Freitag, 29. April 2016

Bistum Münster: HIV-infiziertes Kind und sein Bruder werden bei Nacht- und Nebelaktion aus katholischem Kirchen-Camp heim geschickt

Ein Zehnjähriger aus Moers ist an HIV erkrankt, ist aber nicht ansteckend. Trotzdem mussten er und sein Bruder im Juni letzten Jahres eine Kirchen-Freizeit auf Ameland deswegen verlassen. 

Am Telefon bemühte sie sich, die Freizeit-Leiterin davon zu überzeugen, dass ihr Sohn nicht ansteckend ist. Da es Sonntag war, war sein Arzt nicht zu erreichen. "Und bis zum nächsten Morgen wollte die Lagerleitung nicht warten", berichtet die Mutter "RP Online".

Duisburger Aids-Hilfe kritisiert Kirchengemeinde scharf

Weil sie verzweifelt und enttäuscht war, wandte sich die Mutter der beiden Jungs an die Duisburger Aids-Hilfe. Dessen Geschäftsführer, Dietmar Heyde, trat jetzt an die Öffentlichkeit und verurteilte das Verhalten der Kirchengemeinde scharf. Die Entscheidung sei katastrophal, das sei Diskriminierung von HIV-positiven Menschen, so Heyde.


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  • Moers.  Offenbar wegen seiner Immunschwäche wurde ein Junge aus Moers von einer Ferienfreizeit nach Hause geschickt. Die Aidshilfe machte den Fall publik. Warum der Sohn und auch sein Halbbruder nach Hause geschickt wurden, sei ihr bis heute nicht beantwortet worden, so die Mutter. Der für die Gemeinde verantwortliche Pfarrer weilt derzeit bis Sonntag in Rom und konnte gestern für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

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  • Die Entscheidung, den Zehnjährigen von Ameland nach Hause zu schicken, sei überzogen gewesen, kritisiert der Leiter der HIV-Ambulanz des Essener Universitäts-Klinikums. Die Geschichte des zehn Jahre alten Jungen aus Moers, der seit seiner Geburt am HI-Virus leidet und deshalb ein katholisches Feriencamp verlassen musste, berührt viele Menschen. "Dieser regionale Fall dient bundesweit als Beispiel dafür, dass trotz aller Aufklärung immer noch Menschen wegen dieser Krankheit diskriminiert werden", sagt Dietmar Heyde, Geschäftsführer der Aidshilfe in Duisburg und dem Kreis Wesel. Der Vorfall könnte in diesem Jahr nun auch Thema beim Welt-Aids-Tag werden. - Sowohl die betroffene Kirchengemeinde als auch das zuständige Bistum äußerten sich bislang nicht konkret zu dem Vorfall. 

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Wieviel Transparenz will die Kirche?

Klaus Mertes deckte 2010 einen der grössten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche auf. Für jene, die über Mertes in der Kirchenhierarchie sind, war und ist Mertes ein Kirchenrebell, ein Nestbeschmutzer. «Das hätte man doch auch intern regeln können», sagen sie. Und: Erst kommt die Kirche, dann kommen die Menschen.

Als die Missbrauchsfälle öffentlich wurden, traten in Deutschland 40 Prozent mehr Katholiken aus der Kirche aus als im Jahr zuvor. Mertes war schuld. Also schickte man Mertes in den Schwarzwald.



  • Sexuelle Gewalt an Kindern im grossen System: Es sind prestigeträchtige, geschlossene Systeme, die Kindern gefährlich werden können - beispielsweise die Kirche oder die Reformschule. Kontext beleuchtet die Mechanismen, die zur Vertuschung, Verleugnung, Umdeutung oder gar Ermöglichung von sexueller Gewalt an Kindern führen können.
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Mittwoch, 27. April 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Aloisiuskolleg lässt umstrittene Heiligenstatue entfernen





