Dienstag, 28. Februar 2012

"Von daher werde ich auch auf weitere Mails von Ihnen nicht mehr antworten."



Kronenburg hofft laut eigener Aussage, dass es künftig gelingen wird, sexuelle Gewalt an Kindern "soweit das irgendwie möglich ist, zu verhindern".  Jedoch offensichtlich nur, nachdem  man ihn noch einmal an diese Zielsetzung erinnert hat.

Fakt ist,  dass Kronenburg in seinem u.a. Schreiben mit keinem Wort erwähnt, dass er bereit ist, mit seiner eigenen Hilfe  respektive der Hilfe des Bistums Trier,  zumindest einen Bruchteil sexueller Gewalt an Kindern zu verhindern. Ernstgemeinte Präventionsmaßnahmen  würden ja schließlich auch ein Blick in die Vergangenheit voraussetzen. Und Ehrlichkeit. Und Transparenz.  Womit wir nachweislich schon die Grenze im Bistum Trier  - zumindest was den Umgang mit sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Angehörige der katholischen Kirche betrifft - erreicht hätten.

Und unsereiner - für den jede einzelne Kinderseele zählt, die vor diesen grausamen Erfahrungen und deren Folgen bewahrt werden kann, wird umso mehr bestärkt, die Verantwortlichkeit im Bistum Trier einzufordern!


Sehr geehrter Herr Kronenburg,

ich habe auch Ihre Mail erhalten.

"Ich halte es einfach nur für einen ganz schlechten Stil, wenn Sie Mails, die ich an Sie persönlich richte, auf Internet-Seiten öffentlich machen"
Quod erat demonstrandum! Die einen sorgen für Transparenz, während die anderen schier verzweifelt versuchen, weiter zu vertuschen.

"Da geht es mir nicht darum, dass ich etwas zu verbergen hätte."
Warum betonen Sie dies so explizit? Ein weiterer Raum für Hypothesen?
"Ich denke aber, dass auf diese Weise eine gute Kommunikation nicht gelingen kann".
Sehe ich auch so. Allerdings reichen wir Ihnen die Hand. Während Sie - wie am 11.01.2012 auf bisher noch nicht veröffentlichtem Bildmaterial festgehalten wurde -  noch nicht einmal die Höflichkeit bzw. aus taktischen Gründen im Beisein der Presse die Klugheit besaßen, meine ausgetreckte Hand zur Begrüßung ohne zu zögern anzunehmen." (Bei Thomas Schnitzler kostete es Kronenburg offensichtlich noch viel mehr Überwindung, ihm die Hand zu geben) "Nein. Komunikation kann so nicht gelingen. Aber wenigstens können wir nicht sagen, wir hätten es nicht versucht!
 meine ausgestreckte Hand zur Begrüßung ohne zu zögern anzunehmen. Bei Thomas Schnitzler kostete es Kronenburg noch mehr Überwindung, ihm dies Hand zu reichen."
"Von daher werde ich auch weitere Mails von Ihnen nicht mehr antworten."


Klarstellung: ICH habe keinen Mail-Kontakt zu IHNEN aufgenommen! SIE waren derjenige, der MICH kontaktiert hat. Dieser völlig sinnlosen Satz hätte also - wenn überhaupt - von meiner Seite kommen müssen: vorausgesetzt, ich hätte einen so schlechten Stil!

"Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und hoffe sehr, dass es künftig gelingen wird, sexuelle Gewalt an Kindern soweit das irgendwie möglich ist, zu verhindern."
Diese Aussage von Kronenburg  bezieht sich auf folgende Passage meinerseits (Anmerk. ca):  


 Fazit: Kronenburg "hofft" laut eigener Aussage, dass es künftig gelingen wird, sexuelle Gewalt an Kindern "soweit das irgendwie möglich ist, zu verhindern".  Jedoch offensichtlich nur, nachdem  man ihn noch einmal an diese Zielsetzung erinnert hat.

Fakt ist, dass Kronenburg in der o.a. Mail mit keinem Wort erwähnt, dass er bereit ist, mit seiner eigenen respektive der Hilfe des Bistums,  zumindest einen Bruchteil sexueller Gewalt an Kindern zu verhindern. Im Gegenteil.  
Und unsereiner - für den jede einzelne Kinderseele zählt, die vor diesen grausamen Erfahrungen und deren Folgen bewahrt werden kann, wird umso mehr bestärkt, die Verantwortlichkeit im Bistum Trier einzufordern!

Montag, 27. Februar 2012

Richtigstellung zu u.a. Korrespondenz mit Herrn Dr. Stephan Kronenburg, Leiter des Bereichs "Externe Kommunikation" und zugleich Pressesprecher und Leiter der Bischöflichen Pressestelle des Bistums Trier


Richtigstellung


zu u.a. Korrespondenz mit Herrn Dr. Stephan Kronenburg, Leiter des Bereichs "Externe Kommunikation" und zugleich Pressesprecher und Leiter der Bischöflichen Pressestelle des Bistums Trier

"Wie Sie sicherlich schon gemerkt haben, habe ich Ihren gestrigen Eintrag auf der fb-Seite der Heilig-Rock-Wallfahrt gelöscht“.

Ja, Herr Kronenburg. Es ist mir aufgefallen, sonst hätte ich ja schließlich nicht noch in einem 2. Kommentar darauf hingewiesen, dass der 1. Kommentar gelöscht wurde. Immerhin habe ich mir verkneifen können, darauf hinzuweisen, dass der Kommentar, der hier in den Fokus geraten ist, mehrere Minuten öffentlich zu lesen war – wesentlich länger also, als ein anderer Kommentar, den ich wenige Tage zuvor gepostet habe und der bereits nach einer Rekordzeit von 90 Sekunden gelöscht wurde.

"Kritik ist auf der fb-Seite der Wallfahrt jederzeit willkommen. Das zeigt jeder Blick auf diese Seite“

Wenn jemand einen Blick auf die betreffende Seite wirft, der Scheuklappen trägt, mag Ihre Aussage tatsächlich zutreffen.

„Ich sehe aber keinen Grund dafür, Ihnen auf der fb-Seite eine Plattform zu bieten für unwahre Behauptungen, Unterstellungen und Beleidigung“ 


Herr Kronenburg!!! 

Unwahre Behauptungen meinerseits bitte ich, mir schriftlich zukommen zu lassen. Fairerweise kann ich Ihre unwahren Behauptungen ja auch belegen, was ich jedoch aus Respekt Ihnen gegenüber bisher noch nicht  öffentlich getan habe. Sollten Sie Wert darauf legen – gerne. Unsere Akten, welche die Korrespondenz zwischen dem Bistum Trier – respektive Ihnen – und  weiteren Opfern sexuellen Missbrauchs betrifft, musste vor wenigen Tagen bereits um einen weiteren Ordner erweitert werden.

Zu den Unterstellungen, die Sie mir vorwerfen: Der Begriff „Unterstellung“ bzw. Hypóthesis ist eine Aussage, deren Gültigkeit man für möglich hält, die aber nicht bewiesen oder verifiziert ist. Beispiel hierfür ist z.B. die prinzipielle Erkennbarkeit der Dinge (!).  Ihre Aussagen in den letzten beiden Jahren lassen nun einmal einen großen Raum für Hypothesen zu. Solange es ja nur Hypothesen sind, brauchen Sie sich ja auch nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Anders wäre natürlich die Situation, sollten sich die von uns aufgestellten Hypothesen in den nächsten Wochen als Fakten bewahrheiten.

Die Beleidigung, die Sie wiederum mir unterstellen, bedeutet im weiteren Sinne jede Verletzung der persönlichen Ehre eines anderen. Die Beleidigung ist die Kundgabe der Miss- oder Nichtachtung einer anderen Person.

Was die Ehrverletzung einer Person betrifft, kann ich aufgrund des sexuellen Missbrauchs durch einen Pfarrer der katholischen Kirche im Bistum Trier auch etwas sagen: Sie sollten sich glücklich schätzen, diese Erfahrungen nicht durchlebt haben zu müssen!

Dass ich Sie weder miss- noch nichtachte beweist allein schon die Tatsache, dass ich mit Ihnen kommuniziere.

„Wenn Sie weitere solche Beiträge auf die Seite stellen, werden wir Sie grundsätzlich sperren.“

Darf ich davon ausgehen, dass diese Aussage keine Drohung, sondern ein Versprechen ist?
Ohne Ihnen erneut zu nahe treten zu wollen und ganz höflichst formuliert: Ich werde auch dies überleben und die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen!

