Mittwoch, 20. Juni 2012

Franziskaner vom Heiligen Kreuz: "Der Leib wird aufgerieben, aber der Geist wird aufgebaut"




So das Zitat von dem Missbrauchsbeauftragten der Katholischen Kirche, Bischof Dr. Stephan Ackermann, an einem Ort, an dem die "Franziskaner vom heiligen Kreuz" hundertfach sexuellen Missbrauch begingen.
 




Bischof Ackermann erklärte: „Wir feiern das, was Gott getan hat ..."

In seiner Predigt sagte Bischof Ackermann, es sei faszinierend, in die Kirchengeschichte des Bistums Trier im 19. Jahrhundert zu schauen. Es habe ein „religiöses Vibrieren“ und viele Gründungen von Ordensgemeinschaften, besonders im Raum Koblenz, gegeben: „Was sind das für Aufbrüche gewesen mit einer Sensibilität für die Nöte des Lebens!“ Er erinnerte daran, dass die Gründer selbst auf die Gefahr hin, sich selbst aufzuopfern und ihr Leben hinzugeben, zum Aufbruch bereit gewesen seien: „Der Leib wird aufgerieben, aber der Geist wird aufgebaut.“ So habe es auch Kritik an den Ordensgründern gegeben, bis hin zum Vorwurf, sie seien „verrückt“. Es habe gar Menschen gegeben, die geglaubt hätten, in der Verhinderung solcher Aufbrüche das Werk Gottes zu tun. Bischof Stephan sagte mit Blick auf das Evangelium, auf solche Aktionen habe Jesus ungewöhnlich scharf reagiert. Denn dadurch werde das Wirken des heiligen Geistes geleugnet, der das Geheimnis der schöpferischen Liebe Gottes sei, die alles ins Dasein rufe – und „die Lästerung des Heiligen Geistes kann nicht vergeben werden“. Eine solche Lästerung bedeute, die Güte der Schöpfung zu leugnen und Gott selbst schlecht zu reden. Ackermann warnte davor, sich diese „Optik“ anzueignen mit Blick auf die Situation der Welt mit all ihrem Leid: „Wir Menschen sind dafür anfällig.“