Die Statue des Heiligen Jeremias, die inoffiziell auch „Stüper-Denkmal“ genannt wird.
Fotoquelle: general-anzeiger-bonn.de / Foto: Ronald Friese


Das Aloisiuskolleg (Ako) hat eine seit Jahren heiß umstrittene Statue vor dem Eingang seiner Kirche entfernt. Offiziell war sie als Statue des Heiligen Jeremias ausgewiesen, inoffiziell wurde sie als „Stüper-Denkmal“ gehandelt. „Der Respekt vor den zahlreichen Betroffenen von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch und ihr Schutz haben mich nach langem Abwägen zu dieser Entscheidung kommen lassen“, schreibt Rektor Pater Johannes Siebner an die Mitarbeiter, Eltern und Jesuitenbrüder.

Die verbliebene Säule solle vorerst „eine Leerstelle in unserem Prozess der Aufarbeitung markieren.“  - Ausschlaggebend sei die Aussage auch von Fachleuten gewesen, die Statue sei ein Trigger, ein Schlüsselreiz, der bei nicht wenigen Altschülern erhebliche Gefühle und Erinnerungen bis zur Retraumatisierung auslöse.

Nach dem Zinsmeister-Bericht und dem Buch „Unheiliger Berg“ 2013 sei klar: „Diese Statue repräsentiert Pater Stüper in einer Weise, die nicht angemessen beziehungsweise erträglich ist.“

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Dienstag, 26. April 2016

Erzbistum Freiburg: Sechs Jahre nach Zollitsch-Skandal -Missbrauchsopfer fühlen sich unter Druck gesetzt und im Stich gelassen


Missbrauchsopfer aus dem baden-württembergischen Oberharmersbach kritisieren im Interview mit dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" das Verhalten der katholischen Kirche bei den Verhandlungen um eine freiwillige Geldzahlung zur Anerkennung des erlittenen Leids. So lehnten acht Opfer ein Angebot in Höhe von 20.000 Euro zunächst ab. Danach seien sie von der Kirche unter Druck gesetzt worden. "Es hieß damals, entweder geben wir uns mit 20.000 zufrieden oder wir bekommen halt nichts", sagte das Missbrauchsopfer Raphael Hildebrandt im Interview mit "Report Mainz"

Die Opfer kritisieren auch das Verhalten der katholischen Kirche, nachdem die freiwillige Zahlung geleistet wurde. "Man bekommt die 20.000 Euro und dann hört man nichts mehr von der Kirche. Für die ist der Fall abgeschlossen und gut ist", sagte Missbrauchsopfer Gerhard Maier im "Report Mainz" Interview. Auch Raphael Hildebrandt fühlt sich von der Kirche im Stich gelassen: "Ich warte eigentlich auch bis heute noch drauf, dass sich seitens der Kirche jemand bei uns mal meldet und vor allen Dingen auch mal fragt, wie es uns überhaupt heute damit geht. Und das finde ich schon beschämend, weil seither ist da nichts gekommen." Dazu sagt die Erzdiözese gegenüber dem ARD Politikmagazin: "Wir sind nach wie vor mit den Opfern im Gespräch, kümmern uns um sie, vermeiden dabei aber eine dauernde Retraumatisierung durch regelmäßige Rückfragen. Einige Opfer nutzen auch aktuell weitere Hilfen: Über die in Aussicht gestellte Erstattung von Therapiekosten hinaus begleiten wir Menschen in Krisen- und Umbruch-Situationen mit unserer Unterstützung."

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  • Die Erzdiöse Freiburg veröffentlicht im Vorfeld der Sendung "Report Mainz" auf ihrer Homepage folgendes Statement: "Weiteres Engagement für Opfer und Prävention" - Hilfe in Oberharmersbach - über Geldzahlungen hinaus / Fakten: Seelsorger kümmern sich weiter um Betroffene



Sonntag, 24. April 2016

Bistum Würzburg: "Verjährt ist verjährt" - Prof. Dr. Klaus Laubenthal zu den Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegenüber ehemaligem Missbrauchsbeauftragten

(...)

