Freitag, 29. April 2016

Bistum Münster: HIV-infiziertes Kind und sein Bruder werden bei Nacht- und Nebelaktion aus katholischem Kirchen-Camp heim geschickt

Ein Zehnjähriger aus Moers ist an HIV erkrankt, ist aber nicht ansteckend. Trotzdem mussten er und sein Bruder im Juni letzten Jahres eine Kirchen-Freizeit auf Ameland deswegen verlassen. 

Am Telefon bemühte sie sich, die Freizeit-Leiterin davon zu überzeugen, dass ihr Sohn nicht ansteckend ist. Da es Sonntag war, war sein Arzt nicht zu erreichen. "Und bis zum nächsten Morgen wollte die Lagerleitung nicht warten", berichtet die Mutter "RP Online".

Duisburger Aids-Hilfe kritisiert Kirchengemeinde scharf

Weil sie verzweifelt und enttäuscht war, wandte sich die Mutter der beiden Jungs an die Duisburger Aids-Hilfe. Dessen Geschäftsführer, Dietmar Heyde, trat jetzt an die Öffentlichkeit und verurteilte das Verhalten der Kirchengemeinde scharf. Die Entscheidung sei katastrophal, das sei Diskriminierung von HIV-positiven Menschen, so Heyde.


den vollständigen Artikel auf "focus.de" lesen

  • Moers.  Offenbar wegen seiner Immunschwäche wurde ein Junge aus Moers von einer Ferienfreizeit nach Hause geschickt. Die Aidshilfe machte den Fall publik. Warum der Sohn und auch sein Halbbruder nach Hause geschickt wurden, sei ihr bis heute nicht beantwortet worden, so die Mutter. Der für die Gemeinde verantwortliche Pfarrer weilt derzeit bis Sonntag in Rom und konnte gestern für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

den vollständigen Artikel auf "derwesten.de" lesen


  • Die Entscheidung, den Zehnjährigen von Ameland nach Hause zu schicken, sei überzogen gewesen, kritisiert der Leiter der HIV-Ambulanz des Essener Universitäts-Klinikums. Die Geschichte des zehn Jahre alten Jungen aus Moers, der seit seiner Geburt am HI-Virus leidet und deshalb ein katholisches Feriencamp verlassen musste, berührt viele Menschen. "Dieser regionale Fall dient bundesweit als Beispiel dafür, dass trotz aller Aufklärung immer noch Menschen wegen dieser Krankheit diskriminiert werden", sagt Dietmar Heyde, Geschäftsführer der Aidshilfe in Duisburg und dem Kreis Wesel. Der Vorfall könnte in diesem Jahr nun auch Thema beim Welt-Aids-Tag werden. - Sowohl die betroffene Kirchengemeinde als auch das zuständige Bistum äußerten sich bislang nicht konkret zu dem Vorfall.