Der "Mainzer Kita-Skandal" hat im vergangenen Sommer für Aufregung gesorgt. Die Staatsanwaltschaft hat die Vorwürfe zwar entkräftet, trotzdem scheint in der Kita einiges schief gelaufen zu sein. Dem SWR liegt jetzt der polizeiliche Abschlussbericht vor.
Fragwürdige Rolle des Bistums Mainz
Obwohl das Bistum Mainz das Ergebnis der strafrechtlichen Ermittlungen kennt, warten Erzieherinnen bis heute auf ausstehende Gehälter. Dass es in der Kindertagesstätte in Mainz-Weisenau Probleme mit aggressiven Kindern gab und dass Erzieherinnen überfordert waren, daraus haben die Mitarbeiterinnen kein Geheimnis gemacht. Das Team soll beim Bistum bereits im Vorfeld des vermeintlichen Skandals um Hilfe gebeten haben. Die blieb aber offenbar aus.
Kritik aus den eigenen Reihen
Das Bistum möchte sich zu dem Fall derzeit nicht öffentlich äußern. Die katholische Theologin Jutta Lehnert, Mitglied der Initiative "Kirche von unten", kritisiert die Vorgehensweise der Kirche. Dem SWR sagte sie, die Überreaktion sei nachvollziehbar. Das Bistum wolle schnell eine große Distanz zu den Vorkommnissen herstellen und möglichst nichts mehr damit zu tun haben. Die Theologin wirft der katholischen Kirche vor, dass das Image immer noch wichtiger sei als geltendes Recht.