Nun konnte die Staatsanwaltschaft erst tätig werden, als sie durch die Medien von dem Fall erfahren hat. Haben Sie die Bistumsleitung nicht darauf hingewiesen, dass sie nicht nur ein kirchenrechtliches Verfahren einleiten soll?
Laubenthal: Nach den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz obliegt seit September 2010 der Kontakt zu den Strafverfolgungsbehörden der Bistumsleitung beziehungsweise anderen kirchlichen Dienstgebern.
Sie sind aber als Strafrechtsprofessor ein Experte auf diesem Gebiet. Hat die Bistumsleitung Sie nicht um Rat gefragt?
Laubenthal: Ich bin diesbezüglich nicht gefragt worden. Für mich war der Fall abgeschlossen, als ich meine Plausibilitätsprüfung beendet hatte und den Bericht an den Würzburger Bischof übergeben habe. Damit waren meine Kompetenzen zunächst einmal beendet.
Wenn die Bistumsleitung Sie gefragt hätte, hätten Sie befürwortet, den Vorwurf an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten?
Laubenthal: Wenn man mich um meine Einschätzung und meinen Rat nachgefragt hätte, hätte ich angeregt, den Vorgang zunächst an die staatlichen Strafverfolgungsbehörden weiterzuleiten.
Die Diözese Würzburg schreibt in ihrer Stellungnahme: „Die Feststellung der Staatsanwaltschaft zeigt, dass die Entscheidung der Diözese Würzburg, den Vorwurf eines offensichtlich verjährten mutmaßlichen Geschehens nicht zur Anzeige zu bringen, kein Vertuschungsversuch ist.“
Laubenthal: Wir müssen sauber trennen zwischen der Frage der Verjährung und der Frage der Stellung einer Strafanzeige bei den Strafverfolgungsorganen. Das eine hängt nicht notwendigerweise mit dem anderen zusammen.
In einem früheren Gespräch sagten Sie, es gibt einen Hinweis auf ein weiteres Opfer.
Laubenthal: Ich habe, bezogen auf einen Hinweis, Unterlagen von der Bistumsleitung erhalten. Ich werde jetzt die Prüfung beginnen. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen.
(...)

Samstag, 23. April 2016

Bistum Mainz: KiTa - Katholische Kirche lässt Mitarbeiter im Stich

Anmoderation: Die katholische Kirche hat Jahrzehnte weggeschaut, wenn es um Kindesmissbrauch in ihren Schulen ging. Sie schützte nicht die Kinder sondern die vermeintlichen Diener Gottes. Über Jahre wollte sie diesen Fehler nicht eingestehen. Bis heute wartet die Öffentlichkeit auf einen Kurswechsel im Umgang mit Betroffenen und Verantwortlichen. Im letzten Sommer machte der so genannte Mainzer Kita-Skandal Schlagzeilen. Hier schien die Kirche erstmals konsequent durchzugreifen. Oder vielleicht doch nicht? 

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Bistum Würzburg: Bischof Hofmann spricht von öffentlicher Kampagne gegen die Kirche

Bischof Hofmann stellte die Frage in den Raum, ob eine solche Entgleisung nicht doch in einem weiteren Zusammenhang mit öffentlichen Kampagnen der vergangenen Wochen gegen die Kirche stehe. „Wird nicht oft genug ohne greifbare Belege unter Missachtung der Unschuldsvermutung und durch ständige Wiederholung unbewiesener Anklagen ein Boden bereitet, der Unruhe, Zwietracht und Frust fördert?“, fragte der Bischof.