„Sie können sich möglicherweise nicht vorstellen, aber Ihr Beitrag gestern hat mich auch persönlich verletzt und getroffen“

So ein Zufall! Genau diese Worte würde ich Ihnen seit Monaten - inzwischen sogar mehrmals täglich - auch gerne zukommen lassen wollen! Und wenn wir hier von Verletzungen reden, Herr Kronenburg, schauen Sie sich doch einfach noch einmal das Video auf unserer Seite an!

Des Weiteren: Einem Opfer sexualisierter Gewalt durch einen katholischen Pfarrer im Bistum Trier, das sowohl körperlich wie seelisch verletzt und missbraucht wurde, welches ohnmächtig, voller Schmerzen nach mehreren  vergeblichen Versuchen einer vaginalen Penetration, noch über Jahre hinweg "nur" oral vergewaltigt wurde, sich halbnackt - wie "weggeworfen“ in der Ecke des Kindergartens wiederfindet, nachdem es von dem Priester bespuckt wurde, ein Opfer, welches wie der „letzte Dreck“ behandelt wurde, diesem gegenüber das Wort „Verletzung“ zu gebrauchen, sollte vielleicht erst einmal relativiert werden!

Hinzu kommt, dass Sie bei Ihrem verletzten Ehrgefühl bzw. infolge einer emotionalen Erregung folgenden Absatz offensichtlich völlig übersehen haben:


Sollte sich Ihre email an mich tatsächlich auch auf unseren Vorschlag beziehen, sich ebenso vorsichtig wie sinnvollerweise anzunähern,  um zusammen eine Lösung zu finden - ganz im Sinne des Mottos der Heilig-Rock-Wallfahrt -, wäre der Inhalt Ihrer Mail allerdings eindeutig als Absage zu deuten. Und ein weiterer großer Faux-Pas Ihrerseits.

Ich hoffe, dass ich Sie mit dieser Ultra-Kurzfassung von dem, was ich Ihnen alles zu sagen habe, etwas beruhigen konnte.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. Da ich jedoch im Moment wichtigeres und sinnvolleres zu tun habe und wir dabei sind, weitere Verbrechen im Bistum aufzuklären, die es offiziell  niemals gegeben hat, kann ich keine zeitnahe Antwort garantieren. Ich werde mich jedoch darum bemühen.

In diesem Sinne.


Die Seite

Der unerwünschte Kommentar

Die Antwort

Sonntag, 26. Februar 2012

Heute erschienen: der neue Satirebrief des Bistums Trier


  • der Satirebrief umfasst insgesamt 1.293 Wörter 
  • mit lediglich 59 Wörtern (dies entspricht 4.563031709203403 % und symbolisiert somit auch die Wertigkeit der Thematik) schreibt Bischof Ackermann darin folgendes:
"Wie sehr ringen wir gegenwärtig um den richtigen Weg der Kirche in unserer Gesellschaft und unserer Zeit. Zum Teil gibt es heftigen Streit darüber, wie Jesus seine Kirche gewollt hat und was wahrhaft katholisch ist. Die Tonlage der Auseinandersetzung verschärft sich. Das macht mir Sorgen. Umso dringlicher klingt da die Bitte des Leitwortes: »und führe zusammen, was getrennt ist«.
  •  Yeap, Herr Ackermann! Die Tonlage verschärft sich tatsächlich.  Hätte  Kronenburg aber auch  in seinen  - uns vorliegenden - Korrespondenzen nicht explizit daraufhingewiesen,  dass er sich z.B. rechtliche Schritte im Hinblick einer Verleumdungsklage vorbehält. Wäre Kronenburg  zumindest - wovon man bei einem Pressesprecher ausgehen sollte-  mit seinen Formulierungen achtsamer gewesen und hätte er sein ein oder anderes Schreiben noch einmal revidiert. Hätte Kronenburg in seiner Fehlfunktion als Leiter der Bischöflichen Pressestelle sich nicht so oft selbst widersprochen und die Versäumnisse des Bistums offensichtlich gemacht. Tja, dann hätte sich die Tonlage der derzeitigen Auseinandersetzung auch nicht in dem Maße verschärft. Und Sie als Bischof bräuchten sich weniger Sorgen um uns zu machen, könnten sich mehr auf Ihre Wallfahrt konzentrieren und darauf achten, dass wenigstens diese  nicht noch mehr in die Negativ-Schlagzeilen gerät.
  • Die Phrase  "Und führe zusammen, was getrennt ist" entwickelt sich in diesen Tagen nachweislich zu einer Killerphrase.
  • Wäre es aufgrund der o.a. sich verschlimmernden  Dramatik vielleicht nicht sinnvoll und allerhöchste Zeit, ein Zeichen zu setzen, sich der eigenen Worte zu ermahnen, als Vorbild voranzugehen, die Verantwortlichkeit ausnahmsweise mal nicht auf die anderen zu schieben und uns die Hand zu reichen? Ganz nach dem Motto: "Und führe zusammen, was zusammen gehört"? - Keine Angst, Herr Bischof, auch wir müssten dabei über unseren eigenen Schatten springen!


Samstag, 25. Februar 2012

„Die giftige, stinkende Wolke“, von der Bischof Ackermann 2010 sprach als typisches Vorzeichen eines unmittelbar bevorstehenden zerstörerischen Vulkanausbruchs



In seiner Predigt beim Priestertag während der Heilig-Rock-Tage 2010, dem Trierer Bistumsfest, ging Bischof Ackermann auf die Fälle sexuellen Missbrauchs ein und warf sowohl den Bischöfen als auch Rom „Fehler in der Kommunikation“ vor. Schuld sind offensichtlich – mal wieder – die anderen. Fakt ist jedoch, dass auch seine eigenen Priester das Vertrauen von Menschen auf grausamste Weise verraten haben.  In ebendieser Predigt versuchte Ackermann auch klarzustellen,  „dass Opfer sexuellen Missbrauchs oft ihr ganzes Leben leiden würden“.  Fakt ist jedoch: Wie die Leiden  der Opfer tatsächlich aussehen, wird Ackermann niemals - auch nur ansatzweise -  nachempfinden können. "Wie bei dem damals gerade ausgebrochenen isländischen Vulkan, so könne man den Eindruck haben, dass nun auch im Blick auf das Thema des sexuellen Missbrauchs durch Priester eine „Kruste aufgebrochen““ sei: „Eine giftige, stinkende Wolke entlädt sich“, sagte Bischof Ackermann damals. Angeblich seien viele Priester nachdenklich und aufgewühlt, schauten in die eigene Lebensgeschichte und stellten sich die Frage, ob sie auch selbst schuldig geworden seien. Dabei müsse es laut Ackermann gar nicht nur (!) um sexuellen Missbrauch gehen, sondern man müsse sich etwa auch die Frage stellen, ob man in frühen Jahren Kinder geschlagen habe oder weggeschaut habe bei  Verfehlungen anderer. Antworten auf diese Fragen – wenn man sie denn tatsächlich ehrlich beantwortet hätte – liegen allerdings nicht vor. Ackermann glaube anders als früher (man beachte, dass er erst 1963 geboren wurde und somit das „früher“ noch gar nicht so lange her sein kann(!)), "dass derjenige, der getauft und zum Priester geweiht wurde, „wirklich automatisch“ schon bei Jesus angekommen sei  und dass sein Hunger nach Leben dadurch gestillt sei." Schlussfolgerung Nr. 1: Taufe + Priesterweihe ≠ automatische Ankunft bei Jesus. Schlussfolgerung Nr. 2: Hunger nach Leben = sexueller Missbrauch.

„Christ sein und Priester sein heißt Kommen und Gehen, heißt unterwegs sein.“ Erfahrungsgemäß könnte man dies heute auch anders formulieren: „Kommen und versetzt werden“. „Und  immer wieder begegnet uns dabei auch die Gefahr abzudriften“, so Ackermann.  Offensichtlich auf Kosten der Kinder, die man euch anvertraut hat!   „Gerade die Ereignisse der letzten Zeit (zur Erinnerung: diese Worte von Bischof Ackermann stammen von April 2010!!!) machten deutlich, dass es viel an fehlgeleitetem Hunger nach Nähe und Macht auch bei Priester gebe “. „Offensichtlich befänden sich auch Priester in der Gefahr, den Hunger nach Leben anderswo zu stillen als in der Beziehung zu  Jesus Christus.“  Jawohl, Herr Bischof: die Begriffe „Hunger“ und „menschliche Nähe“ gehören zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen.  Auch zu denen eines katholischen Priesters.  Und auch zu den Priestern, für deren Einsatz Sie verantwortlich sind  und über deren Vergangenheit Sie informiert wurden!  Nein, Herr Ackermann - ist nicht mehr mit "Verantwortung auf andere schieben"!!!

