Sonntag, 8. Februar 2015

Rückblick Januar 2015

29.01.2015

Bistum Münster: 100 Beschuldigte – Zahl der Fälle unbekannt

Seit 2010 haben 122 Opfer sexualisierter Gewalt im Umfeld der katholischen Kirche finanzielle Leistungen vom Bistum Münster erhalten. Insgesamt flossen 775.000 Euro aus Haushaltsmitteln, teilte die Bischöfliche Pressestelle auf Anfrage der Bistumszeitung "Kirche+Leben" mit. Nach Angaben von Bistumssprecher Stephan Kronenburg haben bis auf einzelne Ausnahmen praktisch alle Opfer Geld erhalten, die finanzielle Hilfe beantragt hatten. 656.000 Euro wurden als "materielle Anerkennung von erlittenem Leid" gezahlt.

28.01.2015

Seit 2010 haben mehrere ehemalige Schüler des Konvikts Collegium Josephinum in Bad Münstereifel gegenüber dem Erzbistum Köln ihre Erfahrungen von sexuellem Missbrauch und körperlicher Gewalt in dieser Einrichtung offengelegt. Ziel des Projekts ist es, mit und für Ehemalige des Konvikts Angebote zu entwickeln und umzusetzen, die für Betroffene und Zeugen der Taten Entlastung bieten und bei der Verarbeitung der Erlebnisse und Erfahrungen hilfreich sind.

27.01.2015

Der Missbrauch in der katholischen Kirche war nur Teil eines Skandals, der vor fünf Jahren bekannt wurde. Geschehen ist bisher wenig. Die Hoffnungen vieler Opfer ruhen auf einer Kommission, die 2016 ihre Arbeit aufnimmt.

26.01.2015

Fünf Jahre nach Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zieht auch das Erzbistum Paderborn eine Zwischenbilanz. 95 Opfer haben sich gemeldet. Zwei Drittel der Opfer sind Männer. Sie wurden als Kinder oder Jugendliche missbraucht. In über der Hälfte der Fälle waren die Täter Priester des Erzbistums. Das Bistum zahlte den Opfern nach eigenen Angaben im Schnitt knapp 6000 Euro Entschädigung. Außerdem übernahm es 22.000 Euro an Therapiekosten.

23.01.2015

Die Richter am Verwaltungsgericht müssen nicht mehr urteilen, ob die Polizei zu Recht Daten, Fotos und Fingerabdrücke des früheren Pfarrers der Pfarrgemeinde Lebach gespeichert hat. Der Priester hat eine Klage gegen das Landespolizeipräsidium zurückgezogen, teilte Gerichtssprecher Christoph Schmit mit.

23.01.2015

Von insgesamt 75 Anträgen auf Anerkennung des Leids wurden 72 bewilligt. Auf drei Opfer ist das Bistum Essen von sich aus zugegangen, einen Antrag zu stellen. Acht Personen wurden zudem die Therapiekosten erstattet. Die Gesamtsumme der Zahlungen an die Opfer beläuft sich im Ruhrbistum auf rund 300.000 Euro. Dieses Geld stammt nicht aus Kirchensteuermitteln.

22.01.2015

Mindestens 20 Mal soll sich ein Pater des Klosters Ettal an Schülern vergangen haben. Der Mann steht jetzt vor Gericht und bestreitet alle Vorwürfe: Er habe die Kinder doch nur an Bauch und Rücken gestreichelt

22.01.2015

Er habe „genug von dieser Institution“ und wolle „von diesen Typen“ aus dem Regensburger Ordinariat niemals mehr etwas hören“. Mit diesen unmissverständlichen Worten meldet sich ein weiterer ehemaliger „Domspatz“ zu Wort. Unserer Redaktion schildert er sein Leid als blutig geprügeltes Kind, sein Los als Opfer von sexuellen Übergriffen und seine Enttäuschung nachdem er sich 2010 bei der damaligen „Missbrauchsbeauftragten“ Dr. Birgit Böhm gemeldet hatte. Die Glaubwürdigkeit des Regensburger Bistums in Sachen Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und Schutzbefohlenen scheint indes tiefer nicht mehr sinken zu können.

20.01.2015

Vor fünf Jahren kam der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche ans Licht. Der Mannheimer Psychiater Harald Dreßing leitet die interdisziplinäre Studie, die die Kirche in Auftrag gegeben hat: "Wir sind völlig unabhängig", sagt er, das stehe so im Vertrag. Die Studie läuft seit einem halben Jahr, Ergebnisse sollen Ende 2017 vorliegen.

