Wer schon geglaubt hatte, viel oder so gut wie alles über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche gewusst zu haben – über pädophile Priester wie Lawrence C. Murphy (USA), Tony Walsh (Irland) oder Marcial Maciel (Mexiko), über bigotte Bischöfe wie William Cousins oder Desmond Connell –, wird schnell eines anderen belehrt. Er erfährt, dass der Vatikan weltweit "Behandlungszentren" für pädophile Priester unterhält. (Der ehemalige Benediktinerpater Patrick Wall berichtet vor laufender Kamera, dass er "pro Fall" 250.000 Dollar ausgeben durfte: "Man will ja jeden Skandal vermeiden.")
Oder dass Rom kurz davor war, die Karibikinsel Carriacou zu kaufen, um daraus eine Art Teufelsinsel für pädophile Kleriker zu machen. Er erfährt, dass die katholische Kirche in Amerika bereits 80 Millionen Dollar für die Behandlung von 2000 pädophilen Priestern hingeblättert hat. Oder dass die irischen Bischöfe 1997 Post aus Rom erhielten, in der sie dringend aufgefordert wurden, Missbrauchsfälle nicht zu melden.