„Wir stehen an der Schwelle zu dem Raum, der vor wenigen Tagen mit Hassparolen und Schmierereien verunstaltet wurde“, sagte Bischof Hofmann zu Beginn des Bußritus. „Mit dieser Schändung wurden auch die Gefühle und der Glaube vieler verletzt. Heile die Verletzungen, die uns die Schändung der Grabstätte der Frankenapostel zugefügt hat. Heile die Verletzungen, die Menschen einander zufügen, und lass sie ihren Hass überwinden.“ Gefolgt von den Gläubigen, zog er die Stufen hinunter zum Altar der Krypta. „Segne und heilige uns durch das Taufwasser der Osternacht, mit dem wir diesen Raum und uns, deine Kirche, besprengen“, betete der Bischof. Danach besprengte er die Kiliansgruft und die darin versammelten Menschen mit Weihwasser. Anschließend deckte er den Altar neu ein, entzündete die Altarkerzen und inzensierte den Altar mit Weihrauch. Mit dem Dank für das Zeugnis der Frankenapostel und des Seligen Georg Häfner sowie dem Segen und dem Gruß an die Gottesmutter Maria endete der Bußritus...  Am Sonntag, 10. April, waren dort Wände sowie die Statue des seligen Georg Häfner mit Farbe beschmiert worden. Die Schmierereien bezogen sich auf den Umgang der katholischen Kirche mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs und beschimpften auf unsägliche Weise den 2014 verstorbenen Generalvikar der Diözese Würzburg. Das Bistum verurteilte diese Schmierereien auf das Schärfste. "


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Bistum Hildesheim: Nach Missbrauchsvorwürfen gegen vestorbenen Bischof Janssen - Die Ernennung des Aufklärers lässt auf sich warten

Nach den jüngsten Missbrauchsvorwürfen im Bistum Hildesheim gegen den verstorbenen Bischof Janssen und einen früheren Priester sagte die Kirchenleitung eine umfassende Untersuchung der Fälle zu. Konkret: Unabhängige Gutachter sollen die Vorwürfe und die Reaktionen des Bistums darauf untersuchen. Doch die Ernennung der Aufklärer lässt auf sich warten. Warum dauert das so lange?

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Diözese Würzburg: Missbrauchsfall laut Staatsanwaltschaft verjährt

Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat die Ermittlungen gegen einen Priester und ehemaligen Missbrauchsbeauftragten der Diözese Würzburg abgeschlossen, weil der Fall verjährt ist. Das Bistum reagiert darauf in einer Stellungnahme.

In der schriftlichen Stellungnahme heißt es: "Die Feststellung der Staatsanwaltschaft zeigt, dass die Entscheidung der Diözese Würzburg, den Vorwurf eines offensichtlich verjährten mutmaßlichen Geschehens nicht zur Anzeige zu bringen, kein Vertuschungsversuch ist."

Und weiter: "Verjährte Vorwürfe werden von der Ermittlungsbehörde nicht daraufhin überprüft, ob sie zutreffen oder falsch sind. Aufgrund der sofortigen Weitergabe des Vorwurfes zur Aufklärung an den Missbrauchsbeauftragten Professor Dr. Klaus Laubenthal gingen und gehen alle Vorwürfe, die in diese Richtung laufen, ins Leere."

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Donnerstag, 21. April 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche

Peter Wensierski: "Im Herbst 2002 hat die Bischofskonferenz gesagt: „Ja, wir müssen die Leitlinien verschärfen. Und es gibt da lauter wörtliche Aussagen, die ich noch einmal gerne in Erinnerung rufen will, weil man die heute noch hört und immer wieder gehört hat: Damals hieß es schon: „Wir werden ab sofort diese dunkle Seite der Kirche aufarbeiten. Wir werden die Opfer in den Mittelpunkt stellen. Wir werden zuhören müssen.“ - Das war 2003.  Und was dann aber passierte, war: – nichts!“



direkt zur ZDF-Mediathek (ab Minute 43:40)


Peter Wensierski, Journalist
Für seine Enthüllungen zum Thema Missbrauch und Kirche erhielt er 2012 das Bundesverdienstkreuz. In der Sendung berichtet Wensierski von seinen Recherchen zum sexuellen Missbrauch.

