Zwei Tage lang hörten sie den Genfer Nuntius an, dazu Unterstützer und Kritiker des Vatikans. Jetzt haben sie ihre Bilanz vorgelegt, und die fällt nicht gut aus. Im Mittelpunkt steht erneut der Missbrauchsskandal durch Geistliche: beim Umgang damit bescheinigen die Menschenrechtler um Großman dem Vatikan erhebliche Mängel.
"Worum es uns geht, ist die Verantwortung des Staates, also des Vatikans, anstelle des einzelnen Täters. Und diese Verantwortung beginnt dann, wenn es keine effektive Verhütung von Missbrauch gibt oder wenn Missbrauchsfälle nicht verfolgt oder bestraft werden."
"Uns wurde vom Heiligen Stuhl mitgeteilt, dass zwischen 2004 und 2013 etwa 3500 Missbrauchsfälle verfolgt wurden. Gut ein Viertel der Täter wurde des Amtes enthoben, der Rest auf andere Weise bestraft. Aber wie viele Opfer es gegeben hat, das wissen wir bis heute nicht."