In derselben Predigt rief Bischof Ackermann 2010 die Priester, aber auch alle anderen Gläubigen dazu auf, „nicht nur auf sich selbst zu hören, sondern auch auf die Stimme Jesu Christi“.  Scheinbar kennt der sich ja besser mit den menschlichen Bedürfnissen aus. Zwar,  so gesteht  Bischof Ackermann kleinlaut,  habe er kein „fertiges Rezept“, um der aktuellen Krise zu begegnen, ABER: „notwendig sei es ganz sicher, dass wir uns als Priester gegenseitig helfen (und das jetzt bitte nicht missverstehen, liebe Leser (!), Anmerk. ca)  und auch korrigieren, denn sonst werden wir abdriften von Jesus Christus". Herr Ackermann: einem Abdriften geht verständlicherweise erst einmal eine Annäherung voraus und ob diese Art der Annäherung im Sinne Jesu Christi war, wage nicht nur ich zu bezweifeln.

Schlusssatz von Ackermann: „Was äußerlich vielleicht aussieht wie ein Umweg oder ein Abweg, kann innerlich eine Bewegung auf Jesus zu sein“. Klar doch. Amen.

Fakt ist:
  • Bei einem Vulkanausbruch entleert sich auf zerstörerische Weise die Kammer des Vulkans oder Magma steigt durch Spalten und Bruchstellen direkt aus dem Erdmantel aus.
  • Der Grund dieses Phänomens liegt in der Tiefe, wo Temperaturen von 1000-1300 °C herrschen. Das schmelzende Gestein  dehnt sich aus und die dadurch entstehenden Gase erhöhen mit der Zeit den Druck. Überschreitet der Druck einen kritischen Punkt, bricht ein Vulkan aus.
  • Explosive Ausbrüche, die im Allgemeinen entweder durch Überhitzung oder durch besondere chemische Zusammensetzungen von Magmen ausgelöst werden, können schlagartige kubikkilometergroße Gesteinsmassen in die Luft sprengen. Solche Ausbrüche können Flutwellen und Tsunamis hervorrufen.
  • Falls bei derartigen Ausbrüchen das Vulkangebäude ganz oder teilweise in sich zusammenbricht, können sich heiße Glut- und Aschewolken oder auch Pyroklastische Ströme mit großer Geschwindigkeit lawinenartig hangabwärts bewegen und dabei alles mitreißen und unter sich begraben.  
  • Die effusiven Ausbrüche hingegen produzieren vor allem flüssige und halbflüssige Laven. Bei diesen Vorgängen ist das Magma nicht so stark mit Gasen durchsetzt, jedoch viel heißer und flüssiger.
  • Innerhalb weniger Stunden können bei solchen Ausbrüchen durch die Vulkanschlote einige Kubikilometer Magma aufsteigen. Der gewaltige Druck und die vehement entweichenden Gase stoßen alte Reste des Pfropfs nach oben, wobei glühende Lavafetzen und Felsbrocken aus der Kraterwand mitgerissen werden.  Der Materialstrom rast mit einer Geschwindigkeit bis zu mehreren hundert Metern pro Sekunde im Schlot empor und bildet oberhalb des Kraters eine Erruptionssäule, die bis in die Stratosphäre reicht. 


Fazit: 
Herr Ackermann! Am genauesten werden vorbereitende Vulkaneruptionen durch das Erfassen von vielen kleineren Beben festgestellt, die sich innerhalb einer kurzen Zeit in einem bestimmten Gebiet ereignen – respektive im Bistum Trier. Das Seismometer schlug definitiv im Jahr 2010 ruckartig aus und schien sich – aufgrund Ihrer Medienmanipulation mit Hilfe des „Trierischen Volksfreundes“ und Bistumssprecher Kronenburg – zu beruhigen:  Tatsächlich befindet sich die Wahrheit jedoch  auf dem Weg nach oben,  die harten Gesteinsmassen der Vertuschung werden durchbrochen.  Und selbst, wenn das Seismometer nicht ruckartig sondern schnell ausschlägt, und das Beben sehr langsam und gleichmäßig immer schwächer zu werden scheint, ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der Vulkan unter sehr hohem Druck steht und er jeden Moment eruptieren kann.  

Der kleine "Trierische Volksfreund", dem es auf unrühmliche Weise immer wieder gelingt, eine nachweislich seriöse Berichterstattung zu unterbinden und für den offensichtlich kein besserer Begriff als "Medienmanipulation" zutreffender sein kann (dank Kronenburgs Unterstützung), wirbt im Zusammenhang mit der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 erneut für die Basilika St. Matthias als Station einer Pilgerroute. Mit keiner Silbe erwähnt wird ein weiterer trauriger Hintergrund von St. Matthias:







Inzwischen scheint es auch verständlich, warum Bischof Ackermann erstmalig auf die Bitte um einen besonderen Ablass in Rom für die Wallfahrt verzichtet hat. Dadurch wäre nämlich nicht nur das ökumenische Miteinander wirklich schwierig geworden - sondern auch sein Umgang mit der Thematik des sexuellen Missbrauchs durch die Priester in seinem eigenen Bistum. Noch mehr Öl ins Feuer seines eh schon brennenden Bistums zu gießen, scheint selbst Bischof Ackermann sich nicht zu getrauen. Ein einziger Funke könnte schließlich eine Explosion auslösen. 


Heute beim Googeln: "Der Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt, Bätzing, sagte, der Schrein mit dem angeblichen... Dazu werden rund 500 000 Pilger aus aller Welt in Trier erwartet. ... Der Mann ist bereits wegen anderer exhibitionistischer Handlungen polizeibekannt."

Heute beim Googeln:

"Der Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt, Bätzing, sagte, der Schrein mit dem angeblichen... Dazu werden rund 500 000 Pilger aus aller Welt in Trier erwartet. ... Der Mann ist bereits wegen anderer exhibitionistischer Handlungen polizeibekannt."

Katholiken und Protestanten fragen sich kopfschüttelnd: „Welches Signal wird da ausgesandt???“





