Freitag, 14. Juli 2023

Staatsanwaltschaft versucht Edmund Dillingers Neffe die Verantwortung zuzuschieben - Doch dieser widerspricht Darstellung der Saarbrücker Staatsanwaltschaft "in aller Deutlichkeit"

Saarbrücken – Der Neffe des Priesters Edmund Dillinger widerspricht einer Erklärung der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, wonach er der Vernichtung von Dokumenten und Fotos zugestimmt haben soll. “Ich gebe nichts frei, was ich nicht kenne”, sagte er am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er habe keine Liste mit den im Haus seines Onkels sichergestellten Fotos und Unterlagen aus Saarbrücken erhalten. Der Behauptung, er sei mit der Vernichtung dieser Dokumente einverstanden gewesen, widerspreche er “in aller Deutlichkeit”. Der 2022 gestorbene Priester wird des sexuellen Missbrauchs verdächtigt.

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hatte am Freitag bestätigt, dass ein Teil der Unterlagen und Fotografien aus Dillingers Besitz vernichtet worden sei. Generalstaatsanwalt Manfred Kost entschuldigte sich dafür und erklärte, dies sei nicht die richtige Maßnahme gewesen. Zugleich teilte die Staatsanwaltschaft mit, der Neffe habe zwar bestimmte Dinge aus Dillingers Besitz zurückhaben wollen, sei aber mit der Vernichtung der anderen Unterlagen einverstanden gewesen. 

Der Neffe sagte der KNA, er habe der saarländischen Polizei deutlich gesagt, dass er Unterlagen und Fotos in Empfang nehme, um sie anderen Stellen für eine mögliche weitere Aufarbeitung des Falls zu überlassen. Konkret nannte er beispielsweise den Betroffenenverein MissBit. (den vollständigen Artikel auf "neuesruhrwort.de" lesen)

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat am Freitag zugegeben, dass sie und die dortige Polizei durch das Vernichten von Beweismaterial im Fall Edmund Dillinger einen dicken Fehler begangen haben. Damit bestätigt die Behörde entsprechende Recherchen unserer Zeitung. Aber im gleichen Atemzug versucht sie, Edmund Dillingers Neffe Steffen die Verantwortung dafür zuzuschieben.  (rheinzeitung.de)


  • Es ist nicht das erste Mal, dass der Neffe von Edmund Dillinger einer öffentlichen Darstellung widerspricht:   Vor wenigen Monaten erst soll der Trierer "Kommissionssprecher" Professor Dr. Gerhard Robbers, Justizminister a.D., in einem persönlichen Gespräch dem Neffen geraten haben, umfängliches belastendes Fotomaterial „zu verbrennen“. - Robbers stritt diese Behauptung in einer Erklärung ab und sprach von einem "Missverständnis". Bischof Ackermann sprach Robbers daraufhin sein Vertrauen aus. - Der Neffe forderte, dass Robbers den Mitschnitt des Gesprächs offen lege. Dies konnte Robbers aber nicht: Einer internen Mitteilung von Robbers zufolge sei die Tonqualität so schlecht, dass ausgerechnet eine zweifelsfreie Abschrift der strittigen Stelle nicht möglich sei... (ca)