Matthias Katsch, Missbrauchsopfer
Als Schüler wurde er von zwei Patres sexuell missbraucht. Erst etwa 30 Jahre später begann Katsch das Geschehene aufzuarbeiten. In der Sendung spricht er über die Reaktion der Kirche.

Mittwoch, 20. April 2016

Bistum Mainz: Fragwürdige Rolle des Bistums im Mainzer "Kita-Skandal"

Der "Mainzer Kita-Skandal" hat im vergangenen Sommer für Aufregung gesorgt. Die Staatsanwaltschaft hat die Vorwürfe zwar entkräftet, trotzdem scheint in der Kita einiges schief gelaufen zu sein. Dem SWR liegt jetzt der polizeiliche Abschlussbericht vor.

Fragwürdige Rolle des Bistums Mainz

Obwohl das Bistum Mainz das Ergebnis der strafrechtlichen Ermittlungen kennt, warten Erzieherinnen bis heute auf ausstehende Gehälter. Dass es in der Kindertagesstätte in Mainz-Weisenau Probleme mit aggressiven Kindern gab und dass Erzieherinnen überfordert waren, daraus haben die Mitarbeiterinnen kein Geheimnis gemacht. Das Team soll beim Bistum bereits im Vorfeld des vermeintlichen Skandals um Hilfe gebeten haben. Die blieb aber offenbar aus.

Kritik aus den eigenen Reihen

Das Bistum möchte sich zu dem Fall derzeit nicht öffentlich äußern. Die katholische Theologin Jutta Lehnert, Mitglied der Initiative "Kirche von unten", kritisiert die Vorgehensweise der Kirche. Dem SWR sagte sie, die Überreaktion sei nachvollziehbar. Das Bistum wolle schnell eine große Distanz zu den Vorkommnissen herstellen und möglichst nichts mehr damit zu tun haben. Die Theologin wirft der katholischen Kirche vor, dass das Image immer noch wichtiger sei als geltendes Recht.

Dienstag, 19. April 2016

Bistum Würzburg: Wunsch von Betroffenen nach einer Stellungnahme vor Ort wird abgelehnt

"Kirche soll sich hinter Opfer stellen": Folgen des Missbrauchs  - Die Kirche entschuldigte sich offiziell. Doch Betroffene aus Eichenbühl wünschen sich mehr. Die Bistumsleitung soll im Ort eine Stellungnahme abgeben: im Gottesdienst.

„Meine Forderung, dass der Bischof auch direkt in Eichenbühl eine Stellungnahme dazu abgibt – im Gottesdienst – die wird nicht erfüllt“, erzählt die Frau. Der Würzburger Generalvikar Thomas Keßler habe ihr geantwortet, dass er das nicht für hilfreich halte. Es könnte vielmehr sein, dass sonst wieder Gräben neu aufgerissen werden.

Vor zwei Jahren hat sie Bischof Friedhelm Hofmann alles erzählt. Bis dahin war nicht bekannt, dass auch in ihrem Heimatort Opfer des Pfarrers leben. (!)

Donnerstag, 14. April 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: "Das System der Kirche ist am Ende". Priesterausbilder Niehues: "Bei den Priesteramtskandidaten ist die katholische Kirche in Deutschland quasi an der Nulllinie angekommen".

Der gewählte Vertreter der katholischen Priesterausbilder in Deutschland, der münstersche Regens Hartmut Niehues, verlangt neue Wege in Seelsorge und Priesterausbildung. "Das System, wie es bisher besteht, ist am Ende", sagt der Vorsitzende der Deutschen Regentenkonferenz der Wochenzeitung "Kirche+Leben". Das gelte für die Ebene der Gemeinden, die Strukturen darüber sowie für die Priesterausbildung. 

Bei den Priesteramtskandidaten sei die katholische Kirche in Deutschland "quasi an der Nulllinie" angekommen, sagt der Leiter des Priesterseminars Borromaeum. 

