Montag, 24. Februar 2014

USA: wegen sexuellen Missbrauchs verurteilter Priester berufsunfähig wegen "pädophiler Neigung" - Diözese übernimmt seine Pensionen aufgrund "christlicher Nächstenliebe"


Washington, 23.02.2014 (KAP) Ein wegen Missbrauchs verurteilter US-Priester soll aufgrund einer Berufsunfähigkeit wegen seiner pädophilen Neigung seit Jahren eine Pension seiner Diözese beziehen. Das berichtete die Zeitung "Star Tribune" am Sonntag unter Berufung auf eigene Recherchen. Demnach wurde der heute 62-jährige Geistliche, der bereits 1983 wegen sexueller Vergehen an Minderjährigen aus dem Dienst entfernt wurde und inzwischen als Berater für Führungskräfte arbeitet, im Juli 2006 von der Erzdiözese St. Paul and Minneapolis als berufsunfähig mit entsprechenden Versorgungsrechten eingestuft.

Die Erzdiözese bestätigte nach Angaben der Zeitung, dass der Ex-Seelsorger "dauerhaft und vollständig berufsunfähig" sei und Versorgungsansprüche aus der Pensionskasse für Priester habe. Dies sei ein Gebot des Kirchenrechts und der "christlichen Nächstenliebe". In welchem Umfang pädophile Geistliche derartige Zuwendungen erhielten, wollte die Erzdiözese laut "Star Tribune" nicht offenlegen. Der betreffende Priester habe eine Stellungnahme abgelehnt.