Der gewählte Vertreter der katholischen Priesterausbilder in Deutschland, der münstersche Regens Hartmut Niehues, verlangt neue Wege in Seelsorge und Priesterausbildung. "Das System, wie es bisher besteht, ist am Ende", sagt der Vorsitzende der Deutschen Regentenkonferenz der Wochenzeitung "Kirche+Leben". Das gelte für die Ebene der Gemeinden, die Strukturen darüber sowie für die Priesterausbildung.
Bei den Priesteramtskandidaten sei die katholische Kirche in Deutschland "quasi an der Nulllinie" angekommen, sagt der Leiter des Priesterseminars Borromaeum.
Generell spricht sich Niehues für einen "Machtverzicht seitens der Priester" aus. Der "Machtmissbrauch" mancher "Pfarr-Herren", der sexuelle Missbrauch, der Umgang damit in der Kirche sowie ein manchmal fragwürdiges Finanzgebaren hätten zu einem tiefen Verlust an Glaubwürdigkeit geführt. "Es braucht meiner Meinung nach ein bescheidenes, ja demütiges Auftreten der Kirche in der Gesellschaft." Vielleicht fassten die Menschen dann wieder Vertrauen "zur Botschaft der Hoffnung, die wir verkünden".