Generell spricht sich Niehues für einen "Machtverzicht seitens der Priester" aus. Der "Machtmissbrauch" mancher "Pfarr-Herren", der sexuelle Missbrauch, der Umgang damit in der Kirche sowie ein manchmal fragwürdiges Finanzgebaren hätten zu einem tiefen Verlust an Glaubwürdigkeit geführt. "Es braucht meiner Meinung nach ein bescheidenes, ja demütiges Auftreten der Kirche in der Gesellschaft." Vielleicht fassten die Menschen dann wieder Vertrauen "zur Botschaft der Hoffnung, die wir verkünden".

Mittwoch, 13. April 2016

Bistum Magdeburg: Priester wegen Verdachts auf umfangreiche Sammlung kinderpornografischer Dateien suspendiert

Ein katholischer Pfarrer aus Sachsen-Anhalt soll im Besitz einer umfangreichen Sammlung von kinderpornografische Dateien sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen katholischen Pfarrer aus Sachsen-Anhalt wegen Kinderpornos. Der 66-Jährige aus Braunsbedra (Saalekreis) soll sich umfangreich kinderpornografische Dateien beschafft haben, wie die in Halle erscheinende «Mitteldeutsche Zeitung» (Mittwochsausgabe) berichtete. Im Pfarrhaus seien Computertechnik und Mobiltelefone sichergestellt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Zeitung.


Sonntag, 10. April 2016

Bistum Fulda: "Es ist zu Handlungen mit Jugendlichen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum gekommen"











Bildquelle:  "osthessen-news.de" / Bistum Fulda


"Es ist zu Handlungen mit Jugendlichen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum gekommen", heißt es in einer offiziellen Erklärung des Bistums Fulda, unterzeichnet von Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke. 

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Bistum Fulda: Missbrauchsverdacht durch katholischen Pfarrer in Osthessen - Bistum Fulda suspendiert Priester

Der Generalvikar bestätigte damit einen Bericht von "Osthessen News". Der Pfarrer habe sich bei der Staatsanwaltschaft Fulda selbst angezeigt, heißt es dort. Er habe sich krankgemeldet und sei vom Bistum beurlaubt worden. Der 36-Jährige habe seinen Verzicht auf sein Amt in der Gemeinde St. Kilian erklärt.

Freitag, 8. April 2016

Bistum Würzburg: Missbrauchsvorwurf in der Diözese Würzburg - Rede und Gegenrede

Der Würzburger Strafrechtsprofessor Klaus Laubenthal ist der aktuelle Ansprechpartner in der Diözese für Opfer von sexuellem Missbrauch. Er erklärt zu den Ausführungen Büttners auf Nachfrage: „Dies mag die Meinung eines Privatmannes sein. Mehr nicht.

Ich glaube, dass die von der beschuldigten Person im Verfahren der Plausibilitätsprüfung gemachten Einlassungen ebenso wie weitere Indizien zureichend in den Medien dargestellt sind. Jeder kann daraus – auch als Laie – seine persönlichen Schlüsse ziehen.“ Bereits in einem früheren Gespräch mit dieser Redaktion hatte Klaus Laubenthal betont: „Die Entscheidungskompetenz über Schuld und Nichtschuld strafrechtlicher Art steht ausschließlich dem Staat zu.“ Seinen Angaben zufolge liegt eine gewisse Wahrscheinlichkeit vor, dass Alexandra Wolf 1988 sexuell genötigt wurde. Auch die Aussagen des Beschuldigten seien Indizien dafür, so Laubenthal. 

Auch Bernhard Rasche reagiert auf den Leserbrief Karl-Peter Büttners. Der Diplom-Theologe stammt aus Bischofsheim in der Rhön und ist nach eigenen Angaben Opfer sexuellen Missbrauchs in den 1970er Jahren durch einen Pater im Internat Lebenhan (Lkr. Rhön-Grabfeld). Er gehörte 2008 zu den ersten Missbrauchsopfern, die ihren Fall beim Bistum Würzburg anzeigten und öffentlich machten.

