Das UNO-Komitee für die Rechte des Kindes hält der Kirche einen weltlichen Spiegel vor. Sein Bericht leistet nicht weniger, als die Doppelmoral der Kirche zu enttarnen. Er zeigt Punkt für Punkt auf, wie die Kirche den Schutz der Schwachen versäumt und sich zur Rechtfertigung hinter Glaubensgrundsätzen verschanzt.
Welche Punkte prangert der UNO-Bericht an?
Unter anderem:
2. Die Kirche stellt ihre eigenen Interessen über die der Kinder.
Das Komitee ist besorgt darüber, dass die Kirche im Umgang mit sexuellem Missbrauch stets den Ruf der Kirche und die Interessen der Täter über den Schutz der Kinder gestellt hat", heißt es in dem Bericht. So deutlich wurde der Kirche ihr Versagen selten attestiert. Die Uno rät dem Vatikan, ein Papier zu verteilen, welches darlegt, dass in Missbrauchsfällen das Interesse des Kindes im Vordergrund stehen solle."
7. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor sexuellem Missbrauch.
Die Uno attestiert der Kirche Nachlässigkeit im Umgang mit den Tätern: Diese würden durch interne Versetzungen geschützt - dadurch würden immer neue Kinder gefährdet. Die Kirche schützt laut Uno die Täter außerdem vor einer Strafverfolgung durch die staatlichen Behörden und sichert ihnen Stillschweigen zu. Die Vereinten Nationen nennen den Fall des kolumbianischen Kardinals Hojos, der 2001 einem Bischof dazu gratulierte, des Missbrauchs verdächtige Geistliche nicht mit Namen zu nennen. Die Uno rät der Kirche, den Dialog mit Opferorganisationen zu suchen, mit staatlichen Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten und den Missbrauch ernst zu nehmen.
10. Die Kirche tut zu wenig für den Opferschutz.
Der Report bemerkt, dass Familien, deren Kinder in katholischen Einrichtungen misshandelt wurden, durch religiöse Autoritäten eingeschüchtert worden sind. Ziel sei es gewesen, die Opfer kleinzuhalten. Stattdessen müssten die Opfer bestärkt und unterstützt werden, schreibt die UNO.