MAINZ/TRIER (dpa). Bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals muss sich die katholische Kirche nach Ansicht des Mainzer Theologen Gerhard Kruip "dringend" mit zwei Kern-Problemen beschäftigen: dem Thema Machtstrukturen und dem Thema Zölibat.
"Das sind problematische Felder, die auch hinter der Missbrauchsproblematik stehen - und bislang viel zu wenig angegangen worden sind", sagte der Professor für christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. "Es geht da natürlich auch ein Stück weit ans Eingemachte."
Es stelle sich die Frage, ob der zölibatäre Priesterberuf nicht junge Männer anziehe, die insgesamt Probleme mit ihrer Sexualität hätten, sagte Kruip - einer der Initiatoren des Theologen-Memorandums vor gut einem Jahr.