„Herr Büttner führt aus, dass „bei der Aufdeckung der Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche . . . von Anfang an und immer die Opfer, ihre Verwundungen und ihr Schutz konsequent im Vordergrund standen und stehen“. Dies erlaube ich mir anhand von zwei Beispielen, man könnte mehr anführen, genauer zu betrachten.   ..."

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sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: "Spotlight" in Deutschland - die Recherchen des Journalisten Peter Wensierski


Peter Wensierski
Fotoquelle: Evelin Frerk, hpd

"Null-Toleranz" gegenüber sexuellen Missbrauch im Raum der Kirchen, auch der weltweit agierenden katholischen Kirche, ist das formulierte Ziel von Peter Wensierski. Mit seiner journalistischen Arbeit setzt er dazu in Deutschland seinen Fußabdruck. Seine Beiträge leistet er selbstverständlich und ohne jeden Wirbel. Der Umfang ist beeindruckend.

den vollständigen Text von Evelin Frerk auf "hpd.de" lesen

Mittwoch, 6. April 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Dr. rer.pol. Carsten Frerk: "Die katholische Kirche hat den massenhaften sexuellen Missbrauch durch geweihte Priester als „eigene Angelegenheit“ definiert und die Missbrauchsfälle nicht an die Staatsanwaltschaft, sondern nach Rom gemeldet."

Und was sagt die Justiz dazu?

Das Selbstbestimmungsrecht ist sogar vom Bundesverfassungsgericht abgesegnet. Die Frage, ob die Missbrauchsfälle darunter zu fassen sind, hat das Gericht noch nicht entschieden, allerdings haben sieben Verfassungsrichter die höchsten päpstlichen Orden. Das haben Vertreter anderer Institutionen in Deutschland bis dato nicht geschafft.

Aber sexueller Missbrauch ist eine gesetzeswidrige Handlung.

Darum geht es nicht. Es geht um den Artikel 4 des Grundgesetzes und ganz entscheidend darum, dass 1949 von den Weimarer Kirchenartikeln ein Absatz zur Religionsfreiheit nicht übernommen wurde. Darin heißt es, dass durch die Religionsfreiheit Staatsgebote nicht beeinträchtigt werden, Gesetze also Vorrang vor Religionsgeboten haben. Das wurde einfach gestrichen. Die Sonderrolle der Kirche ist nur möglich, weil dieser eine Satz nicht übernommen worden ist. Genaugenommen sind das Mafiastrukturen. Das eigene Personal wird vor staatlichen Zugriffen geschützt und nach eigenen Regeln sanktioniert. Und auch wenn die Kirchen durch die Kritik jetzt dünnhäutiger geworden sind und sich bemühen, mit staatlichen Stellen zusammenzuarbeiten, bleiben die Kirchen ein rechtseigener Raum innerhalb unserer Staatsordnung.

das vollständige Interview mit Carsten Frerk auf "fr-online.de" lesen

Carsten Frerk, Jahrgang 1945, Politologe und Sozialwissenschaftler (Dr. rer. pol.) arbeitet als freier Autor und Publizist. Eines seiner Hauptarbeitsgebiete ist das Verhältnis von Staat und Kirchen in Deutschland, wozu er mehrere Recherchen als Bücher veröffentlicht hat.

Zuletzt erschien im November von Carsten Frerk: „Kirchenrepublik Deutschland“ (Alibri Verlag, 303 S., 18 Euro). Weitere Bücher: „Gottes Werk und unser Beitrag. Kirchenfinanzierung in Österreich“ (mit Christoph Baumgarten); „Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen 
finanziert“; „Caritas und Diakonie in Deutschland; „Die Kirche im Kopf. Von „Ach, Herrje!“ bis „Zum Teufel!“ (mit Michael Schmidt-Salomon).

