Mittwoch, 29. Juni 2016

Nach verheerenden Zwischenergebnissen: Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung fordert mehr Transparenz bei Missbrauchsaufarbeitung



Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat von der katholischen Kirche mehr Transparenz bei der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs gefordert. "Die Kritik der Betroffenen kann ich sehr gut nachvollziehen", sagte er. "Außerdem ist Transparenz das A und O", ergänzte Rörig gegenüber der "Passauer Neuen Presse" nach der Veröffentlichung erster Forschungsergebnisse zu Ursachen und Ausmaß der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche. Die Aufarbeitung müsse mit so vielen Details wie möglich erfolgen. "Dafür ist auch die Nennung von Namen erforderlich, und zwar nicht nur der Täternamen. Es müssen auch diejenigen in den Blick genommen werden, die Täter geschützt haben", forderte Rörig.

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18.06.2012: Bischof Ackermann und Johannes-Wilhelm Rörig 

Damals gingen beide Seiten noch von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aus. 
Nach den veröffentlichten Teilergebnissen  der MHG-Studie fordert jedoch auch der Unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung,  Johannes Wilhelm Rörig,  mehr Transparenz. Rörig wäre nach Prof. Dr. Pfeiffer nicht der erste, der nach der Zusammenarbeit mit der DBK den ernsthaften Aufklärungswillen der Kirche anzweifelt.

 "Die katholische Kirche in Deutschland und alle ihr zugehörigen Einrichtungen sollen ein sicherer Ort für die verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft sein. Dieses Ziel verfolgt die neue Vereinbarung, die am 28. Januar 2016 zwischen dem Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich, Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), und Johannes-Wilhelm Rörig, dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung (UBSKM), geschlossen wurde (...) Der Fokus in der neuen Vereinbarung, die die Zusammenarbeit mit dem UBSKM nach der ersten Vereinbarung vom 18. Juni 2012 fortsetzt, liegt auf der Entwicklung und  Implementierung von institutionellen Schutzkonzepten.
Quelle: DBK

Bereits im März 2012 hieß es: "Der Nationale Beauftragte gegen sexuelle Gewalt Johannes Wilhelm Rörig ist erschrocken über die Vorgänge in der Katholischen Kirche. Es sei "sehr misslich", dass Bischof Ackermann Pädosexuelle in seinem Bistum beschäftige, sagte Rörig der taz. Der Beauftragte drängt darauf, dass auch die Kirche bereit ist, mit der Bundesrepublik Deutschland einen Vertrag über Aufklärung und Prävention zu schließen."



  • Betroffene fühlen sich von oben herab behandelt: "Es wird leider häufig nicht auf Augenhöhe zwischen Kirchenvertretern und Betroffenen gesprochen. Betroffene fühlen sich wie von oben herab behandelt. ("nwzonline.de")