Mittwoch, 3. April 2013

nicht nur in Österreich: "Arbeitsplatzgarantie" für Kindesmissbraucher


"Aber nicht alle haben wohl gleich viel Dreck am Stecken. Über die Klasnic-Kommission, so nochmal Nico Alm, "bekommt sie [die katholische Kirche] Zugang zu intimsten Details von Missbrauchsopfern". Die Kirche könne vollkommen unkontrolliert mit den Datenbeständen verfahren. Kritiker machen unterdes deutlich, wie perfide das Ausmaß des klerikalen Verhaltens geworden sei: Ein Viertel der Kindesmissbraucher habe den Kindern mit der Hölle, mit Gewalt oder mit Versündigung gedroht.
Außerdem erhielten die Täter eine "Arbeitsplatzgarantie" seitens der Kirche; sie werden in der Regel auch nach Bekanntwerden ihrer schändlichen Taten nicht entlassen, sondern höchstens versetzt. Solche und andere empörende Zustände sollen in Zukunft durch das Bundesgesetz abgestellt werden. An detaillierten Berichten über skandalöse Zustände mangelt es derweil im Nachbarland nicht..."




“Ausnahmen müssen für alle gelten”

Das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien kämpft gegen das System der anerkannten Religionsgemeinschaften in Österreich und fordert mehr Konsequenzen bei Missbrauchsfällen in der römisch-katholischen Kirche. Mitinitiator Niko Alm im Gespräch.

Sie fordern auch ein Bundesgesetz zur Aufklärung von Missbrauch in der Kirche. Jetzt sagt die Kirche, dass sich die Opfer sowieso an das Rechtssystem wenden können. Wozu braucht es also ein Bundesgesetz und was soll da drinnen stehen?

"Es geht darum, dass die Kirche eine Organisation ist, in der sexueller Missbrauch in einer statistisch signifikant höheren Zahl vorkommt als in anderen Organisationen. Es ist ja auch so, dass bekannte Täter einfach versetzt werden oder gar im Amt bleiben. Das heißt, sie werden überhaupt nicht zur Rechenschaft gezogen. Wir sagen nur, da liegt etwas vor, wo gefälligst genauer hingeschaut werden muss. Die Forderung nach einem Gesetz hat formale Gründe. Bei einem Volksbegehren können wir nur nach einem Gesetz verlangen, dessen Formulierung dann aber wieder die Aufgabe des Parlaments ist..."