  • Nach katholischem Verständnis gehört der Ablass zum absoluten „Herzstück“ einer jeder Wallfahrt.    ( Bußtat -> Pilgerreise -> Beichte –> Kommunion -> Gebet im Anliegen des Papstes = Sündenablass)
  • Erstmalig nach jahrhundertelange Tradition raubt Bischof Ackermann der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 dieses Herzstück, um nach eigener Aussage  die neuen „ökumenischen Beziehungen nicht zu konterkarieren“. (Skurilerweise wird das Verb „konterkarieren“ synonymisch mit „durchkreuzen“ ersetzt (autsch!)). 
  • Was Bischof Ackermann und – wie könnte es auch anders sein – auch sein Pressesprecher Kronenburg bei den derzeitigen „Vibrationen des Bischofs“ offensichtlich nicht bemerken wollen, ist folgende Tatsache: Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier. Dabei ist diese Aussage noch ausgesprochen harmlos, denn Luther hatte es schließlich deutlicher formuliert:  Er sprach damals von der „Bescheyßerei zu Trier“.  
  • Auf der Landessynode in Bad Neuenahr bekam selbst Präses Schneider jetzt den Unmut aus den eigenen evangelischen Reihen zu spüren:  Mehrere Delegierte äußerten Zweifel daran, dass eine Wallfahrt zu einer Reliquie mit protestantischen Grundsätzen im Einklang stehe. Ein Diktum von Margot Käßmann, der ehemaligen Ratsvorsitzenden, variierend ("Nichts ist gut in Afghanistan"), formulierte ein Synodaler: "Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier".
  • Der Vorsitzende der Evangelischen Sammlung im Rheinland, Pfarrer Wolfgang Sickinger (Mülheim/Ruhr), nannte die evangelische Beteiligung an der Wallfahrt verwunderlich: „Dem Trierer Bischof Stephan Ackermann sei zwar ein echtes ökumenisches Interesse abzunehmen. Aber ob diese spirituelle Wallfahrt der richtige Ort ist, um Ökumene herausgehoben zu praktizieren, da bin ich mir nicht so sicher“, sagte Sickinger. Schon zu Lebzeiten Martin Luthers (1483-1546) sei diese Wallfahrt kritisiert worden. Sickinger fragt ebenso irritiert wie berechtigt „Welches Signal wird da ausgesandt?“
  •  Professor Dr. Mühling, Trier, fasst darum auch die Kritik der Reformatoren folgerichtig zusammen: „Die evangelischen Theologen, nicht nur der Reformationszeit, lehnen daher ein Wallfahrtsverständnis ab, welches 
    • 1.  ein magisches Denken impliziert, 
    • 2.  im Glauben an Ablässe die sogenannte Werkgerechtigkeit forciert,
    • 3.  Christus aus dem Leben der Gläubigen verdrängt, und 
    • 4. kirchenpolitisch als Ausdrucksform eines kämpferischen Katholizismus verstanden wird. Diese kritischen Einwände haben bis heute ihre bleibende Bedeutung."
  •   Evangelischen Christen, die an der Wallfahrt teilnehmen wollen, rät Mühling, „den Christus-Charakter der Wallfahrt im Blick zu behalten und zu reflektieren, was der gemeinsame Christus für dich im Leben und für uns alle bedeuten kann“.
  •  Die Ökumene-Expertin der Evangelischen Kirche im Rheinland, Barbara Rudolph, hat die Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt als eine „gegenseitige Zumutung“ bezeichnet
  • Warum also beteiligt sich die evangelische Kirche an der Wallfahrt? EInes ist klar und muss doch vielleicht in aller Deutlichkeit noch einmal vorweg gesagt werden:  Die Heilig-Rock-Wallfahrt ist eine römisch-katholische Veranstaltung, Träger ist das Bistum Trier. Anders als z.B. beim Ökumenischen Kirchentag, der gemeinsam von den Kirchen verantwortet wurde, ist hier eine Kirche Gastgeber, die andere Kirche, bzw. die anderen Kirchen, sind Gäste. Mitglieder aus evangelischen, freikirchlichen und orthodoxen Kirchen sind an der Vorbereitung beteiligt und, vor allem in den ökumenischen Veranstaltungen, intensiv involviert. Aber Alleinveranstalter ist und bleibt das Bistum Trier
  • Es kann durchaus sein, dass in manchen katholischen Pfarrgemeinden die Wallfahrt weniger als Chance für die Ökumene denn als römisch-katholische Selbstvergewisserung wahrgenommen wird.
  • In einer Mischung aus Neugierde und evangelischer Nüchternheit, in der vielleicht auch eine Spur von Überheblichkeit zu finden ist, können Protestanten und Protestantinnen sich Auslagen in Devotionalienläden anschauen. Es gibt nicht wenige katholische Geschwister, die diese Distanz ebenso empfinden, nicht nur zum frommen Kitsch, sondern auch zu der Reliquie selbst und zur Wallfahrt. Ja, es gibt katholische Mitchristinnen und -christen, die regelrecht enttäuscht sind, dass die Evangelische Kirche bei diesem - und jetzt zitiere ich - „mittelalterlich anmutenden und leider noch fortbestehenden „Geläuff“, wie Martin Luther es ausgedrückt hat, mitmacht.
  • Es ist darum sicher eine gute protestantische Haltung, dass man aus theologischen Gründen oder ebenso aus Gründen der Fremdheit nicht an den Veranstaltungen der Wallfahrt teilnimmt.
  • Luther (1520, aus „An den christlichen Adel deutscher Nation“): „O wie schwere, elende Rechenschaft werden die Bischöfe geben müssen, die solchen Teufelsspuk zulassen und Nutzen davon 3 empfangen! Sie sollten die ersten sein, die diesem wehrten; aber so meinen sie, es sei ein göttliches, heiliges Ding, und sehen nicht, dass der Teufel solches treibt, um die Gier zu stärken, falschen, erdichteten Glauben aufzurichten, Pfarrkirchen zu schwächen, Tavernen und Hurerei zu mehren, wodurch sie unnütz Geld und Mühe verlieren, und nur das arme Volk an der Nase herumzuführen“
  • Auch reformierte Theologen lehnten Wallfahrten ab: Zwingli wegen der „Werkgerechtigkeit“ (Auslegung der Thesen 1523), Calvin wegen des magischen Verständnisses der Reliquien, das er als Götzendienst abtat (1543). Und Bullinger sprach davon, dass „sehr viel Abgeschmacktes, Unnützes und völlig Unerträgliches“ zu finden sei (Confessio Helvetica Posterior, 15. Kap., 1566).
  • Nach Jahrhunderten der Abgrenzung, nach langer Zeit der römisch-katholischen Selbstdarstellung, die mit der Wallfahrt im Jahr 1844 ihren Höhepunkt fand, gab es 1996 die  herzliche und dringliche Einladung von Bischof Spital an Präses Beier, sich gemeinsam auf den Weg zu machen: und zwar nicht gegeneinander - sondern miteinander. Es war die Einladung an die ärgsten Kritiker der Wallfahrt, diese alte kirchliche Tradition nun in einer Weise neu  auszulegen. Das muss man sich erst einmal zumuten – auf beiden Seiten. Es musste  zunächst manches aus dem Weg geräumt werden, was sich in den Jahrhunderten angesammelt hatte. Dazu gehörte unter vielen anderen Aspekten, dass die Echtheit des „Heiligen Rockes“ entmythologisiert wurde. Der neue Flyer der Wallfahrt von 2012 spricht lediglich von einem „Symbol“.
  •  Schon Ulrich von Hutten sprach vom „alten, lausigen Wams“, während andere vom „heiligen Lappen“ sprechen
  • "Pardon, Herr Bischof Ackermann, aber Heilig-Rock-Wallfahrt ohne Ablass - das ist Oktoberfest ohne Bier"




Fazit: Die Welt der Reliquien ist eine ganz seltsame. Es scheint ein menschliches Bedürfnis danach zu geben, das Göttliche in Gegenständen erblicken zu wollen. Ziel: Heil und Erlösung. Dies an solches wäre noch nicht einmal zu verurteilen, wenn nicht Betrug und Geschäftemacherei hinter solch einer Inszenierung stünden und ein ebenso eindeutiges Bestreben, jene gutgläubigen und bedürftigen Menschen für dumm verkaufen zu wollen.

Freitag, 24. Februar 2012

Besucherzahlen der Heilig-Rock-Wallfahrten seit 1810 auf einen Blick




Besucherzahlen der Heilig-Rock-Wallfahrten seit 1810 auf einen Blick
(Diagramm: ca)

1891:
  • aufgrund Pressemeldungen in Rom, Paris, London und Kairo über die Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt, die der damalige Bischof Michael Felix Korum organisierte, kamen relativ viele Pilger

1933:
  • Anlässlich des Heiligen Jahres fand die Ausstellung des Heiligen Rocks unmittelbar nach Abschluss des Reichskonkordats statt. Die hohe Besucherzahl könnte u.U. auch darauf zurückzuführen sein, dass den Pilgern der damaligen Zeit einen Ablass ihrer Sünden gewährleistet wurde.

2012:
  • Bischof Ackermann hat am 17. Februar 2010 im Rahmen einer Audienz in Rom auch Papst Benedikt XVI eingeladen. Dieser lehnte jedoch ab.
  • erstmalig nimmt die Evangelische Kirche im Rheinland an der Heilig-Rock-Wallfahrt teil: "ökumenisches Prinzip" oder doch  "ökonomisches Prinzip"?
  • um die "ökumenischen Beziehungen nicht zu konterkarieren"  hat Bischof Ackermann erstmalig auf die Bitte um einen besonderen Ablass in Rom für die Wallfahrt verzichtet und somit für reichliches Unverständnis auf katholischer Seite gesorgt. Ackermann am 01.02.2012: "Ich habe in der Tat darauf verzichtet, jetzt nochmals eigens eine Art von Jubiliäums-Ablass zu beantragen, weil dadurch natürlich das ökumenische Miteinander wirklich schwierig geworden wäre". Die eingeladenen Protestanten fragen sich hingegen voller Misstrauen und berechtigterweise: "Welches Signal wird da ausgesandt?"




