Freitag, 7. Juli 2023

Bistum Trier hat mindestens vier Personen trotz Missbrauchsvorwürfe in Schuldienst entsandt

Das Bistum Trier hat in den vergangenen 33 Jahren offenbar vier Personen in den Schuldienst entsandt, bei denen Missbrauchsvorwürfe bekannt waren. Aufgefallen ist das bei einer Durchsicht sogenannter Gestellungsverträge nach dem Missbrauchsfall Dillinger.
Bei der Durchsicht alter Personalakten von Bistumsbediensteten, die im Schuldienst im Saarland eingesetzt wurden, sind in vier Fällen Missbrauchsvorwürfe aufgetaucht. Das teilte Generalvikar von Plettenberg am Donnerstag dem Bildungsausschuss mit.

Einer der vier Fälle sei der ehemalige Priester aus Friedrichsthal Edmund Dillinger, dessen Fall die Überprüfung der sogenannten Gestellungsverträge ins Rollen gebracht hatte. Dillinger wurde 30 Jahre lang per Gestellungsvertrag am Max-Plank-Gymnasium Saarlouis eingesetzt, obwohl die Bistumsleitung damals von einem konkreten Fall des sexuellen Missbrauchs durch Dillinger im Rahmen einer Rom-Wallfahrt wusste.

Aufklärung noch am Anfang
Bei den drei weiteren Fällen stehe die Aufklärung noch ganz am Anfang, so Generalvikar und Jutta Schmidt-Lang (CDU) vom Bildungsausschuss. Die Vorwürfe, die in den Akten auftauchen, seien nicht aus dem schulischen Kontext. Es handele sich um Bistumsmitarbeiter, die in der Vergangenheit als Lehrer beschäftigt waren.

Bistum, Bildungsministerium und Bildungsausschuss überprüfen derzeit Personalakten bis zum Jahr 1990 zurück. (sr.de)

  • Bistum Trier schickte drei weitere Missbrauchsverdächtige in Saar-Schulen. Neben dem Friedrichsthaler Priester Edmund Dillinger hat das Bistum Trier offenbar drei weitere Bedienstete in den saarländischen Schuldienst geschickt, obwohl ihre Bistums-Akten Vermerke auf Missbrauchsvorwürfe enthielten. Wie bei dem inzwischen verstorbenen Dillinger seien die Vorwürfe bei den dreien nicht aus dem schulischen Umfeld gekommen, sondern aus dem „kirchlichen Kontext“, wie Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg am Donnerstag gemeinsam mit Professor Gerhard Robbers, dem Vorsitzenden der unabhängigen Aufarbeitungskommission Trier, im Bildungsausschuss des saarländischen Landtages erklärte. (den vollständigen Artikel auf "saarbruecker-zeitung" lesen.)