20.01.2015

15 Patres und weltliche Erzieher sollen ihren Schülern körperliche Gewalt angetan oder sie sexuell missbraucht haben. Die Taten sollen sich zwischen 1960 und 1990 zugetragen haben. Viele Beschuldigte sind tot, einige Taten längst verjährt. Nicht die von Pater G.- Er muss sich vor Gericht verantworten.

19.01.2015

Erzbistum Berlin: Zwischenbericht Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen durch Kleriker, Ordensangehörige oder andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst

16.01.2015

Die Hoffnung seines ehemaligen Bistums Aachen, der suspendierte Pfarrer möge mit einem raschen Geständnis seinen mutmaßlichen Opfern erneutes Leid durch den Auftritt vor Gericht ersparen, hatte sich bereits zerschlagen: Beide mussten unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagen. Der Jüngere musste am Freitag sogar ein zweites Mal in den Zeugenstand.

15.01.2015

Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Mitgliedern des Knabenchores Regensburger Domspatzen haben jetzt Recherchen der Neumarkter Nachrichten dazu geführt, dass ein alter Fall vom Bistum neu aufgerollt wird. Zuvor war die Stadt Neumarkt zum Schauplatz des Themas geworden — durch einen ARD-Fernsehbeitrag über ein Treffen von Opfer und mutmaßlichem Täter.

15.01.2015

Kritik an der katholischen Kirche: Sie kann nicht sagen, wie vielen Kindern und Jugendlichen in der Vergangenheit durch Geistliche und andere Kirchenmitarbeiter sexuelle Gewalt angetan wurde. Das ist wissenschaftlich seriös auch nicht möglich herauszufinden, sagen nun Forscher.

15.01.2015

Seit drei Jahrzehnten rückt das Thema des sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener durch Priester mehr und mehr in den Vordergrund.  Ob die Wissenschaftler aus Mannheim, Heidelberg und Gießen einen Durchbruch erreichen, muss sich erst noch zeigen

15.01.2015

Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals hat die katholische Kirche bundesweit rund 1.500 Entschädigungs-Anträge von Opfern bearbeitet. Dies erklärte der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Donnerstag in Berlin.

13.01.2015

Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte ehemalige Pfarrer Georg K. will sich jetzt offenbar doch zu den Vorwürfen äußern. Für Freitag sei eine "Erklärung oder Einlassung" angekündigt, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Krefeld, Herbert Luczak, am zweiten Verhandlungstag am Dienstag. Damit würden sich voraussichtlich weitere Beweiserhebungen erübringen.

13.01.2015

Nach der vor fünf Jahren ausgelösten Missbrauchsdebatte ziehen der Jesuit Klaus Mertes und der Trierer Bischof Stephan Ackermann Bilanz. Laut Ackermann ist dieser Prozess noch lange nicht zu Ende, habe jedoch für einen Reinigungsprozess gesorgt.

09.01.2015

Am Freitag begann der Prozess gegen den 56-Jährigen, der seit 2001 in seinen Pfarreien am Niederrhein in 26 Fällen Kinder sexuell missbraucht haben soll.
Wie furchtbar für die Zeugen und mutmaßlichen Opfer. Die Kinder von damals sind heute junge Erwachsene. Durch das Schweigen des Pfarrers müssen jetzt alle vor Gericht aussagen. Eine Mutter im vollen Gerichtsaal weint. Zum EXPRESS: „Ich dachte dieser schreckliche Pfarrer würde den Kindern das ersparen.“

08.01.2015

Ex-Pfarrer von Lebach fordert Löschung seiner Fingerabdrücke und Fotos: Ein Priester, gegen den ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Missbrauchs eines Jungen gegen Zahlung von 6000 Euro eingestellt wurde, klagt nun gegen die Polizei. Er fordert die Löschung seiner Fotos und Fingerabdrücke.

07.01.2015

(ARD-Mediathek) Nachrichten über systematischen Kindesmissbrauch im berühmtesten Chor der katholischen Kirche erschütterten 2010 die deutsche Öffentlichkeit. Schnell trat das Bistum in Regensburg diesen Anschuldigungen mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne entgegen. Die Kirche versprach Aufklärung, Transparenz und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen. Im November 2014, fünf Jahre nach dem Skandal, legt das Bistum Regensburg einen Tätigkeitsbericht vor: Die Kirche erkannte 30 Betroffene als Missbrauchsopfer an und zahlte ihnen dafür zwischen 1.000 und 15.000 Euro pro Person aus. Ist die Affäre damit aufgearbeitet? Sind die Opfer heute zufrieden? Die Recherchen zeichnen ein anderes Bild.