„Jede Religion ist gut, die beste aber – die dümmste." - "Man schämt sich, ein Mensch zu sein“





In der Vorrede der ersten Auflage des „Pfaffenspiegels“ schrieb Otto von Corvin:„Die Welt ist schon oft mit einem Narrenhause verglichen worden. Der Vergleich ist für uns nicht schmeichelhaft, aber leider ist er passend. Schauen wir uns um! Wo wir hinsehen, finden wir die charakteristischen Kennzeichen eines Tollhauses…Dort erblicken wir hochmütige Narren, die sich für die Herren der Welt halten und steif und fest glauben, Gott habe dieselbe mit allen Menschen nur zu ihrem Privatvergnügen geschaffen; vor ihnen liegen Millionen noch größerer Narren im Staube, die ihnen glauben und demutsvoll gehorchen. Dort sitzt ein anderer und nennt sich Vizegott. Er liebt das Geld wie ein altrömischer Statthalter, und die Menge rennt herbei und füllt ihm die Taschen mit Gold, wofür er ihr Einlasskarten – zum Himmel gibt…Seht euch diese Leute genauer an: Ihr findet unter ihnen Wahnsinnige von allen Graden, vom rasend Tollen bis zum armen Blödsinnigen, der unter Zittern und Zagen seinen Rosenkranz betet und beständig fürchtet, der Teufel möchte ihn holen.  Wie mannigfach sind nicht die Äußerungen ihres Wahnsinns, oft grauenerregend, oft lächerlich, oft Abscheu und Zorn, oft Mitleid erweckend. Diese Religionstollheit verdient eine genauere Betrachtung, denn sie ist über die ganze Erde verbreitet und hat unsägliches Elend über die Menschen gebracht.Papst Alexander VI. sagte: “Jede Religion ist gut, die beste aber – die dümmste“. Er sprach aus, was alle Päpste vor und nach ihm dachten. „Rom kann nur herrschen, wenn die Welt dumm ist“ stand als unumstößlicher Grundsatz in ihrer Seele geschrieben, und deshalb schickten sie ihre Apostel aus, welche die Menschheit systematisch verdummen mussten…“Man schämt sich, ein Mensch zu sein, wenn man überdenkt, durch welche Mittel es den Päpsten gelang, die Geister der Menschen in ein Joch zu schmieden. Der grobe Betrug, der nichtwürdigste Eigennutz lagen so klar und offen da, dass es fast unbegreiflich erscheint, wie sie nicht auf der Stelle und selbst von dem Dümmsten erkannt wurden, besonders da die Pfaffen sich nicht einmal große Mühe gaben, ihr Tun und Treiben zu verbergen.Von allen Seiten erhoben sich zwar Stimmen gegen das tolle Pfaffenwesen; sie wurden in Flammen erstickt, und bornierte Fürsten halfen getreulich, die Ketzer zu vertilgen. Aber jeder vergossene Blutstropfen schien dem Pfaffentum einen neuen Feind zu gebären und nun begann der Kampf Roms mit der Vernunft, welche es schon längst erstickt zu haben meinte.“
„Alte und bereits beiseite gestellte Dogmen und Reliquien wurden aus der römischen Rumpelkammer wieder vorgesucht, und mit mitleidsvollen sah der Genius des neunzehnten Jahrhunderts die gläubige Herde zu Hunderttausenden nach Trier wallfahrten.“
In der Vorrede der zweiten Auflage des „Pfaffenspiegels“ schrieb Otto von Corvin:„Der sich mündig fühlende Geist der Menschheit empörte sich gegen die ihm von dem Despotismus vergangener Jahrhunderte aufgezwängten Formen, und die Regierungen wandten die schon oft erprobten Mittel an, ihn zu Unterwürfigkeit zu bringen. Die Zensur übte ihr Mat mit bornierter Strenge, Zeitungen wurden widerrechtlich unterdrückt und Schriftstelle gemaßregelt und eingesperrt. Die Kirche blieb nicht zurück: Die alten und bereits beiseite gestellten Dogmen und Reliquien wurden aus der römischen Rumpelkammer wieder vorgesucht, und mit mitleidsvollem Zorn sah der Genius des neunzehnten Jahrhunderts die gläubige Herde zu Hunderttausenden nach Trier wallfahrten, einen von dem dortigen Bischof ausgestellten, angeblichen Rock Christi anzubeten.Die Rockfahrt nach Trier empörte selbst die gebildete katholische Welt…Ich hatte die Schriften der „Kirchenväter“ und die der geachtetsten Kirchenschriftensteller zu lesen, und je mehr ich las und forschte, desto mehr wurde mir die Nichtswürdigkeit des entsetzlichen Verbrechens klar, welches die römische Kirche an der Menschheit verübt hatte, desto mehr erstaunte ich über die unerhörte Dreistigkeit und Perfidie, mit welcher es begangen wurde und noch immer begangen wird. Ich sah immer mehr ein, dass die Knechtschaft, unter welcher das Menschengeschlecht seufzt, in der Kirche wurzelte und dass all unsere Bestrebungen zur Freiheit ohnmächtig sein würden, wenn wir uns nicht zuerst von den Fesseln befreiten, in welche die Kirche den Geist der Menschen geschlagen hatte…Der religiösem Glauben entspringende Fanatismus zeigte sich überall als der entsetzlichste Feind der Freiheit, und um ihn zu bekämpfen und zu vernichten, schien es mir nötig, dem Volke nicht allein die grässlichen Folgen des Fanatismus durch historische Beispiele vorzuführen, sondern auch zeitgleich  die trüben Quellen des Glaubens selbst nachzuweisen, dessen Folge er ist.  Da nun dieser Glaube auf angeblichen Tatsachen beruht, an deren Wahrheit das Volk deshalb nicht zweifelt, selbst wenn sie der Erfahrung und der Vernunft widersprechen, weil sie von Priestern erzählt werden, an deren größeren Verstand, Wahrheitsliebe, Uneigennützigkeit und sittlichen Charakter das Volk glaubt: so habe ich zur Bekämpfung dieses Autoritätenglaubens ebenfalls für nötig gehalten, die Natur dieser Autoritäten, das heißt der Päpste und Priester, historisch zu beleuchten und nachzuweisen, dass das gläubige Volk in dieser Hinsicht von durchaus falschen Voraussetzungen ausgeht.Wer mich Lügen beschuldigt, der mag offen auftreten; ich will ihm beweisen, das, was er als Lüge bezeichnet, den Schriften eines verehrten Heiligen, Bischofs oder Prälaten wörtlich entnommen ist.Die römische Kirche ist kein Freund der Menschheit, dessen Schwächen und Gebrechen aufzudecken und zu verhöhnen mit Schande bringen könnte. Torheit und Schwäche wäre es, im offenen und ehrlichen Kampfe mit dem Todfeinde dieser Freiheit die Blößen nicht zu benutzen, die er bietet: ich stoße hinein mit aller Kraft, und wenn ich kann, nach dem Herzen.
Das Buch ist nicht für die Gelehrten, auch nicht für den Salon bestimmt, es ist für das Volk geschrieben, und damit dasselbe es lese, ist es geschrieben, wie es geschrieben ist. Sind darin vorkommende Tatsachen und Worte nicht immer anständig, dann halte man sich deshalb an diejenigen Heiligen, Päpste oder Priester, welche solche unanständigen Handlungen begingen oder unanständige Worte gebrauchten.Unsere Aufgabe ist es, die errungenen Vorteile zu benützen, und der zweckmäßigste Weg dazu, das Wissen unter dem Volke zu verbreiten und vor allem danach zu streben, den Pfaffen mit und ohne Tonsur die Erziehung der Jugend aus den Händen zu winden.“Oktober 1868
„Die in früheren Zeiten innerhalb der römischen Kirche, namentlich in den Klöstern, verübten Ruchlosigkeiten und himmelschreienden Verbrechen gehörten keineswegs allein barbarischen Zeitaltern an, sondern sind eine natürliche Folge des in der römisch katholischen Kirche herrschenden unwandelbaren Prinzips und kommen heute noch ebenso vor wie vor tausend Jahren.“
In der Vorrede der dritten Auflage des „Pfaffenspiegels“ schrieb Otto von Corvin: „Ich war freilich vollständig davon überzeugt, dass mein Pfaffenspiegel ein zeitgemäßes Buch sei; allein dennoch überraschte es mich sehr angenehm, dass bereits nah einigen Wochen eine dritte Auflage nötig wurde, welche hoffentlich nicht die letzte sein wird.Ein günstiges Geschick unterstützte die in dem Buche vertretene gute Sache dadurch, dass es gerade um die Zeit seines Erscheinens Dinge an das Tageslicht brachte, welche die in demselben aufgeführten Behauptung bewahrheiteten, dass die in früheren Zeiten innerhalb der römischen Kirche, namentlich in den Klöstern, verübten Rauchlosigkeiten und himmelschreienden Verbrechen keineswegs allein barbarischen Zeitaltern angehörten, sondern dass sie eine natürliche Folge des in der römischen Kirche herrschenden, unwandelbaren Prinzips sind und heute noch ebenso vorkommen wie vor tausend Jahren, nur in vielleicht noch schrecklicher und mehr raffinierter Nutzwürdigkeit.Als die römische Kirche noch über Kaiser, Könige und Volk unumschränkt gebot, hielten es die Pfaffen kaum für der Mühe wert, ihre Gewalttätigkeiten zu verbergen, da die Kirche selten den Willen und das weltliche Gesetz nicht die Macht hatte, die unter dem Deckmantel der Religion verübten Scheußlichkeiten zu verhindern oder zu bestrafen. Das hat sich indessen seit der Reformation und den aus derselben sich entwickelnden Revolutionen geändert. Selbst solche Kaiser und Könige, welche noch sehr geneigt wären, die römische Kirche gewähren zu lassen, weil die durch dieselbe geförderte Verdummung der Despotie günstig ist, sind von der öffentlichen Meinung, welche durch den Arm des Volkes manchmal Throne zertrümmert und Kronen – samt den Köpfen – herunterschlägt, gezwungen worden, ihrer unumschränkten Gewalt feierlich zu entsagen und ihre despotischen Gelüste hinter sogenannten Konstitutionen zu verbergen, über welche sie lachen mögen, die aber das Volk sicher zu Wahrheit machen wird, wenn es sich erst von der geistigen Knechtschaft der Kirche befreit und damit unehrlichen Fürsten alle Hoffnung auf die Rückkehr zu alten despotischen Herrlichkeit abgeschnitten hat.“ August 1869

