15.04.1959
WALLFAHRTEN
Der gemanagte Rock
In den Haushaltungen, Gaststätten, Geschäften, Behörden und Kirchen der Bischofsstadt Trier an der Mosel ist seit etwa Jahresfrist ein lebhaftes Planen und Vorbereiten im Gange, das jetzt hektische Formen anzunehmen beginnt: Bürger, Beamte und Klerus der 86 000-Seelen-Stadt präparieren sich darauf, demnächst tagtäglich 30 000 bis 50 000 Pilgern gegen angemessenes Entgelt Obdach, Nahrung, Andenken und Erbauung zu gewähren.
Die erhebende Aussicht auf ein gesegnetes Fremdenverkehrs-Jahr verdanken die Trierer ihrem Bischof Matthias Wehr, der sich bereits 1957 entschloß, das nach
seinen Worten "größte Denkmal", das die Menschheit von Jesus Christus besitzt, vom 19. Juli bis zum 20. September 1959 zur Schau zu stellen: den Heiligen Rock Christi, das Gewand des Religionsstifters, zu dessen Taten die Vertreibung der Händler aus dem Tempel gehört.
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