Montag, 4. April 2016

Bistum Regensburg: Regensburger Domspatz soll Mitschüler sexuell missbraucht haben

Die Regensburger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den früheren Verlobten der im Jahr 2013 tot aufgefundenen Maria Baumer erhoben. Ihm wird vorgeworfen, zwei frühere Schüler der Regensburger Domspatzen sexuell missbraucht zu haben. Zu den Übergriffen soll es Mitte der 2000er-Jahre gekommen sein, als der heute 31-Jährige selbst ein Domspatzen-Schüler gewesen ist.

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Die angeklagten Missbrauchsfälle von zwei ehemaligen Schülern des Domspatzengymnasiums erstrecken sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Der 31-Jährige, selbst ehemaliger Domspatz, lernte die deutlich jüngeren Buben während der gemeinsamen Schulzeit kennen. Bei einem damals elf- oder zwölfjährigen Schüler soll es 2003 oder 2004 zu einem sexuellen Übergriff sogenannter „einfacherer Art“, also einem Übergriff ohne Sexualverkehr, gekommen sein. Im Falle eines weiteren Schülers soll es den Ermittlungen zufolge im Zeitraum zwischen Februar 2006 und Juli 2011 zu mehreren Taten gekommen sein, darunter einen einfachen sowie einen schweren sexuellen Missbrauch mit Eindringen in den Körper im Jahr 2006. Der Schüler war damals 13 Jahre alt. In der Folgezeit habe es weitere sexuelle Handlungen mit dem nun Jugendlichen gegeben, sagt Staatsanwalt Ziegler. Auf dem Rechner des Krankenpflegers wurden zudem drei weitere kinderpornografische Videos gefunden, die ebenfalls zur Anklage gebracht werden.

den vollständigen Artikel inkl. einer Timeline zum Fall Maria B. auf "mittelbayerische.de" lesen


Bistum Limburg: Strafanzeige wegen Verdachts auf Kindesmissbrauch in katholischer KiTa

Gegen den Leiter eines Kindergartens im Frankfurter Norden wurde eine Missbrauchs-Anzeige erstattet. Der Träger der Einrichtung reagierte nach Einschätzung des Kinderschutzbundes angemessen. Dennoch fühlen sich viele Eltern allein gelassen.

Der Kita-Träger ist eine katholische Kirchengemeinde.

Bistum Münster: verurteilter Diakon akzeptiert Strafe wegen sexueller Übergriffe nicht

Pensionierter Schulleiter und Diakon:  Nordkirchener akzeptiert Strafe nicht Der pensionierte Schulleiter aus Nordkirchen, der sich wegen sexueller Übergriffe vor dem Essener Landgericht verantworten musste, hat gegen das verhängte Urteil Revision eingelegt. Seine Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft wird jetzt vom Bundesgerichtshof geprüft.

Wie berichtet hatte der Angeklagte, ein pensionierter Direktor einer Förderschule im Ruhrgebiet, im Prozess vor dem Essener Landgericht eingeräumt, mit einem seiner ehemaligen Schüler (44) mehrfach sexuelle Praktiken ausgeübt zu haben. Der Nordkirchener hatte den Austausch sexueller Handlungen als einvernehmlich dargestellt. Die Richter hatten das geistig behinderte Opfer jedoch im Urteil als besonders schützenswerte („widerstandsunfähige“) Person eingestuft.

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Bistum Regensburg: "Schade, dass erst jetzt so aufgeklärt wird"

"Verschuldet von Priestern und anderen Mitarbeitern vor in der Regel schon mehreren Jahrzehnten. Aber die Wunden sind tief eingegraben und brechen noch immer auf. Es hatte sich gezeigt, dass die besagten Übergriffe doch zahlreicher und vor allem auch schwerer waren als bisher angenommen."

72 Fälle körperlicher Gewalt hatte das Bistum bis zu diesem Zeitpunkt eingeräumt – in seinem Zwischenbericht spricht Weber von 231 Fällen, vor allem am Grundschulinternat. Dazu kommen rund 50 Opfer von sexuellem Missbrauch, in der Grundschule und im Domspatzen-Gymnasium.