„Wie die Kirche erscheint, wenn sie von dem sie verhüllenden Plunder der Lüge und Falschheit befreit ist“
In der Vorrede der vierten Auflage des „Pfaffenspiegels“ schrieb Otto von Corvin: „Die Notwendigkeit einer vierten Auflage des „Pfaffenspiegels“ in so kurzer Zeit ist der beste praktische Beweis, dass dies Buch den Zweck erfüllt, den ich mir vorsetzte, als ich es schrieb…Für die gebildeten Klassen der Gesellschaft ist überall die Macht des Papstes, sofern sie ihren Glauben betrifft, ein toter Buchstabe; allein diese Macht hat noch immer eine fühlbare praktische Bedeutung, solange das Fundament einigermaßen zusammenhält, auf  dem sie erbaut wurde, das ist die Dummheit des Volkes – oder um es milder auszudrücken, der „blinde Glaube“ des Volkes an ihre Berechtigung.Der offene Zweck dieses Buches ist es, auf offene und ehrliche Weise dieses Fundament zu stürzen, indem auf authentischem, historischen Weg nachgewiesen wird, dass dieser Glaube, den die römische Kirche als erste Bedingung verlangt, auf handgreiflichen Lügen und Fälschungen beruht, die von bewussten und unbewussten Betrügern dem vertrauenden Volke als Wahrheit und Tatsachen aufgetischt wurden, und dass eigennützige Pfaffen diesen „frommen Glauben“ des Volkes stets zu ihrem eigenen Nutzen und zum Schaden der Menschheit ausbeuteten.
Ich halte es für ein verdienstliches Werk, zur Beschleunigung dieses Umsturzes nach Kräften beizutragen, indem ich dem gläubig vertrauenden Volke die Gestalt der römischen Kirche zeige, wie sie erscheint, wenn sie von dem sie verhüllenden Plunder der Lüge und Falschheit befreit ist.London, im Frühjahr 1870In der Vorrede der fünften Auflage des „Pfaffenspiegels“ schrieb Otto von Corvin:
„Der Erfolg hat bewiesen, dass ich, was die „Historischen Denkmale usw.“ betrifft, das Richtige getroffen habe.
Juli 1885

Quelle: "Pfaffenspiegel, Otto von Corvin, 43. revidierte Originalausgabe (Rudolstädter Ausgabe) 

Mittwoch, 22. Februar 2012

Theologe: Kirche ist Kern-Probleme noch nicht angegangen



Triers Bischof Stephan Ackermann setzt sich seit zwei Jahren mit der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche auseinander. Aber wichtige Kernprobleme habe die Kirche noch ausgeblendet.

Jetzt komme es darauf an, im Dialogprozess mit den Bischöfen auch Veränderungen zu bewirken. „Würde jetzt jahrelang nichts passieren, verlöre die katholische Kirche das Potenzial an Gläubigen, das für Veränderungen eintreten würde“. Dann bliebe nur „ein Rest“ übrig, „der manchen Bischöfen vielleicht gut gefällt, der aber am Ende fast eine Art fundamentalistische Sekte ist.“

Dienstag, 21. Februar 2012

Ärztezeitung.de: Kirche muss Missbrauch weiter aufklären





MAINZ/TRIER (dpa). Bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals muss sich die katholische Kirche nach Ansicht des Mainzer Theologen Gerhard Kruip "dringend" mit zwei Kern-Problemen beschäftigen: dem Thema Machtstrukturen und dem Thema Zölibat.

"Das sind problematische Felder, die auch hinter der Missbrauchsproblematik stehen - und bislang viel zu wenig angegangen worden sind", sagte der Professor für christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. "Es geht da natürlich auch ein Stück weit ans Eingemachte."

Es stelle sich die Frage, ob der zölibatäre Priesterberuf nicht junge Männer anziehe, die insgesamt Probleme mit ihrer Sexualität hätten, sagte Kruip - einer der Initiatoren des Theologen-Memorandums vor gut einem Jahr.

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Montag, 20. Februar 2012

Der Bischof und sein Pressesprecher erneut in Erklärungsnot Der Schlingerkurs des Bistums geht weiter!



  • Fehlinformationen
  • Zusammenhänge, "die es nach Kenntnis" des Bistumssprechers nicht gibt
  • Formulierungen, deren Zustandekommen "nicht mehr in Erfahrungen zu bringen sind"
  • noch mehr Verstöße gegen die eigenen Leitlinien



Kronenburg scheint sich als Pressesprecher des Bistums Trier seit gestern offensichtlich einer neuen - aber ebenso wie bisher - hilflosen - Strategie bedienen zu wollen: 

Im Fall Köllerbach hielt Kronenburg vor wenigen Wochen noch dem Pfarrer vor, dass dieser "Zusammenhänge herstelle", die es nach Kronenburgs "Kenntnis nicht gibt". Somit durfte grundsätzlich und berechtigterweise angezweifelt werden, ob 

1. Kronenburgs Kenntnisse in seiner Funktion als Pressesprecher generell ausreichend sind und 
2. falls 1. der Fall sein sollte, ob Kronenburg selbst grundsätzlich in der Lage ist, Zusammenhänge zu erkennen?! Und wenn ja - in wie weit? 


Bezüglich des missglückten Einsatzes des Missbrauchspriesters in Rheinböllen gebrauchte Kronenburg am 09.05.2011 noch die Formulierung "wie immer bei Missbrauchsfällen", verweist jedoch  gestern darauf, dass er "in solchen Fällen zum Glück wenig Erfahrungen habe".

Fakt ist: Kronenburg wurde in den letzten Wochen nachweislich über weitere Fälle informiert, für die Verhülsdonk exemplarisch ist! Dass er "in solchen Fällen wenig Erfahrungen habe" wird er in seinem nächsten Statement nicht erneut als Entschuldigung bzw. Ausrede vorbringen können.

Desweiteren scheinen die Leitlinien der DBK nicht für das Bistum Trier zu gelten - wie schon so oft.  Allein im Fall des Missbrauchspriesters, der vom Bistum Trier in Rheinböllen eingesetzt wurde, wurde entgegen den eigenen Leitlinien gehandelt:


 Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger
durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz


31. Liegen tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen vor, entscheidet der Diözesanbischof über das weitere Vorgehen. Soweit es die Sachlage erfordert, stellt der Diözesanbischof die beschuldigte Person vom Dienst frei und hält sie von allen Tätigkeiten fern, bei denen Minderjährige gefährdet werden könnten (vgl. Art. 19 der „Normae de gravioribus delictis“).

 


40. Die Leitungen der betroffenen kirchlichen Einrichtungen, Dekanate und Pfarreien werden von dem Vertreter des Dienstgebers  über den Stand eines laufenden Verfahrens informiert. Sie und ihre Einrichtungen bzw.  Dekanate und Pfarreien können Unterstützung erhalten, um die mit dem Verfahren und der Aufarbeitung zusammenhängenden Belastungen bewältigen zu können. 



