen wir deutlich, dass wir diesen nicht kennen, einfach weil wir keine sogenannte "doppische" Buchführung haben. Das mag ja unbefriedigend sein, aber auch das hat mit Falschaussage oder Verschweigen nichts zu tun. Auch viele Kommunen oder etwa auch das Land NRW haben keine doppische Haushaltsführung. Die Pressemitteilung kann auch jeder selbst noch auf www.bistum-muenster.de nachlesen.
Ach ja, stellt sich zum Schluss nur noch eine Frage: Wie kommt Spiegel Online eigentlich zu den Immobilien- Zahlen, die dort heute für den Bischöflichen Stuhl veröffentlicht werden: Man glaubt es sicher kaum, aber wir, die wir verschweigen und falsch aussagen, haben sie dem Spiegel selbst geliefert.
Und jetzt könnt Ihr Euch selbst ein Urteil bilden, was von einer solchen "Berichterstattung" zu halten ist.

Einen guten Sonntag, Stephan Kronenburg"

Quelle: fb, 20.10.2013, 10.00h


                    die Passage auf "spiegel.de" , auf die sich Stephan Kronenburg bezieht:
"Auch das Bistum Münster verschwieg stattliche Werte, als es vorige Woche das Geldvermögen seines Bischöflichen Stuhls mit nur 2,37 Millionen Euro bezifferte. Nicht genannt wurden 38 Immobilien mit einer Gesamtnutzfläche von 17.322 Quadratmetern sowie Wald- und Landgebiete von insgesamt 3,1 Millionen Quadratmetern."
                    Quelle: "spiegel.de"



Stephan Kronenburg, ca. 16.50h

"SPIEGEL Online korrigiert Berichterstattung"

"Zunächst will ich allen einfach nur danken, die sich heute bislang schon hier auf unserer Facebook-Seite mit Kommentaren und Likes oder indem der Post geteilt wurde, am Thema der fehlerhaften Berichterstattung bei SPIEGEL Online beteiligt haben. Die Reichweite, die wir so erzielen konnten, war sehr groß. 

Und, um auch das noch einmal zu sagen: es geht uns weder um Rechthaberei noch darum Fehler, die in der Kirche passieren, zu relativieren. Vielleicht müssen wir auch beim Thema „Offenheit und Transparenz“ noch weiter lernen, und möglicherweise bedarf es ja hier ab und an auch des Anstoßes durch die Medien. Aber, wenn Dinge einfach anders dargestellt werden, als sie der Wahrheit entsprechen, dann müssen wir auch nicht einfach nur den Kopf einziehen und alles über uns ergehen lassen. 

In der konkreten Angelegenheit hat SPIEGEL Online die Meldung inzwischen korrigiert bzw. ergänzt. Immerhin. Noch immer enthält der Text aber Fehler, auf die ich hier schon eingegangen bin. 
Und schließlich noch eins: viele andere (am heutigen Sonntag vor allem Online-Medien) übernehmen ohne eigene Recherche das, was SPIEGEL Online (fehlerhaft) berichtet. Auch das sollte ein Alarmsignal sein und zu denken geben.

Euch allen einen guten Abend (vielleicht ja beim Münster-Tatort) und morgen einen guten, hoffentlich entspannten Start in die Woche, Stephan Kronenburg"

Quelle: fb, Bistum Münster, ca.16.50h

             


 Die abgeänderte Version auf "Spiegel.de" lautete dann:


       Quelle: SPIEGEL.de


Der Herr Bistumsprecher von Münster, Stephan Kronenburg, lässt also im SPIEGEL klarstellen, dass "man die Werte gar nicht kenne".  Was man davon halten soll,  dass sich jemand offensichtlich damit zu profilieren  versucht, indem er sich über etwas äußert, das ihm gar nicht bekannt ist und seine Unwissenheit auch noch betont, lasse ich daher einmal dahingestellt. ;-)

PS. Andere Medien, wie z.B. die "taz", blieben übrigens bei ihrer Darstellung, dass die 38 Immobilien mit einer Gesamtnutzfläche von über 17.000 Quadratmetern sowie Wald- und Landgebiete von insgesamt 3,1 Millionen Quadratmetern NICHT GENANNT worden seien.


Quelle: Screenshot, "taz.de"

Nach dieser - mit offensichtlich großen Bemühungen und seinem Ego dienender - versuchten Glanzleistung kann sich Herr Kronenburg  jetzt wieder genüsslich zurücklehnen und weiterhin alle kritischen Posts unter seinen Postings löschen, so dass manch einer auf "facebook" tatsächlich den Eindruck bekommen könne, man würde seine Postings ausschließlich liken!  - Stattdessen werden kritische Kommentare jedoch einfach nur: gelöscht!

In diesem Sinne, 


Grüße zurück ins Bistum Münster, Herr Kronenburg! ;-)