Die Aufklärung der Missbrauchsfälle ist ins Stocken geraten. Als die Übergriffe 2010 ans Tageslicht kommen, bemühen sich die Bischöfe zunächst um Offenheit. Aus heutiger Sicht aber tun sie das schon damals offenbar nur halbherzig: Die Kirche schaltet eine kostenlose Hotline - aber nur für zwei Jahre. Sie zahlt Entschädigungen - aber die genaue Höhe bestimmen nicht unabhängige Berater, sondern die Bischöfe selbst. Dem entgegen stehen die öffentlichen Beteuerungen, alles aufdecken zu wollen, was damals passiert ist. Archive sollten geöffnet und von unabhängigen Wissenschaftlern untersucht werden. Doch das ist bis heute nicht passiert. Warum dauert es so lange? Warum kommen die Bischöfe ihrem Versprechen nicht nach? Und wieso machen sie es nicht wie in den Niederlanden? Dort untersuchte eine unabhängige Kommission die Missbrauchsfälle, schnell und effektiv.