Mittwoch, 15. Februar 2012

Das große "B" vor dem Trierer Dom





Unübersehbar sollte ein großes „B“ mitten auf dem Trierer Domplatz stehen. Angefertigt von der Initiative „MissBiT“ (Opfer und Betroffene sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier), sollte es auf die Anliegen mehrerer Initiativen aufmerksam machen, die den Umgang des Bistums Trier mit dem Thema „sexuellen Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche“ scharf kritisieren.

Im Rahmen der Heilig-Rock-Tage sollte die  Initiative mit einem großen Zelt mitten in Trier präsent sein. Der Grund ist so einfach wie traurig: „Trotz der angeblichen Bemühungen um Transparenz und eine lückenlose Aufklärung muss nach 2 Jahren „Aufklärungsarbeit“ von Bischof Ackermann bilanziert werden, dass die Vertuschung weitergeht. Vorbestrafte Sexualstraftäter werden weiterhin in kirchliche Einrichtungen versetzt und der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen wird nachweislich nicht unterbunden.  Darauf sollte man mitten in der Stadt aufmerksam machen.“ Und dies dürfte auch aufgehen:  Der Andrang könnte groß werden. Interessierte, Passanten, Touristen, Menschen, die  in der Mittagspause bei dem schönen Wetter ein Eis kaufen wollen, sie alle sollen durch Angebote im Zelt der Aktion Betroffene aufmerksam werden.

Betroffene berichteten über ihren negativen Erfahrungen mit dem Bistum Trier, es gäbe eine aktualisierte Topografie mit betroffenen Pfarreien, Interessierte könnten die Einsatztätigkeiten von Missbrauchspfarrern nachverfolgen und wären erstaunt, auf wen sie in Senioreneinrichtungen oder Krankenhäusern jederzeit treffen könnten.

Das große „B“ würde leider vom Bistum Trier nicht geduldet werden. Es würde nämlich den Eingang zum "Heiligen Rock" versperren. Der Besucherstrom müsste sich somit unwillkürlich am Generalvikariat vorbeizwängen. Und was man dann dort zu hören bekäme, wäre wohl nicht medienwirksam - im Sinne der Kirche.


Außerdem müsste man darauf achten, nicht den Überblick zu verlieren: Es gäbe bestimmt noch ein großes C, ein großes D, ein großes E....


Nun gut. Die Interessierten werden also kein großes Zelt vor dem Dom vorfinden. Aber: aufgrund der großen Nachfrage werden wir trotzdem dort sein!