 


41. Gegen im kirchlichen Dienst Tätige, die Minderjährige sexuell missbraucht haben, wird im Einklang mit den jeweiligen staatlichen und kirchlichen dienst- oder arbeitsrechtlichen Regelungen vorgegangen.

 


42. Die betreffende Person wird nicht in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im kirchlichen Bereich eingesetzt

 


 43.Soweit die betreffende Person im kirchlichen Dienst verbleibt, wird ein forensischpsychiatrisches Gutachten eingeholt, das konkrete Angaben darüber enthalten soll, ob und ggf. wie der Täter so eingesetzt werden kann, dass es nicht zu einer Gefährdung von Minderjährigen kommt. Täter, bei denen eine behandelbare psychische Störung vorliegt, sollen sich einer Therapie unterziehen.

 


45. Es obliegt dem Diözesanbischof, dafür Sorge zu tragen, dass die von ihm verfügten Beschränkungen oder Auflagen eingehalten werden. Das gilt bei Klerikern auch für die Zeit des Ruhestands.

 


46. Wird ein Kleriker oder Ordensangehöriger, der eine minderjährige Person sexuell missbraucht hat, innerhalb der Diözese versetzt, und erhält er einen neuen Dienstvorgesetzten, wird dieser über die besondere Problematik  und eventuelle Auflagen unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften schriftlich informiert. 
Bei Versetzung oder Verlegung des Wohnsitzes in eine andere Diözese wird der Diözesanbischof bzw. der Ordensobere, in dessen Jurisdiktionsbereich der Täter sich künftig aufhält, entsprechend der vorstehenden Regelung in Kenntnis gesetzt. 
Gleiches gilt gegenüber einem neuen kirchlichen Dienstgeber und auch dann, wenn der sexuelle Missbrauch nach Versetzung bzw.  Verlegung des Wohnsitzes sowie nach dem Eintritt in den Ruhestand bekannt wird. 
Bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im kirchlichen Dienst, die ihren Arbeitsbereich innerhalb kirchlicher Einrichtungen wechseln, ist der neue Vorgesetzte unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften schriftlich zu informieren.




47. Eine angemessene Information der Öffentlichkeit unter Wahrung des Persönlichkeitsschutzes der Betroffenen wird gewährleistet.


Michael Ver. - "noch keine Antwort aus Rom"




Noch keine Antwort aus Rom



Bistum Trier wartet auf Entscheidung, wie es mit dem Missbrauchspfarrer V. weitergehen soll

Dierdorf. In Rom werden zurzeit nicht nur Bischöfe zu Kardinälen ernannt, sondern auch über die Einsatzfähigkeit und Einsatzmöglichkeiten von einfachen Pastoren entschieden. So momentan über die weitere Verwendung des bisherigen Dierdorfer Pfarrers v.


Noch keine Antwort aus Rom


 Wegen seines Humors und seiner Musikalität war Pfarrer Michael Verhülsdonk (hier bei einem Konzert 2009 im Martin-Butzer-Gymnasium) bei Jugendlichen äußerst beliebt. Foto: Holger Kern

V. war im vorigen Jahr überraschend aus dem Dierdorfer Amt ausgeschieden, nachdem er sich selbst angezeigt hatte wegen eines sexuellen Missbrauchs eines Messdieners vor zehn Jahren bei einer Ferienfreizeit in Gerolstein in der Eifel.  
Nachdem er Dierdorf im Sommer 2011 verlassen hatte, erfuhr man gerüchteweise, V. sei bei seiner Mutter in Köln untergekommen und wolle keine kirchlichen Ämter mehr verrichten. Später wurde unter unrühmlichen Umständen bekannt, dass der Ex-Pfarrer in Rheinböllen in einem Kloster Messen zelebriere. Dort hatte er im Dezember 2011 gegen die Auflage des Bistums Trier verstoßen, keine Kirchenveranstaltungen mehr zu leiten, bei denen Öffentlichkeit zugelassen ist.
 Ein medizinisch-psychologisches Gutachten über den Missbrauchspfarrer wurde im vorigen Jahr nach Rom geschickt, zusammen mit einer Einschätzung des Bistums über seinen Pfarrer auf Abwegen. Eine Antwort aus Rom steht bis heute aus. 
Dr. Kronenburg sagte auf Anfrage des NR-Kurier: „In solchen Fällen – mit denen wir zum Glück wenig Erfahrungen haben – ist es zum Beispiel möglich, dass der betroffene Pfarrer weiter kirchliche Aufgaben erfüllen darf mit der Auflage, nicht mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.“
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Samstag, 18. Februar 2012

Seelsorger im Bistum Trier sollen ab Juni Facebook als "pastorales Feld und Werkzeuge erproben" - Der zukünftige Arbeitsplatz von Missbrauchs- priestern?





Ab Juni werde ein "Social- und Multimedia-Redakteur" für das Bistum tätig sein. Zudem sollen mehrere Seelsorger Facebook als "pastorales Feld und Werkzeug" erproben.  
Da stellt sich doch als erstes die Frage, ob dieser Arbeitsbereich für die vorbestraften Sexualstraftäter in der Kirche erschaffen wurde? Weil:  Bischof Ackermann  wusste am 11.01.2012 nach eigener Aussage ja noch nicht, wohin mit ihnen  (Ich erinnere an den scharf kritisierten Guantanamo-Vergleich von Bischof Ackermann). Und plötzlich scheint sich da ein komplett neuer Arbeitsbereich aufzutun!


Wenn man sich heute auf fb umschaut, findet man dort mindestens einen Missbrauchspriester aus dem Bistum Trier. Beziehungsstatus charmant: "single" - während die meisten anderen Priester an Gott "vergeben" sind. Seine Freundesliste: überwiegend Kinder und Jugendliche. Blondinen bevorzugt.  Derselbe Missbrauchspriester, dessen konkretes Einsatzfeld u.a. "die Begleitung der Opfer bzw. der Angehörigen von Gewalt- und Sexualdelikten" war. (Quellen liegen vor) Sollte dies wirklich im Sinne des Bistums Trier sein? 

Auf den "social-media-Redakteur" sind wir auch gespannt. Kronenburg steht zur Zeit zu sehr in der Kritik. Ernst Mettlach hat sich seinen faux-pas bereits am 11.03.2010 geleistet und nach der "Wulff-Methode" per Telefon gedroht:

"Der Versuch von PUBLICUS TREVERENSIS telefonisch bei der Pressestelle nachzufragen, ob sich inzwischen Missbrauchsopfer im Trierer Bistum gemeldet haben, scheiterte. Redakteur Ernst Mettlach von der bischöflichen Pressestelle bestand darauf, eine formelle Email-Anfrage zu dieser Nachfrage zu erhalten. Auf den Hinweis, es gehe nur darum, eine allgemeine Aussage zu erhalten, ob überhaupt Missbrauch im Bistum Trier von Betroffenen mitgeteilt wurde, verweigerte der Redakteur die entsprechende Auskunft. Nachdem PUBLICUS TREVERENSIS Herrn Mettlach mitteilte, man werde dann eine Meldung verfassen, dass keine Auskunft erfolgt sei, wurde Herr Mettlach drohend. "Wenn Sie eine solche Meldung verfassen, werden Sie Ärger bekommen", sagte Herr Mettlach." 
          weiterlesen (inkl. der Kommentare)


Also, mal schauen, wer die Verantwortung dieses hochsensiblen Bereiches übernehmen möchte! Frust dürfte auch hier vorprogrammiert sein (Zitat Ackermann, 14.07.2011)

Bischof Ackermann und der Karneval - "Sogar von "Clownskostüm" ist die Rede" zitierte am 02. Juni 2009 der "Trierische Volksfreund".



Bischof Ackermann bei seiner Amtseinführung zwischen Kardinal Meisner und Kardinal Lehmann
Quelle: Tierischer Volksfreund

"Sogar von "Clownskostüm" ist die Rede" zitierte am 02. Juni 2009  der "Trierische Volksfreund". 


Damals liefen "erzkonservative Katholiken" (als solche bezeichnet Seydewitz offensichtlich die Menschen, die sich wagten, das Gewand in Frage zu stellen)  "Sturm gegen das bunte Obergewand". Seydewitz schien in besagtem Artikel geradezu empört darüber, dass es Menschen gibt, die - verständlicherweise - von dem Bischofsgewand irritiert waren.  "Einige Kritiker vergleichen das von Ackermann getragene Messgewand sogar mit einem "Clownskostüm"" indignierte Seydwitz damals. 

