Missbrauch in Homburger Internat: Orden bestraft zwei Täter
09.06.2012 Homburg/Münster. Zwei Patres, die zugegeben haben, vor mehr als 25 Jahren im ehemaligen Internat der Homburger Privatschule Johanneum Kinder sexuell missbraucht zu haben, werden jetzt kirchenintern bestraft. Die Ordenskongregation der Herz-Jesu-Missionare in Rom hat zwei Dekrete gegen die 68- beziehungsweise 75-jährigen Ordensangehörigen erlassen
Homburg/Münster. Zwei Patres, die zugegeben haben, vor mehr als 25 Jahren im ehemaligen Internat der Homburger Privatschule Johanneum Kinder sexuell missbraucht zu haben, werden jetzt kirchenintern bestraft. Die Ordenskongregation der Herz-Jesu-Missionare in Rom hat zwei Dekrete gegen die 68- beziehungsweise 75-jährigen Ordensangehörigen erlassen. Der 68-jährige Haupttäter wird demnach dauerhaft jeglicher Dienst in der Kirche untersagt. Ihm wird geboten, "ein Leben des Gebetes und der Buße innerhalb der Ordensgemeinschaft zu führen". Dem zweiten Täter wird dauerhaft jeglicher unbeaufsichtigter Kontakt mit Minderjährigen untersagt. Wie die Hiltruper Missionare mit Sitz in Münster mitteilten, seien die Straferlasse inzwischen umgesetzt und würden befolgt.
Die Hiltruper Herz-Jesu-Missionare haben in den 60er Jahren das Gymnasium Johanneum gegründet und bis vor 14 Jahren auch ein Internat in Homburg geführt. Vor gut zwei Jahren wurden Missbrauchsfälle in diesem Internat aus den 70er und 80er Jahren bekannt. Die zwei Patres gaben die Straftaten zu und legten bei der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken ein Geständnis ab. Strafrechtlich waren die Taten längst verjährt. Im Kirchenrecht gibt es dagegen keine Verjährung. Der Provinzial des Ordens, Pater Werner Gahlen, der 26 Jahre selbst Schulleiter am Johanneum war, hatte die beiden Ordensleuten vor zwei Jahren bereits intern von allen kirchlichen Aufgaben suspendiert. Derzeit laufen Gespräche zwischen einer Opferinitiative und dem Orden über Entschädigungsleistungen. pn