Samstag, 27. Januar 2018

Bistum Trier / Klosterneuburg: Unabhängige Expertenkommission soll offene Fragen, die den Missbrauch durch einen ehemaligen Trierer Priesterseminaristen betreffen, aufklären

"Es genügt eben nicht, jemanden vor die Tür zu setzen, man muss auch schauen, wohin er geht."

Zur Aufklärung der erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall aus dem Jahr 1993 hat das Stift Klosterneuburg "eine unabhängige und weisungsfreie Expertengruppe" eingesetzt. Das hat das Stift in einer Pressemitteilung am Samstag, 27. Jänner 2018 bekanntgegeben.

Zur Verantwortung des Stiftes erklärte der Augustiner Chorherr, man habe nach Auffliegen des Missbrauchs dem Opfer geglaubt und den Täter rasch aus dem Kloster entfernt. 1996 wurde der Ex-Chorherr allerdings in Rumänien in der Diözese Oradea zum Priester geweiht und war in der Folge in der deutschen Diözese Würzburg als Pfarrer tätig, wo er sich 2002 an einem Kind verging. Daraus müsse man lernen, so Höslinger im "profil"-Gespräch: "Es genügt eben nicht, jemanden vor die Tür zu setzen, man muss auch schauen, wohin er geht."

den vollständigen Artikel auf "erzdioezese-wien.at" lesen


  • Die Expertengruppe wird von Brigitte Dörr, Büroleiterin der Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft, geleitet. Ihr gehören weiters an der Psychiater Reinhard Haller und der frühere Präsident des Wiener Stadtschulrates, Kurt Scholz - beide sind Mitglieder der Unabhängigen Opferschutzkommission - sowie Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs. Bei Bedarf werde man weitere Fachleute hinzuziehen.Die Aufklärung der Vorwürfe sowie Empfehlungen für die Zukunft stünden im Fokus, wird seitens des Stiftes Klosterneuburg betont. Die Expertengruppe soll den Sachverhalt erheben sowie dokumentieren, beurteilen und für das zukünftige Tun des Stiftes Empfehlungen abgeben. (wienerzeitung.at)