Was sagte das Bistum - respektive Kronenburg, der damals schon mit Seydewitz kooperierte - zur Kritik der Traditionalisten? "Nicht ernst zu nehmen", sagt der Bischofssprecher. "Uns gefällt das Messgewand sehr gut", und auch von den Gläubigen seien die Rückmeldungen positiv. Autsch!



Der Mantel des Schweigens (der heilige Rock)


Bischof Ackermann spricht am 01.02.2012  im Zusammenhang mit der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 über die „schöne Qualität des Gemeinsamen“ und das Problem des Ablasses. „Immer wieder ist auch in diesen Tagen das Wort gefallen von einer neuen Ehrlichkeit. Und das ist, glaube ich, das Einzige, was hilft. Verbunden natürlich mit einer Sympathie für einander und Interesse aneinander. Des Weiteren wagt er es doch tatsächlich zu sagen „man wird auch nicht zu etwas genötigt, was man nicht tun will.“

Welch eine perfide Aussage im Hinblick auf die Opfer sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier.  Zum einen gibt es – mal wieder – eine neue Ehrlichkeit. Diese dürfte nach meiner Rechnung inzwischen die vierte oder fünfte Ehrlichkeit im Bistum Trier sein.  Aber die diversen Ehrlichkeiten korrelieren offensichtlich mit den ebenso vielen neuen Wahrheiten, von der die Kirche spricht. Und das ist, glaube ich, das Letzte, was hilft.   Zum anderen fallen die Worte „Symathie für einander und Interesse aneinander“. Die Sympathie scheint man den Tätern entgegenzubringen. Täterschutz wäre wohl hier die einzig richtige Formulierung gewesen.  Und das „Interesse aneinander“ kann sich definitiv nicht auf Opfer sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier beziehen. Noch weniger auf das Interesse einer Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat - zumindest was die Gerichtsbarkeit betrifft. Denn Interesse sieht per se anders aus. „Man wird auch nicht zu etwas genötigt, was man nicht tun will“.  Oha!  Sollten die Zeiten tatsächlich vorbei sein, in denen wir  – vorzugsweise- von Priestern genötigt wurden, etwas zu tun, was wir nicht tun wollten? Aktuelle Fakten sprechen dem entgegen.

Bischof Ackermanns Aussage, dass „die gesellschaftliche Situation in der wir stehen, auch unter einem gewissen Druck steht, sich zu profilieren“ stimme ich - ausnahmsweise - völlig zu.  Das Bistum Trier steht tatsächlich unter einem gewissen Druck, sich zu profilieren. Ob die derzeitige Vertuschung und weitere Verleumdung derzeitiger Verbrechen der richtige Weg ist, lasse ich an dieser Stelle mal dahin gestellt.  Selbst dem Bundespräsidenten hat diese Taktik nachweislich nichts genutzt.  

 „Heilig heißt, das ist eine Reliquie, ein Schatz, der uns vom Heiligen Gott spricht, von Jesus Christus. Und insofern würde ich sagen, dürfen wir den Heiligen Rock wirklich als heilig bezeichnen“. Wenn ich dieser Argumentation Folge leisten würde, komme ich jedoch zu einer anderen Schlussfolgerung:
Soll heißen, dass sowohl der Heilige Gott als auch Jesus Christus gewollt haben, dass sich die Vertreter der katholischen Kirche an uns vergehen? Geschahen die schweren sexuellen Verbrechen an uns im Namen des Herrn? Herr Ackermann! Unter dem „Heiligen Rock“ wurden uns Qualen zugefügt. Körperlich wie seelisch. Unter dem „Heiligen Rock“ geschah der Seelenmord. Aus dem „Heiligen Rock“  versucht das Bistum Trier mit Hilfe diverser Medien (an erster Stelle der „Trierische Volksfreund“),  mit Hilfe diverser Aussagen (an erster Stelle die sich selbst widersprechenden Worte des Bistumssprechers S. Kronenburg), sowie mit Hilfe von kläglichen Versuchen der Selbstinszenierung (siehe (Anti-) Missbrauchstreffen in Rom)  inzwischen einen  „Mantel des Schweigens“ zu kreieren bzw. zu weben. Ob gewollt oder nicht. Dies alles schadet dem Ansehen der katholischen Kirche respektive dem Bistum Trier immens. Hier wird nämlich  Öl ins Feuer - des eh schon brennenden Bistums -  geschüttet!

„Beim Ablass geht es ja von der Entstehung her um die Unheilsgeschichte, die in Gang gesetzt wird dadurch, dass jemand sündigt, dass jemand Unrecht tut, dass andere Menschen verletzt werden. Auch wenn mir meine böse Tat in der Beichte vergeben wird, so ist aber eine Unheilsgeschichte in Gang gesetzt, die damit nicht - wie z.B. im Falle einer Verletzung anderer Menschen - einfach weg ist. Die Sünde wird dem Sünder vergeben, doch auch diese weitere Dimension der Wirkungsgeschichte von Sünde muss in den Blick genommen werden, um zu sehen, was es an gemeinschaftlicher Hilfe geben kann, um auch die Folgen der Sünde, des Unheils zu mindern."

Strategisch mal gar nicht so schlecht gedacht, Herr Bischof! „Die Sünde wird dem Sünder vergeben. Die Folgen der Sünde, des Unheils zu mindern“. Genau dies ist die Bestätigung für das derzeitige Handeln. Die Sünde werden euren Priestern vergeben. Die Folgen der Sünde versucht man, durch Klageandrohungen uns Opfern gegenüber, gar nicht erst ans Tageslicht kommen zu lassen.  Die Folgen der Sünde eurer Priester werden zu mindern versucht, in dem ihre Vergangenheit verschwiegen und ein neuer Einsatzort bereitgehalten wird. Doch auch dieses Kartenhaus könnte bald zusammenbrechen!

Bischof Ackermann: "Das Schöne ist, dass der Heilige Rock - auch wenn das natürlich zunächst einmal sehr antiquiert klingt, allein schon der Ausdruck Heiliger Rock, wir sprechen vom Gewand Jesu Christi -, aber dass diese ganze Symbolik des Gewandes, des Gewebes, eines Textils ganz viele Assoziationen hervorruft. Und wir dürfen wirklich erleben, dass viele Menschen da anknüpfen können, und es soll also auch verschiedene Tücher geben, Menschen dürfen mit ihren Fäden kommen, auch individuell verschiedene Fäden mitbringen, die symbolisch für die Lebensfäden stehen sollen. Hier ist also der Webstuhl schon aufgebaut und ich konnte mit anderen zusammen auch schon mehrere Fäden dort hineinweben. Und dieses sinnfällige Tun hat auch eine schöne Qualität des Gemeinsamen, und insofern wird der Webstuhl auch dann die ganze Wallfahrtszeit über vor dem Dom stehen und Menschen können an diesem Gewebe des Glaubens mitweben."

Herr Bischof Ackermann! Ob sie es zugeben wollen, oder nicht: Die Symbolik des Gewandes, des Gewebes,  ruft tatsächlich viel Assoziationen hervor – schreckliche und menschenverachtende Assoziationen - . Wenn ein Faden für jedes Opfer sexualisierter Gewalt durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier stünde, wäre dies dann wiederum eine neue Wahrheit?

„Und führe zusammen, was getrennt ist“.  Versammelt die sündigen Straftäter aus den eigenen Reihen um euch herum. Verzeiht ihnen ihre Sünden. Deckt euch allesamt mit dem Mantel des Schweigens zu und – was weiter darunter geschieht, möchte ich eigentlich gar nicht so genau wissen.

„»Wir alle sind Jesus Christus.« Doch wir dürfen mit Stolz sagen: Wir tragen seinen Namen. Wir sind sein Leib. Er lebt in uns und wir leben in ihm.“ Stolz tragt ihr seinen Namen. Jesus würde sich schämen, wenn er wüsste mit welch falschem Stolz ihr seine Botschaft verkündet. Ebenso wie sich eure Mütter schämen für das, was ihre Söhne uns angetan haben.

„Die Kirche in unserem Land, aber auch in unserem Bistum steht in großen Herausforderungen, die – wenn sie sich verschärfen – zum Teil zu regelrechten Zerreißproben werden können.“

Erst einmal abwarten, ob Euer „Heilige Rock“ diese Zerreißprobe besteht!

Matthäus, Kapitel 006, Vers 028: „Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.“