Mittwoch, 15. Juni 2016

Bistum Aachen: Vorwürfe an Kirche wegen Ex-Pfarrer - "Schachzug der Kirche verhindert, dass Vorwürfe in Südafrika aufgeklärt werden"

"Offizielle Presseerklärung zur Laisierung von Georg Kerkhoff

Eine gründliche Aufarbeitung konnte Rom durch diesen Schachzug erfolgreich verhindern. Das ist sehr bedauerlich für die Opfer von Südafrika. Damit braucht die Kirche sich nicht mehr mit der Aufklärung, der Schuldfrage und möglichen Konsequenzen für die Verantwortlichen zu beschäftigen, die Kerkhoff zumindest begünstigt und die Opfer ignoriert haben. Die Sache ist damit für die Kirche vom Tisch. Zudem warten die Opfer bis heute auf einen angemessenen finanziellen Ausgleich für das erlittene Leid und die damit verbundenen Folgen. Von den vier betroffenen Familien ging eine Familie auf das späte, spärliche Hilfsangebot des Bistums Aachen ein. Diese Familie stellte einen “Antrag auf materielle Leistungen in Anerkennung des Leids” und wurde mit 2.000 Euro abgefertigt. Dieses Geld steht in keiner Relation zu den Aufwendungen und dem erlittenen Leid des betroffenen Jungen und dessen Familie. Von Frühjahr 2008 bis Herbst 2015 sahen sich die vier betroffenen Familien aus Südafrika mit dem Fall konfrontiert. Mussten vieles über sich ergehen lassen. Mehrmalige Aussagen gegenüber Ermittlungsbehörden und dem Gericht und am Ende verschwanden auch noch wichtige Gerichtsunterlagen, die eine Verurteilung von Kerkhoff in Südafrika verhinderten. In Deutschland wollte sich die Justiz nicht mehr mit diesen Fällen beschäftigen. Für die deutschen Ermittlungsbehörden waren nur die in unserem Land ermittelten Fälle relevant. Aus diesem Grund ruhten die Hoffnungen der Opfer aus Südafrika auf dem Kirchengericht im Vatikan. Wie lässt sich dieses Verhalten der katholischen Kirche mit der angekündigten schonungslosen Aufklärung vereinbaren?
Siershahn, den 8.6.2016
Johannes Heibel
http://www.initiative-gegen-gewalt.de/htmls/frame01.htm"



Die Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hegt den Verdacht, dass die Kirche die Missbrauchsvorwürfe gegen Georg K. aus Südafrika nicht aufklären möchte.

Nach der Entlassung aus dem Priesteramt brauche sich die Kirche "nicht mehr mit der Aufklärung, der Schuldfrage und möglichen Konsequenzen für diejenigen zu beschäftigen, die K. zumindest begünstigt und die Opfer ignoriert haben", so Heibel zu den möglichen Geschehnissen in Südafrika. "Die Sache ist damit vom Tisch.

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